Kommentar

„Essensreste vermeiden: Schokolade in die Brotdose“

Essensreste vermeiden: Schokolade in die Brotdose

Essensreste vermeiden: Schokolade in die Brotdose

Apenrade/Aabenraa
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In der Kommune Apenrade werden Essensreste jetzt gesondert entsorgt. Das ist gut so, findet Projektmitarbeiterin Hannah Dobiaschowski, zeigt aber deutlich, wie viel Essen man tatsächlich wegwirft. Natürlich hat sie auch eine Lösung.

Mit einigen Wochen Verspätung und mit fehlenden Informationen hat nun auch die Kommune Apenrade ein neues Mülltrennsystem. In stattliche sieben Einheiten soll der Müll ab jetzt sortiert werden, drei riesige Mülltonnen zieren die Einfahrten, und unter der Spüle in der Küche wird es eng.

Wenn auch am Anfang aus reiner Gewohnheit das ein oder andere Stück Abfall mit Schwung in der falschen Mülltüte landet, so halten wir Mülltrennung natürlich für sinnvoll und gewöhnen uns gerne um. Alles für die Natur, wir sind klimabewusst und grün.

Was im Eimer landet

Dass jetzt aber Essensreste separat gesammelt und weggeworfen werden, ist dann doch ziemlich entlarvend. Natürlich sind in diesem Behälter saisonbedingt überproportional viele Mandarinen- und Apfelsinenschalen vorzufinden, aber auch durchaus vermeidbare Essensreste, da muss man sich wirklich an die eigene Nase fassen.

Neben der Nudelsoße, die man vergessen hat, wegzustellen, und an der die Katze dann genascht hat, landet da auch Essen drin, das die kleinsten Familienmitglieder verschmäht haben. Ein angeknabbertes Honigbrot, ein Apfel, der nicht den Vorstellungen entspricht, alles, was unter die Kategorie „ich bin doch schon satt“ fällt. Als Eltern kann und möchte man das nicht immer aufessen, und ein halbes Schälchen Müsli, das vom Frühstück übrig geblieben ist, will am Nachmittag niemand mehr haben.

Aber auch wir Erwachsenen sind nicht immer bereit, und manchmal einfach zu chaotisch, Essensreste zu vermeiden.

Problemfaktor Brotdose

Ein weiterer, nicht unbedeutender Faktor ist: die Brotdose! Liebevoll zubereitet und befüllt mit gesunder und ausgewogener Kost, schickt man die Kinder damit in Schule und Kindergarten. Es soll genug drin sein, die lieben Kleinen sollen schließlich nicht verhungern.

Und was bekommt man zurück? Eine gut durchgeschüttelte Melange aus Brotresten, von deren Belag jede Spur fehlt, gemischt mit einem Stückchen zermatschter Banane nebst Schale, ein angeknabbertes, mit Krümeln paniertes Würstchen, und etwas, das morgens mal eine Rosine war. Die Cracker und die Fruchtstange sind natürlich weg.

Alles, was noch essbar ist, wird nachmittags angeboten und auch oft gegessen, aber ich bin nicht so wild auf Essen, das schon einmal durch eine Institution voller Kinder geschleppt wurde.

Die Lösung

Aber für dieses Problem gibt es eine Lösung: Schokolade! Oder Chips. Oder einfach nur Sachen, die die Kinder mögen und auf jeden Fall aufessen oder doch zumindest aufheben wollen, wenn es zu viel ist. Hach, ein nachhaltiges Leben kann so einfach sein!

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