Rarität
Jäger finden zwei Albino-Rehkitze
Jäger finden zwei Albino-Rehkitze
Jäger finden zwei Albino-Rehkitze
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In der Nähe von Hollingstedt haben Jäger und Helfer zwei schneeweiße Rehkitze gefunden und sie vor der Mähmaschine gerettet. Sie gelten als absolute Seltenheit.
Diesmal kam die Drohne mit der Wärmekamera zum Einsatz. Sie fand einen weißen Punkt im Gras. Beim „anzoomen“ stellte sich heraus, dass es sich um ein weißes Rehkitz handelt. Es wurde eingefangen und in einem Korb untergebracht. Die Jäger waren sehr überrascht, ein Rehkitz-Albino gefunden zu haben. Diese Sensation sprach sich schnell herum. Die Hollingstedter Jäger haben bislang noch nie gehört, dass in dieser Region jemals ein weißes Kitz gesichtet wurde.
Zeitgleich wurde in der Nähe eine Graskoppel gemäht. Der Treckerfahrer Ingo Carstensen filmte vom Sitz aus mit dem Handy und hatte ein weiteres weißes Rehkitz vor seinem Mähgerät, das ihn zunächst näher kommen ließ, sich dann aber in großen Sprüngen Richtung Knick entfernte. Er alarmierte den Suchtrupp. Die weitere Suche ergab, dass sich das Kitz außerhalb der Graskoppel befinden musste.
Die beiden Kitze sind Zwillinge
So war die Sensation perfekt: gleich zwei weiße Rehkitze! Tierarzt Dr. Hans-Peter Boye, auch Hollingstedter Jäger, begutachtete das weiße Rehkitz mit weißen Hufen. Es ist weiblich. Boye geht davon aus, dass die beiden Zwillinge sind – ob eineiig oder zweieiig, sei nicht festzustellen. Auf jeden Fall ist es ein äußerst seltenes Ereignis.
Weiterlesen: Gemeinsames Projekt von Jägern und Feuerwehr: Kitz-Rettung mit Drohne
Die Hollingstedter Kitzrettungsgruppe ist sehr stolz, diesen Fund gemacht zu haben und die Zwillinge vor dem Mähbalken retten konnte. Dem Mähfahrzeugführer wurde großer Dank ausgesprochen, dass er sich so umsichtig verhalten hatte. Vor vielen Zuschauern wurde das Rehkitz wieder ausgesetzt. Vehement sprang es mit großen Sprüngen in die Freiheit und verschwand im Schutz des Knickes.
Die Drohne kostete 12.000 Euro
Grundsätzlich wird versucht, das Wild vor dem Mähen zu vergrämen. Insbesondere im Frühling und im Frühsommer kommt es regelmäßig zu Unfällen während der Mahd, auch in der Hollingstedter Feldmark. Es werden Rehkitze, zum Teil samt deren Muttertier (Ricken), aber auch Junghasen oder Entengelege von den Mähwerken der Landmaschinen erfasst. Um dies zu verhindern, haben die Jäger unter der Leitung von Gonne Hansen eine Gruppe von ca. 40 Hollingstedter Einwohnern gebildet, die mithelfen, einen Tag vor Beginn des Mähens ab 4 Uhr dies ehrenamtlich zu machen. Bislang heben sie in dieser Saison mit ca. 40 Einsätzen genauso viele Rehkitze retten können. Dies ist auch nur möglich, weil die Jägerschaft gut ausgerüstet ist mit Warnmeldern und einer neu angeschafften großen Drohne mit Wärmebildkamera, die rund 12.000 Euro gekostet hat. Hiervon sind etwa11.500 Euro an Spenden eingegangen von Bürgern, Landwirten und ortsansässigen Firmen.