DSSV-Vertretertagung

Platznot: Steigende Schülerzahlen an DSSV-Schulen

Platznot: Steigende Schülerzahlen an DSSV-Schulen

Platznot: Steigende Schülerzahlen an DSSV-Schulen

Nordschleswig/Apenrade
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Schulvereinsvorsitzender Thilo Schlechter freut sich über steigende Schülerzahlen an den deutschen Schulen in Nordschleswig. Foto: Gwyn Nissen

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Mehrere Schulen des Deutschen Schul- und Sprachvereins für Nordschleswig platzen aus allen Nähten. Aber nicht alle Herausforderungen können auf einmal gelöst werden, sagt der Schulvorsitzende Thilo Schlechter.

1.352 Schülerinnen und Schüler konnten in diesem Schuljahr an den Schulen der deutschen Minderheit in Nordschleswig begrüßt werden. Darüber freut sich der Schulvorsitzende des Deutschen Schul- und Sprachvereins für Nordschleswig, Thilo Schlechter, – aber es stelle die Schulen auch vor großen Herausforderungen: Mehrere Schulen des DSSV platzen nämlich aus allen Nähten.

„Das Potenzial ist eventuell sogar noch größer, aber Kapazität und Vernunft setzen natürliche Grenzen. An einigen Schulen sind wir an der Belastungsgrenze, wie viele Schüler aufgenommen werden können", sagte Thilo Schlechter am Dienstagabend bei der Vertretertagung des DSSV am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig.

Schulgebäude auf dem Prüfstand

Der DSSV hat in den vergangenen Jahren begonnen, Schule für Schule auf „Herz und Nieren" überprüfen zu lassen, um den Bedarf an Reparaturen, Sanierungen und Erweiterungen festzustellen und zu priorisieren. Für jede Schule wird nun ein Maßnahmenkatalog erstellt.

„In den vergangenen Jahren haben sich die Wetterverhältnisse verändert. Es kommt häufiger zu intensiven Wolkenbrüchen, und dieses geht auch nicht spurlos an unseren Schulgebäuden  vorüber“, sagte Schlechter.

Der DSSV hat vorläufig eine Erweiterung der Deutschen Schule Lügumkloster gefördert. Hier wird nun ein neuer Klassenraum gebaut.

Schlechter: „Steigende Schülerzahlen ein Luxusproblem“

„Zurzeit haben wir an mehreren Schulen das Luxusproblem, dass wir mehr Platz benötigen. Wir müssen gemeinsam und solidarisch daran arbeiten, vernünftig zu priorisieren und gute Lösungen zu finden“, sagte der Schulvorsitzende.

Es würden große Projekte in der Warteschleife stehen, so Schlechter, „aber alles auf einmal geht natürlich nicht.“ Daher forderte er die Schulvertreter auf, geduldig zu sein.

Friedrichsen: „Kompetenzen fehlen“

In diesem Zusammenhang wies Welm Friedrichsen, Hauptvorsitzender des DSSV, auf ein weiteres Problem hin:

„Diese Bauprojekte verschlingen viele Kräfte. Außerdem haben wir als relativ kleiner DSSV oder als Minderheit nicht die notwendigen Kompetenzen. Daran müssen wir arbeiten“, sagte Friedrichsen.

Außerdem müssten die Schulen darauf achten, genügend Gelder in die Gebäudeinstandhaltung zu investieren.

„Wenn wir in den vergangenen zwei Jahren sehen, dass unser Anteil bei der Instandhaltung gefallen ist, ist dies ein Signal, dass wir aufpassen müssen. Wir dürfen nicht weiteres Geld für Personal oder andere Sachen nutzen, sondern müssen genügend Geld in unsere Gebäude  stecken“, sagte Friedrichsen.

Die Vertretertagungen des DSSV waren wegen Corona in den August verschoben worden. Foto: Gwyn Nissen

Mehr Aufwand an den Schulen

„Mir ist bewusst, dass die steigenden Schülerzahlen auch für die Schulen mehr Aufwand bedeuten und, dass den Schulen mehr abverlangt wird. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, dafür zu sorgen, dass diese Herausforderungen bewältigt werden können“, sagte Thilo Schlechter.

Laut Schulrätin Anke Tästensen seien die steigenden Schülerzahlen der beste Beweis für die gute Arbeit im DSSV.

„Der rote Faden des DSSV beginnt in den Krippen, setzt sich in den Kindergärten und Schulen fort und endet am Gymnasium. Es ist ein schönes Zeichen dafür, dass unsere Arbeit von den Eltern geschätzt wird“, sagte Tästensen.

Internat in schlechtem Zustand

Auch bei der Vertretertagung des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig war der Gebäudezustand Thema. Die Gymnasiumsvorsitzende Gaby Domy wies unter anderem auf den schlechten Zustand des DGN-Internats hin.

„Der Zustand ist problematisch, doch wir wissen, dass für Verbesserungen derzeit keine Mittel zur Verfügung stehen", sagte Domy.

Dabei habe das Wohnheim des Gymnasiums eine wichtige Funktion, denn etwa ein Drittel der DGN-Schüler würden in den Internatsgebäuden wohnen – ein DGN ohne Internat hätte daher laut Domy Folgen für die zukünftigen Schülerzahlen am Gymnasium.

In diesem Schuljahr gab es laut Domy sogar eine Warteliste für das DGN – über die 68 neuen Schülerinnen und Schüler hinaus. Mehr könnten nur aufgenommen werden, wenn am DGN ausgebaut werden würde.

 

 

 

 

 

 

 

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