Wildnis als Klimaschutz

Waldmoor-Renaturierung im Kollunder Wald erfolgreich

Waldmoor-Renaturierung im Kollunder Wald erfolgreich

Waldmoor-Renaturierung im Kollunder Wald erfolgreich

Krusau/Kruså
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Im Kollunder Wald sind die Waldmoorbereiche zu neuem Leben erwacht, nachdem Entwässerungen gestoppt worden sind. Foto: Volker Heesch

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Die Stiftung „Den Danske Naturfond“ zieht eine positive Bilanz der Naturschutzmaßnahmen in dem lange durch Nadelholzanpflanzung beeinträchtigten Wald. Durch die Wiedervernässung wird auch das Klima geschützt.

Seit dem Erwerb des Kollunder Waldes zwischen Krusau und der Flensburger Förde durch die dänische Naturstiftung „Den Danske Naturfond“ stehen Maßnahmen zur Stärkung der Natur in dem Wald auf dem Programm, der von 1879 bis 2006 im Besitz der Stadt Flensburg und anschließend in Privathand war.

Seltene Tierarten werden gefördert

Der durch steile Hänge, Täler und Schluchten geprägte Wald ist seit Langem als Lebensraum seltener Tierarten wie dem Bergmolch (Bjergsalamander), Schwarzspecht oder dem Uhu bekannt.

Zu den Bewohnern des Kollunder Waldes zählt neben anderen Spechtarten der seltene Schwarzspecht. Foto: Den Danske Naturfond

 

Doch befand sich bei Übernahme des Waldes durch die Naturstiftung nur ein Teil des Waldes in einem naturnahen Zustand.

Die noch im Kollunder Wald vorhandenen Bereiche mit Nadelgehölzen weisen teilweise Trockenschäden auf. Foto: Volker Heesch

 

Zur Steigerung der forstwirtschaftlichen Erträge waren anstelle heimischer Buchen und anderer Laubbäume standortfremde Nadelbäume wie Sitkafichten gepflanzt. Auch waren Entwässerungsmaßnahmen vorgenommen worden. Unter Leitung des Stiftungsmitarbeiters Mads Jakobsen sind jetzt Renaturierungsmaßnahmen abgeschlossen worden. Es wurden Nadelbäume geschlagen und einstige Waldmoorbereiche wiedervernässt.

Im feuchten Winter 2021/2022 standen Teile des wiederhergestellten Waldmoorbereiches unter Wasser. Foto: Den Danske Naturfond

 

„Bereiche mit angepflanzten Nadelbäumen sind meist weniger artenreich als die wilden Waldbereiche“, so der Biologe, der mit örtlichen Umweltverbänden und der Kommune Apenrade beim Naturschutz zusammenarbeitet. „Wir helfen den vielen hier heimischen Tieren und Pflanzen, indem wir die Moore wieder erstehen lassen, damit sich die Natur wieder ungestört entwickeln kann“, so Jakobsen. Im Spätsommer 2021 sind Entwässerungsgräben und Drainagen verschlossen worden. Bereits im Winter war sichtbar, dass viel mehr Wasser im Kollunder Wald verbleibt. Ein Blick auf noch verbliebene Nadelwaldbereiche zeigt, dass auch im Kollunder Wald ein Teil der Fichten Trockenschäden aufweist.

Die Naturstiftung lässt abgestorbene Bäume im Wald stehen. Das Totholz wird von seltenen Insekten aufgesucht, deren Larven sich dort entwickeln. Die Larven locken wiederum seltene Vögel wie den Schwarzspecht an. Foto: Volker Heesch

 

Die jetzt wieder feuchten Bereiche werden nicht nur dem Bergmolch, anderen Amphibien und wasserlebenden Insekten zugutekommen. Durch die Vernässung wird auch die Zersetzung von Torf gestoppt, bei der viel klimaschädigendes Kohlendioxid freigesetzt wird. Kommt es zur Bildung von Torfmoosen in den wiedererstandenen Feuchtgebieten, wird zusätzlich Kohlendioxid dauerhaft in dem dann neu gebildeten Torf gebunden.

 

Auch weniger seltene Pflanzen wie das Geißblatt mit Blüten, die von Nachfaltern bestäubt werden, sind im Kollunder Wald zu sehen. Sie duften in den Abendstunden. Foto: Volker Heesch

 

Ein Vorteil der Existenz der Waldmoore ist auch eine Stabilisierung des Wasserhaushaltes im gesamten Kollunder Wald, weil kleine Bäche nicht mehr bei Hitzeperioden austrocknen.

 

Auf der Karte sind die Ausmaße des Kollunder Waldes sichtbar. Foto: Den Danske Naturfond

 

Über den Kollunder Wald informiert die Stiftung Naturfonden auf ihrer Internetseite.

 

 

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