Reich gedeckter Tisch

Hungrige Seehunde fallen über Fischbestände in den westjütischen Auen her

Hungrige Seehunde fallen über Fischbestände in den westjütischen Auen her

Hungrige Seehunde fallen über Fischbestände in den westjütischen Auen her

Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: dpa

Seehunde nutzen die Auen in Westjütland zunehmend als Speisekammer – zum Leidwesen der Angler. Der Umweltminister prüft nun die Möglichkeit, die Tiere abzuschießen.

Küstengewässer und Fjorde sind normalerweise die bevorzugten Lebensräume von Seehunden. Doch immer mehr von ihnen finden mittlerweile Gefallen an den Auen und Flüssen in Westjütland. Der Grund: Dort ist der Tisch mit Futterfischen reich gedeckt.

Forellen und andere Fische stehen dort dich beisammen und die Seehunde können sich satt fressen – ganz zum Leidwesen der Angler.

„Das ist ein großes Problem. Es schadet den Fischbeständen in den Wasserläufen und vergrault die Angler“, so der Vorsitzende des Angelverbandes von Skive und Omegn, Helge Jakobsen, zur Nachrichtenagentur Ritzau.

Zu viele Seehunde, zu wenig Nahrung

Die Seehunde, die unter anderem die Karup Å und die Storå heimgesucht haben, kommen aus dem Limfjord. „Es ist nicht normal, dass sie ins Süßwasser schwimmen. Das liegt daran, dass die Zahl der Seehunde im Vergleich zu den Futterfischen zuletzt deutlich gestiegen ist“, so Jakobsen.

Die Angler haben viel Zeit und Geld investiert, um die Fischbestände in den Auen aufzubauen. Diese Arbeit sehen sie nun von den Seehunden bedroht. „Es ist hart mit anzusehen, dass das, wofür wir 40 Jahre gearbeitet haben, in einer Saison kaputt gemacht wird“, so der Vorsitzende des Angelverbandes.

Unterstützung kommt nun allerdings von prominenter Stelle. Umweltminister Esben Lunde Larsen (Venstre) will die Möglichkeiten für Angler untersuchen lassen, Seehunde in den Auen abschießen zu lassen. „Das ist ein großes Problem, gegen das wir etwas tun müssen. Wir haben nicht Millionen von Kronen in die Fischbestände investiert, um nun zuzusehen, wie die Seehunde sie als Mittagstisch benutzen“, so der Minister, der die Gesetzeslage in dem Bereich auf den Prüfstand stellen will.

Mehr lesen