Natur und Umwelt

Nach tragischem Vorfall: Storchenverein sichert Gülletanks

Nach tragischem Vorfall: Storchenverein sichert Gülletanks

Nach tragischem Vorfall: Storchenverein sichert Gülletanks

Schmedagger/Smedager
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Für Störche in Schmedagger haben sich umliegende Gülletanks als Gefahr herausgestellt. Dagegen soll nun etwas unternommen werden (Archivfoto). Foto: DN

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Das traurige Ende zweier Storchenjungen aus Schmedagger im vergangenen Jahr soll sich nicht wiederholen: Vogelscheuchen und Schnüre sollen das Landen in Güllebehältern verhindern. Landwirte unterstützen das Vorhaben. Das erste Storchenküken der neuen Brutsaison ist inzwischen geschlüpft.

Es war im vergangenen Jahr ein grausiger Fund. Die Storchenjungen Astra und Zeneca, die im TV-Nest von Schmedagger das Licht der Welt erblickten, wurden leblos aus einem Güllebehälter in unmittelbarer Nähe geborgen.

Sie waren gerade erst flügge und hatten die Gefahr, auf der tümpelähnlichen Lache des Tanks zu landen, nicht erkannt.

Der Storchenverein hat sich überlegt, wie man Störche vor dieser Gefahr schützen kann. Die Lösung sollen Vogelscheuchen sein. An den Tanks werden Imitate von Raubvögeln angebracht, die Störche auf Abstand halten. Auch Bänder sollen über die Tanköffnungen vertäut werden und Störche zusätzlich von der Landung abhalten.

Landwirte unterstützen das Vorhaben

Wie Mogens Lange, einer der treibenden Kräfte des Storchenvereins „storkene.dk“, gegenüber dem Regionalsender „TV Syd" sagt, hätten Landwirte in und um Schmedagger erfreulicherweise einen freien Zugang zu den Tanks erlaubt, wo dann Maßnahmen gegen das Landen von Störchen vorgenommen werden.

Im Umkreis von 500 Metern des Nestes befinden sich fünf große Güllebehälter, die gesichert werden.

„Wir haben seit dem Zwischenfall nach Lösungen gesucht und haben nun die Erlaubnis bekommen, das Grundstück aller Nachbarn zu betreten, die einen Gülletank haben, um dort Vogelscheuchen zu errichten. Das ist ganz toll“, so Mogens Lange im Beitrag des Senders, der in Zusammenarbeit mit dem Storchenverein mittels Webkamera seit Jahren das Treiben im Nest von Schmedagger rund um die Uhr zeigt.

Schlüpfen steht bevor

Das dort ansässige Storchenpaar Connie und Clyde brütet zurzeit auf fünf Eiern, und nach Einschätzung des Vereins und von Storchenfans aus dem ganzen Land, steht das erste Schlüpfen unmittelbar bevor.

Für die Eltern heißt es dann wieder, die Jungen großzuziehen. Und wenn sie fliegen können und die Umgebung vor der Reise in den Süden erkunden, sollen sie nicht in Gülletanks landen. Dafür wird jetzt alles getan.

Brütende Storchenpaare gibt es in Nordschleswig laut „storkene.dk“ unter anderem auch in Brauerup (Broderup) bei Tingleff (Tinglev), in Renz (Rens) nahe der deutschen Grenze und in Jeising (Jejsing) in der Kommune Tondern (Tønder).

In Schmedagger ist am Freitagvormittag das erste Küken aus einem der fünf Eier geschlüpft.

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