Bildung

Dänemark entwickelt sich weiter zum Land der Privatschulen

Dänemark entwickelt sich weiter zum Land der Privatschulen

Dänemark entwickelt sich weiter zum Land der Privatschulen

Apenrade/Kopenhagen
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Foto: Scanpix

Jeder sechste Schüler in den Jahrgängen bis zur siebten Klasse besucht inzwischen eine Frei- oder Privatschule. In Nordschleswig, wo auch die deutschen Schulen als Privatschulen gezählt werden, ist es sogar jeder fünfte Schüler. Das zeigen neue Zahlen der Statistikbehörde.

Jeder sechste Schüler in den Jahrgängen bis zur siebten Klasse besucht inzwischen eine Frei- oder Privatschule. In Nordschleswig, wo auch die deutschen Schulen als Privatschulen gezählt werden, ist es sogar jeder fünfte Schüler. Das zeigen neue Zahlen der Statistikbehörde.

In nur vier von 98 Kommunen tut sich das, was die Verfechter der öffentlichen Volksschule sich wünschen: Weniger Kinder werden dort an Privat- und Freischulen angemeldet, mehr an den öffentlichen Schulen. Mit Frederiksberg und Dragør sind zwei Hauptstadt-Kommunen dabei, außerdem ist auf Fanø und in Struer am Limfjord in den Jahren 2007 bis 2016 der Anteil der Kinder, die öffentliche Schulen besuchen, wieder gestiegen. Doch in den 94 übrigen Kommunen, das zeigt die Erhebung der dänischen Statistikbehörde Danmarks Statistik, wenden sich die Menschen in zunehmendem Maße vom öffentlichen Schulsystem ab.

Dabei zeichnet sich ein durchaus gemischtes Bild. Nicht nur auf dem Lande, wo die Schließung öffentlicher Schulen vor allem Eltern kleinerer Kinder dazu treibt, ihre Kinder auf nahegelegene Freischulen zu schicken, nimmt der Anteil von Privatschülern zu. Auch in den Städten geschieht dies. In einigen ländlich geprägten Kommunen Jütlands und Fünens ist der Anteil an Privatschülern, das zeigt die Statistik, hingegen vergleichsweise niedrig. Im nordjütischen Brønderslev beträgt er 8, in der benachbarten Kommune Jammerbugt 8,9 und in Rebild nur 7,2 Prozent.

Auch im Südwesten Jütlands, mit Ausnahme Tonderns, ist der Anteil an Privatschülern mit neun bis elf Prozent äußerst gering. In fünf Kommunen ist es ungefähr jeder dritte Schüler, der nicht auf eine öffentliche Schule geht: Auf den Inseln Samsø und Bornholm, in Faaborg-Midtfyn und Nyborg auf Fünen und in Gribskov an der Nordspitze Seelands.

Die Zahlen für Nordschleswig:

Apenrade: 15,3 Prozent (+4,0 Prozent)
Hadersleben: 20,5 Prozent (+9,0 Prozent)
Sonderburg: 15,7 Prozent (+1,9 Prozent)
Tondern: 23,5 Prozent (+8,9 Prozent)

Stand: 1. Oktober 2016 (in Klammern: Veränderung von 2007 zu 2016).

Der Bericht in dänischer Sprache

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