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Apenrader Ruderverein: Fulminanter Start der Initiative „Sport – Lernen – Spaß“

Apenrader Ruderverein: Fulminanter Start der Initiative „Sport – Lernen – Spaß“

ARV: Fulminanter Start der Initiative Sport – Lernen – Spaß

Apenrade/Aabenraa
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Kim Schauer Boysen zeigte den jungen Gästen die Unterschiede zwischen Skulls und Riemen. Foto: privat

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Vier Kinder waren angemeldet. Tatsächlich kamen aber 16 Mädchen und Jungen im Alter von 11 bis 16 Jahren zum ersten Schnupperrudern an den Strandvej.

Der Vorsitzende des Apenrader Rudervereins (ARV) ist überglücklich. Das erste Schnupperrudern am Mittwoch hatte 16 Kinder und Jugendliche in das Vereinshaus am Strandvej gelockt. „13 von ihnen haben sich bereits für den kommenden Mittwoch in die Liste eingetragen. Drei sind noch unentschlossen, aber nicht abgeneigt“, freut sich Peter Asmussen darüber, dass das neue Angebot so gut angenommen wurde und offensichtlich auch gut angekommen ist.

Mit dem „Ansturm“ hatte der ARV-Vorsitzende nicht gerechnet. Da sich nur vier Kinder angemeldet hatten, war neben Peter Asmussen nur Kim Schauer Boysen als Gastgeber anwesend. Für die kommenden Treffs werden deshalb noch die erfahrenen Ruderer Rüdiger Bartling und Andreas Cornett dazustoßen.  

Die Mädchen und Jungen waren mit Feuereifer bei der Sache und waren aufrichtig interessiert.

Peter Asmussen, ARV-Vorsitzender

Eifrig und interessiert

„Die Schülerinnen und Schüler erhielten bei dem ersten Treffen eine Einführung in den Verein und in unser Klubhaus. Anschließend präsentierten wir ihnen unseren Ergometerraum. Die Mädchen und Jungen waren mit Feuereifer bei der Sache und waren aufrichtig interessiert. Das war eine wahre Freude“, sagt Peter Asmussen.

Selbst das abschließende Safttrinken wurde genutzt, um die jungen Gäste in das Wassersport-Einmaleins einzuführen. So wurde roter und grüner Saft gereicht. Was es wohl damit auf sich hatte? Ein aufgeweckter Teilnehmer wusste dann doch, dass diese Farben für Steuerbord beziehungsweise Backbord stehen. Das ist später, wenn es in die Boote geht, wichtiges Wissen.

Jugendsparte wiederbeleben

Mit dem kostenlosen Schnupperangebot, das bis auf Weiteres einmal wöchentlich jeweils mittwochs von 15 bis 17 Uhr stattfindet, möchte der Apenrader Ruderverein seine Jugendsparte wieder zum Leben erwecken.

„Der Verein hat in der Vergangenheit eine sehr aktive Nachwuchsarbeit betrieben, die auch zu einigen sportlichen Erfolgen geführt hat“, erzählt Peter Asmussen.

Sportliche Erfolge sind allerdings nicht das angestrebte Ziel. In erster Linie soll mit dem Schnupperangebot mit dem Titel „Sport – Lernen – Spaß“ Kindern und Jugendlichen die Freude am Vereinssport im Allgemeinen und dem Rudersport im Besonderen nahegebracht werden.

Toll fand er es auch, dass sich einige Eltern die Zeit nahmen, ihre Kinder zu begleiten. Auch sie stellten interessierte Fragen zum Verein und zum Konzept des Schnupperangebots.

Im Ergometerraum gingen die Kids schon engagiert zur Sache. Foto: privat

ARV ist mehr als Rudersport

„Es geht uns nicht nur ums Rudern. Es geht auch um die Gemeinschaft. Wir haben zudem ein tolles Vereinshaus, das vielfältig genutzt werden kann“, unterstreicht der ARV-Vorsitzende.

Allerdings verfolgt der Verein mit seinem neuen Angebot das mittelfristige Ziel, dass einige der Schülerinnen und Schüler so viel Spaß am Rudern entwickeln, dass sie an der Schulregatta teilnehmen möchten, die der Nordschleswigsche Ruderverband (NRV) im Juni ausrichtet. Dass im vergangenen Jahr keine Kinder und Jugendlichen von der Deutschen Privatschule Apenrade teilnahmen, schmerzte den ARV-Vorsitzenden schon sehr.

Das war auch mit der Anlass dafür, diese neue Initiative anzustoßen.

Auch „Landeier“ können rudern

Die 16 Teilnehmenden im Alter von 11 bis 16 Jahren kamen allesamt von der Deutschen Privatschule Apenrade. Schülerinnen und Schüler aus dem Umland sind allerdings auch herzlich willkommen, wie der Vorsitzende unterstreicht. Er selbst ist ein Beispiel dafür, dass auch „Landeier“ den Weg zum Rudern finden können. Peter Asmussen ist in Holebüll (Holbøl) aufgewachsen. Sein damaliger Sportlehrer an der Schule in Gravenstein (Gråsten), ein Junglehrer namens Peter Bieling, später Konrektor in Tingleff (Tinglev), hatte die ganze Klasse zum Vereinshaus des Deutschen Rudervereins Gravenstein mitgenommen. Dort nahm sie der damalige NRV-Ruderlehrer Werner Gutt in Empfang.

Begünstigt wurde der Schnuppertag durch herrlichstes Sonnenwetter. Foto: privat

„Das war eine schicksalshafte Begegnung. Er war ein wunderbarer Pädagoge. Werner Gutt hat mir durch das Rudern Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl eingeflößt. Ich erinnere mich gerne an diese prägende Zeit mit vielen spannenden Ruderlagern und Fahrten zu Regatten zurück. Es hat mich später als Vater gefreut, dass auch mein Sohn ähnlich tolle Erlebnisse durch den Rudersport hatte“, erzählt Peter Asmussen.

Raus aufs Wasser

In den nächsten Wochen werden die Kinder und Jugendlichen noch mit den Ergometern und den anderen Gerätschaften im Vereinshaus vorliebnehmen müssen. „Unsere Ruderbrücke wird erst Ende März zu Wasser gelassen. Erst dann werden wir auch mit den Booten aufs Wasser gehen können“, erläutert Peter Asmussen den Terminplan des Schnupperangebots.

Wenn es ihm in Zusammenarbeit mit den anderen Vereinsmitgliedern gelingt, einige dieser jungen Schnupperruderinnen und -ruderer fest an den ARV zu binden, wäre er natürlich überglücklich.

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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