Es waren nicht die Mitglieder des Tonderner Schützenkorpses, die sonst in den Siegerlisten beim Königsschießen ganz oben stehen. Selten hat man so freudig überraschte Könige gesehen wie in diesem Jahr. Bei den Kindern holte Andreas Bucka, Jeising (Jejsing), erstmals die Königswürde. Gleiches tat Christian Olczak, Rohrkarr (Rørkær), der seine Tränen nicht zurückhalten konnte, als er zum neuen Schützenkönig ausgerufen wurde.

Am Königsstand gilt es, mit seinen drei Schüssen so dicht an das Zentrum der 20 zu kommen. „Es sind richtig viele 20er an den beiden Tagen geschossen worden, was die Auswertung besonders unterhaltsam machte“, teilte der 1. Ältermann Peter Knudsen mit, worauf die Stimmung stieg, was der Korpschef sichtlich auskostete, um die Teilnehmer und Teilnehmerinnen sowie die Gäste auf die Folter zu spannen. Der Schützin Grete Freiberg gelang es als einzige, drei 20er auf der Königsscheibe zu erzielen. Ein wahres Husarenstück, das er nie miterlebt habe.

„Aber es kommt nicht auf die Masse, sondern die Klasse mit einem möglichst geringen Teiler an“, meinte Peter Knudsen. Besser waren die Volltreffer von Karina Bossen (neue Kronprinzessin) und von Carsten Dinsen Andersen (neuer Prinz). Der neue Schützenkönig erzielte aber mit seiner 20 mit einem Teiler von 100 den besten Schuss des Tages.

Mit den beiden Königen haben die Männer wieder die Spitzenfunktionen des 328-jährigen Korpses eingenommen, da es weder Emma Schmidt noch der 12-jährigen Ditte Terp gelang, ihre Titel zu verteidigen. Überhaupt waren im Hofstaat beider Generationen die Männer in diesem Jahr in der Vormachtstellung. Dennoch konnten sich zumindest zwei Schützinnen auf die vorderen Ränge schieben. Kronprinzessin der Jungschützen wurde Amanda Christensen. Der Prinzentitel ging an Max Marcussen.

Die Kinder schießen bis auf die Freihand nach den gleichen Bedingungen die jeweiligen Auflage-Disziplinen aus. Im vergangenen Jahr erzielte der Nachwuchs sogar bessere Ergebnisse als die Senioren und Seniorinnen. In diesem Jahr gab es ein Unentschieden.

Um alle Disziplinen zeitlich schaffen zu können, ging es bereits am Freitag an die Schießstände. Das Schützenfest ging am Sonnabend mit einem gemeinsamen Frühstück weiter, spendiert vom Hofstaat der Erwachsenen 2020.