Fremdenverkehr

Hadersleben bekommt wieder zentrales Touristenbüro

Hadersleben bekommt wieder zentrales Touristenbüro

Hadersleben bekommt wieder zentrales Touristenbüro

Hadersleben/Haderslev
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Foto: Ute Levisen

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Jetzt ist es amtlich: Die Domstadtkommune bekommt eine zentral gelegene, bemannte Anlaufstelle in Regie von Destination Sønderjylland für die Gäste der Domstadt. Doch da kommunale Kronen knapp sind, sollte man die Tourismusstrategie noch weiterdenken. So lautet der Vorschlag von Kommunalpolitiker Carsten Leth Schmidt.

Die nordschleswigsche Fremdenverkehrsorganisation „Destination Sønderjylland“ (DSJ) übernimmt zum Jahreswechsel das Touristenbüro der Kommune Hadersleben: Unter der Bezeichnung „VisitHaderslev“ wird es auch in Zukunft die Anlaufstelle für die Gäste der Domstadt sein – vor allem in der Hochsaison. Künftig geschieht dies allerdings in Regie von DSJ und mit einem bemannten Standort in der City.  

„Destination Sønderjylland“ und HER machen gemeinsame Sache

In den vergangenen Jahren hatte die Kommune ihren touristischen Service aus Kostengründen unter dem Dach des Haderslebener Wirtschaftsrats HER am Jungfernstieg organisiert. HER zieht zum Jahreswechsel in das frühere Rathaus um – und gibt zugleich die Hauptverantwortung für den touristischen Service an die DSJ-Fachleute ab. Dennoch werden beide Organisationen auch in Zukunft im Hinblick auf Fremdenverkehr eng zusammenarbeiten.

Neues Leben in alter Schule: Zwischen Weihnachten und Neujahr ziehen HER in die alte Kathedralschule um, die zum ehemaligen Rathauskomplex gehört. Das Tourismusbüro zieht erst einmal mit, soll jedoch einen Standort in der Innenstadt bekommen. Foto: Ute Levisen

Ausschuss besiegelt Finanzierung auf außerordentlicher Sitzung

Der kommunale Wachstumsausschuss hatte auf seiner Dezember-Sitzung beschlossen, seine touristischen Dienstleistungen neu zu organisieren. Auf einer außerordentlichen Sitzung am Dienstag besiegelte er die finanziellen Bedingungen.

Die Kommune erhöht ihren Zuschuss an Nordschleswigs Fremdenverkehrsorganisation – im Gegenzug sorgt diese dafür, dass sich die Domstadtkommune gut in den Augen ihrer Gäste ausnimmt.

„Eine halbe Sache“

Fragt man den Kommunalpolitiker Carsten Leth Schmidt von der Schleswigschen Partei (SP) ist diese Strategie eine halbe Sache: „Wir sollten die circa 16 Anlaufstellen ausbauen, die wir in der Großkommune bereits haben“, regt der Kommunalpolitiker an: „So bekämen wir als Kommune mehr fürs Geld.“

Tourismus-Service der kurzen Wege

Leth schwebt vor, dass etwa das Kulturhaus Bispen am Wittenbergplatz, unter dessen Dach auch die kommunale Bibliothek angesiedelt ist, das Fremdenverkehrsbüro beherbergen könnte: „Dort gibt es Personal, das den Gästen bei Buchungen oder mit touristischem Material helfen könnte. Dasselbe gilt für die Deutsche Bücherei Hadersleben, wo es bereits seit zwei Jahren einen touristischen Infopoint gibt. Heute gehen Touristen eigentlich kaum noch irgendwo hin, sondern regeln das meiste auf ihren Smartphones.“

Die Anlaufstelle in der deutschen Bücherei wird seit Jahren fleißig von deutschen Urlauberinnen und Urlaubern besucht.

Und weil dem so ist, schlägt der Politiker vor, zugleich die kommunale Präsenz auf touristischen Plattformen wie TripAdvisor auszubauen.

Die einstige „Käseglocke", die den Reformationskeller beherbergt, ist seit geraumer Zeit als potenzieller Standort für die neue Anlaufstelle im Gespräch. Foto: Ute Levisen

Deutsche Bücherei als touristischer Knotenpunkt

Mit Blick auf die deutsche Bücherei in Hadersleben, so verfügt diese über den „Luxus“, bemannt zu sein, argumentiert der Kommunalpolitiker. Leth Schmidt regt an, die Synergien im touristischen Bereich diesbezüglich auszuschöpfen: „Da gibt es noch Potenzial.“

Unterdessen schaut sich DSJ nach Räumlichkeiten für den künftigen Fremdenverkehrsservice vor Ort um, ist aber bislang nicht fündig geworden, wie „Destination Sønderjylland“ am Dienstag auf Anfrage mitteilte.

 

Die Mitglieder der Wächtergilde sind als ehrenamtliche Stadtführer im Einsatz und an sich eine touristische Attraktion. Foto: Ute Levisen

Ein Umzug und die Standortsuche

Im Gespräch ist das frühere Priesterseminar gegenüber dem Dom, landläufig als „Käseglocke“ bekannt. Die Domgemeinde hatte das Gebäude mit der wechselvollen Geschichte gekauft. Unter dem Haus liegt der Reformationskeller, der im Sommer eine kleine touristische Aktion ist.

Auch die Kathedralschule ist im Gespräch, doch Carsten Leth Schmidt winkt ab: „Sie ist weitab vom Schuss.“
Dennoch wird das Team von „VisitHaderslev“ in der kommenden Woche mit HER gleich- und ebenfalls in die alte Kathedralschule einziehen.
Die Standortsuche geht unterdessen weiter.

Tourismus in Regie von „Destination Sønderjylland“

Das sind die künftigen Aufgaben:

  • Weiterführung und Betrieb der lokalen Tourismusförderung unter der Bezeichnung „VisitHaderslev“
  • Vermarktung der Kommune als Reiseziel
  • Erstellung und Veröffentlichung eines physischen Reiseführers (Haderslev Guide)
  • Weiterentwicklung des FunCard-Konzepts in Zusammenarbeit mit HER
  • Einrichtung und Betrieb eines mit Personal ausgestatteten Fremdenverkehrsbüros in zentraler Lage. Das Fremdenverkehrsbüro sollte zumindest in der Hochsaison besetzt sein.
  • Stadtführer während der Hochsaison, u. a. in Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen
  • Betrieb der „VisitHaderslev"-Webseite und der SoMe-Plattformen
  • Zusammenarbeit mit dem Personal des Fördedampfers „Helene“ und des Dammboots „Dorothea“, einschließlich Fahrkartenverkauf
  • Betrieb von Infoständen/Infospots an ausgewählten Standorten in der Kommune,
  • Unterstützung großer lokaler Großveranstaltungen, z. B. Mountainbike-Weltmeisterschaften und Lichtfest.
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Leserbrief

Marie Skødt
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