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Ukraine-Krieg und Corona: Kaum Einfluss auf Zahl der Grenzpendlerinnen und Grenzpendler

Zahl der Grenzpendlerinnen und Grenzpendler auch 2022 stabil

Zahl der Grenzpendlerinnen und Grenzpendler auch 2022 stabil

Pattburg/Padborg
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Pendlerinnen und Pendler am Grenzübergang in Krusau/Kruså. Foto: Karin Riggelsen

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Während die Zahl der Grenzgängerinnen und Grenzgänger aus Deutschland nach Dänemark wieder leicht steigt, geht die Zahl der Arbeitnehmenden aus Dänemark, die in Deutschland sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, seit Jahren stetig zurück.

Die Zahl der Grenzpendlerinnen und Grenzpendler von und nach Dänemark ist weiterhin stabil. Das zeigen neue Daten des Regionskontors in Pattburg (Padborg) für das vergangene Jahr. 

Demnach lag die Zahl der Grenzpendelnden von Deutschland nach Dänemark im vergangenen Jahr von Januar bis Dezember bei 12.727 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Das waren mehr als im gleichen Zeitraum 2021 (12.209). 

Mehr als 5.000 Deutsche arbeiten in Nordschleswig

7.312 davon arbeiten demnach in der Region Süddänemark, wovon wiederum 5.295 in Nordschleswig beschäftigt sind. 2.681 in der Kommune Apenrade, 1.525 in der Kommune Sonderburg, 633 in der Kommune Tondern sowie 456 in der Kommune Hadersleben. 

Im Jahr 2022 wurden ebenfalls 1.341 deutsche Unternehmen in Dänemark registriert, die Dienstleistungen ausgeführt haben. Hieran waren 4.744 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beteiligt.

Weniger Grenzpendlerinnen und Grenzpendler nach Deutschland

In Deutschland wurden zum Stichtag am 30. Juni 2022 546 (Vorjahr: 573) sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit dänischem Wohnsitz registriert. In Schleswig-Holstein allein arbeiten hiervon 362. In der Stadt Flensburg betrug die Zahl 134, im Kreis Schleswig-Flensburg 134 und im Kreis Nordfriesland 69. 

Menschen, die in einem Beamtenverhältnis oder beamtenähnlichen Arbeitsverhältnis stehen sind ebenso wenig erfasst wie Selbstständige bzw. Freiberufler. 

Während die Zahl der Pendlerinnen und Pendler aus Deutschland nach Dänemark im vergangenen Jahr wieder gestiegen ist, geht die Zahl der Berufstätigen, die nach Deutschland pendeln, seit Jahren kontinuierlich zurück.

Es ist allerdings von einer deutlichen höheren Pendlerzahl auszugehen. Die Statistik beziehe jedoch ausdrücklich keine Personen ein, die nicht die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. Gerade dänische Staatsbürger, die in Dänemark arbeiten, aber in Deutschland wohnen, sind somit zahlenmäßig nicht erfasst. Dies sei laut Regionskontor eine nicht zu unterschätzende Größe. Dies gelte auch für Selbständige und Freiberufler sowie Angehörige anderer Staaten.

Corona und Ukraine-Krieg haben kaum Einfluss

Das Regionskontor geht in seinem Fazit davon aus, dass aufgrund der Zahlen sowie der Vorjahreszahlen die Zahl der Grenzpendlerinnen und Grenzpendler nur unerheblich durch die Pandemie und durch die Folgen der aktuellen wirtschaftlichen Lage beeinflusst wurde. „Es bleibt abzuwarten, ob die vielen nach Dänemark ausgewanderten deutschen Staatsbürger die Pendlerzahlen nach Deutschland zukünftig beeinflussen“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. 

Das Regionskontor erhebt die Zahlen der Grenzpendelnden seit 2007 auf jährlicher Basis. In Dänemark beruhen die Zahlen auf der Datenbank jobindsats.dk, auf deutscher Seite wurde auf die Daten der Bundesagentur für Arbeit zurückgegriffen.  

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