Nachruf

In memoriam Rudolf Kardel

In memoriam Rudolf Kardel

In memoriam Rudolf Kardel

Apenrade/Aabenraa
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Rudolf Kardel (l.) mit seinem Sohn Michael und seinem Vater Harboe, der der Familie 1973 in Macau einen Besuch abstatte Foto: Privat

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Rudolf „Rudi“ Kardel ist im Alter von 87 Jahren in Apenrade verstorben. Geboren in Flensburg und aufgewachsen in Apenrade, zog es den jungen Rudolf Kardel schon früh nach Hongkong, wo er für die Reederei Jebsen arbeitete. Es folgten viele weitere Jahre im Ausland. Erst nach der Pensionierung kam er wieder in die Heimat zurück.

Am 12. März 1935 kam Rudolf Kardel in Flensburg zur Welt. Die Eltern zogen bald darauf nach Apenrade, wo er aufwuchs. Nach dem Besuch der Schule und Praktika bei zwei deutschen Schifffahrtsunternehmen in Hamburg, folgte er 1956 einem Angebot der Reederei Jebsen. Bis 1962 arbeitete er unter anderem in Hongkong und Tianjin im „Shipping Department“ für das Unternehmen.

In Hongkong lernte er seine Frau Kyra kennen. Die beiden heirateten und zogen gemeinsam nach Monrovia, der Hauptstadt im westafrikanischen Staat Liberia. Nach zwei Jahren folgte Rudolf Kardel einem Angebot der Reederei C. Clausen in Hamburg, für die er bis 1971 arbeitete, um dann zur Reederei Jebsen zurückzukehren.

Für das Unternehmen baute er den Reisebereich mit auf, was unter anderem die Zusammenarbeit mit der deutschen Fluggesellschaft „Lufthansa“ bedeutete. 1979 wurde „Jebsen Travel“ ins Leben gerufen.

1982 ging Rudolf Kardel nach Australien. Dort hatte er Familie mütterlicherseits. Er kaufte sich in ein Möbelgeschäft ein. Zwei Jahre dauerte das geschäftliche Abenteuer. Dann zog es ihn zurück in die Transportbranche. Für das Tochterunternehmen der „Deutschen Bahn“, „Schenker“, gründete er ein Büro in Hongkong.

1994 ging Rudolf Kardel, der von vielen Rudi genannt wurde, in den Ruhestand. Zwei Jahre reiste er durch die Welt: Hamburg, Vietnam und Australien standen unter anderem auf seiner Route. Schließlich entschloss er sich, nach Apenrade, seiner früheren Heimat, zurückzuziehen.

Dort kaufte er sich ein Haus am Haderslebener Weg (Haderslevvej), in dem er wohnte. Zumindest im Sommer. Im Winter zog es den reiselustigen Mann in die Sonne. In Südafrika oder Asien verbrachte er die kalten Monate. Dabei besuchte er Familie und Freunde, die im Laufe seines Lebens dazugekommen waren.

Rudolf Kardel mit seiner Schwester Elli im vergangenen Jahr Foto: Privat

Rudolf Kardel war beliebt, in der Familie und bei seinen Freuden. Viele Freundschaften haben sich aus anfänglichen Geschäftskontakten durch seine Arbeit entwickelt. Seine offene Art kam an. Auch in der Familie: Er war in der Familie als „ein lustiger, unterhaltsamer Mann“ bekannt, so beschreibt ihn sein Sohn Michael, „der eine Unmenge humorvoller Anekdoten aus seinem Leben erzählen konnte“ und dessen Lachen alle ansteckte.

Am 8. Juli ist Rudolf Kardel im Apenrader Krankenhaus gestorben. Der Körper, gezeichnet von eineinhalb Jahren Krankheit, konnte einer Infektion im Arm nichts mehr entgegensetzen. In seinen letzten Tagen begleiteten ihn Sohn Michael, Schwester Elli und Schwiegertochter Eva.

Die Beerdigung findet am Freitag, 22. Juli, ab 11 Uhr von der Kirche zu Ries (Rise) aus statt.

Rudolf Kardel im Juni dieses Jahres mit Schwiegertochter Eva Foto: Privat
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