Mülltrennung

Für die Tonne: Dänen sollen zehn Arten von Müll sortieren

Für die Tonne: Dänen sollen zehn Arten von Müll sortieren

Dänen sollen zehn Arten von Müll sortieren

Ritzau/kj
Kopenhagen
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Die Mülltrennung in den dänischen Kommunen soll vereinheitlicht werden. Foto: Morten Stricker/Ritzau Scanpix

Die Unterstützerparteien glauben, dass mehr Mülltrennung gut ist, aber dass im Allgemeinen weniger Abfall verbrannt werden muss.

In Zukunft möchte die Regierung, dass die Dänen den Hausmüll in zehn verschiedene Arten sortieren. Der Müll soll beispielsweise nach Lebensmittel, Papier, Pappe, Metall, Glas, Kunststoff und Restmüll getrennt werden. Aber auch Lebensmittelkartons, Textilien und Sondermüll sollen Teil des Systems sein.

Einheitliches System

Darüber hinaus soll die Mülltrennung im ganzen Land einheitlich sein und mit Piktogrammen einfacher und klarer gestaltet werden. Dies ist die Ansicht der Regierung, die den Vorschlag als Teil eines Klimaschutzplans vorlegt, der die Treibhausgasemissionen Dänemarks reduzieren soll.

Laut Umweltministerin Lea Wermelin (Soz.) müssen Abfälle immer auf die gleiche Weise sortiert werden, sei es zu Hause, im Sommerhaus, am Arbeitsplatz oder im öffentlichen Raum. „Ich weiß, dass dies eine große Aufgabe ist. Auf der anderen Seite müssen wir sicherstellen, dass es tatsächlich sinnvoll ist, den Müll zu sortieren. Dass es hilft, einen Unterschied für das Klima zu machen. Denn dann würden wohl viele Dänen mitmachen“, sagt sie.

Weniger Müllverbrennung

Die Unterstützerparteien der Regierung, die Sozialistische Volkspartei (SF) und die Einheitsliste, glauben, dass dies ein guter Schritt der Regierung ist. Beide Parteien sind sich aber auch einig, dass die Müllverbrennung reduziert werden sollte – sogar vollständig auslaufen.

Signe Munk, Klimasprecherin von SF, hält ein gemeinsames System für eine gute Idee, aber es fordert noch mehr. „Wenn es um den Klimaschutz geht, ist der Abfallsektor in Dänemark nur ein Element. Es ist uns sehr wichtig, dass wir uns auch mit den anderen Elementen befassen, von der Produktion bis zur Abfallentsorgung, und unter anderem eine Deadline für die Müllverbrennung fordern“, so Munk.

Der Klimasprecherin der Einheitsliste, Mai Villadsen, zufolge, sollten auch höhere Anforderungen an die Unternehmen gestellt werden. „Wir müssen strengere Verpackungsanforderungen haben, damit Produkte, die einfacher hergestellt werden können, recycelt werden können. Wir brauchen auch eine weitaus bessere Müllsortierung in der Branche“, sagt sie.

Teil des Klimaziels

Der Vorschlag der Regierung ist Teil des Bestrebens Dänemarks, das Ziel die Treibhausgasreduzierung um 70 Prozent bis 2030 zu erreichen, das im vergangenen Herbst durch das Klimagesetz beschlossen wurde, so die Umweltministerin. Denn nach Schätzungen der Regierung werden Verbrennungsanlagen bis 2030 1,5 Millionen Tonnen CO2 ausmachen, wenn nicht weniger Abfall verbrannt wird.

Für den Umweltsprecher der Partei Venstre, Jacob Jensen, ist es entscheidend, dass neue Abfallinitiativen das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. „Es ist wichtig, dass wir uns so organisieren, dass wir das meiste Geld für die Umwelt bereitstellen, und ich würde das gerne in dem von der Regierung vorgelegten Modell sehen“, sagt er. „Wir sollten den Dänen nicht mehr als unbedingt nötig zumuten. Vielleicht ist es möglich auf eine automatisierte Weise mehr Umweltschutz zu erzielen. Zum Beispiel durch Sortieren über Maschinen“, so Jacob Jensen.

Nach diesen Kategorien soll der Müll getrennt werden:

  • Lebensmittelreste
  • Papier
  • Pappe
  • Metall
  • Glas
  • Plastik
  • Textilien
  • Lebensmittelkartons von beispielsweise Milch, Saft und dergleichen
  • Restmüll
  • Sondermüll

Quelle: Umweltministerium

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