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Aus der Linden-Traum: Kahlschlag an Preußen-Kaserne

Aus der Linden-Traum: Kahlschlag an Preußen-Kaserne

Aus der Linden-Traum: Kahlschlag an Preußen-Kaserne

Hadersleben/Haderslev
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Die Linden an der Kaserne in Hadersleben gibt es nicht mehr. Foto: Ute Levisen

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An der Kaserne, hinter dem Tor, standen über 100 Jahre lang zwölf Linden. Seit ein paar Tagen sind die Bäume weg. Die einstige Preußen-Kaserne zu Hadersleben präsentiert sich somit in neuem Look. Die alten Bäume fielen der Axt zum Opfer, weil sie zunehmend zu einem Sicherheitsrisiko geworden waren.

Nicht am Brunnen, vielmehr an der Haderslebener Kaserne – ob ihrer majestätischen Höhe hinter dem Tor weithin sichtbar – standen einst zwölf Linden.

Über 100 Jahre dienten die fast 20 Meter hohen Bäume der Kaserne als Schattenwerfer. Seit ein paar Tagen sind die stattlichen Linden vor der ehemaligen Preußen-Kaserne Geschichte.

Pilzbefall an stattlichen Linden

Die Bäume mussten gefällt werden, da sie von einem Holz zersetzenden Pilz befallen waren und dadurch zu einem Sicherheitsrisiko für die Soldatinnen und Soldaten wurden, weil zuweilen dicke Äste abgebrochen waren.

Die Kasernenleitung hatte daher die Gunst der Stunde genutzt und während der Winterferien die Linden gefällt, wie Major Bo Peter Krog Hansen, Presseoffizier der Kaserne, mitteilt.

Major Bo Peter Krog Hansen ist seit Anfang des Jahres neuer Presseoffizier der Kaserne. Foto: Larz Grabau

Neue Bäume am Haupteingang

Im Herbst des Vorjahres waren neun Linden auf dem Kasernengelände der Axt bzw. der Säge zum Opfer gefallen: Auch an ihnen hatten Fachleute Pilzbefall festgestellt: „Man hatte zwar gehofft, dass die Bäume in der Nähe des Hauptgebäudes nicht von der Krankheit betroffen waren. Leider ist das nicht der Fall“, so der Pressesprecher der Kaserne.

Die alte Kaserne wird somit zum alljährlich stattfindenden Lichtfest am 4. Mai einen völlig neuen Anblick bieten – obgleich nicht lange. Wie der Presseoffizier verrät, sollen neue Bäume, die bereits eine bemerkenswerte Höhe haben, am Haupteingang gepflanzt werden.

Die Haderslebener Kaserne

Die Kaserne der Domstadt ist bis heute ein Militärstandort. Erbaut wurde sie in italienisch-romanischem Stil im Jahre 1888, als der Landesteil Nordschleswig unter preußischer Vorherrschaft stand. Am 9. April 1940, als die Truppen Hitler-Deutschlands in die Domstadt einmarschierten, waren die Soldaten der Haderslebener Kaserne die letzten, die sich ergaben. Nach Kriegsende initiierte Oberst Gabel-Jørgensen 1950 eine Befreiungsfeier in Form eines Lichtfestes an der Kaserne. Es findet in Zusammenarbeit zwischen Kommune und Kaserne bis heute alljährlich am Abend des 4. Mai statt.

 

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