75. Jahrestag
Lichtfest auf Sparflamme
Lichtfest auf Sparflamme
Lichtfest auf Sparflamme
Der 75. Jahrestag der Befreiung Dänemarks von Hitler-Deutschland stand im Schatten der Corona-Krise. Das Lichtfest, seit vielen Jahren Tradition in Hadersleben, fand am 4. Mai 2020 nicht mit 10.000 Besuchern statt, sondern mit zehn. Es war in jeder Hinsicht ein Lichtfest auf Sparflamme.
Alles war anders an diesem 4. Mai in Hadersleben: Dort, wo alljährlich bis zu 10.000 Menschen der Befreiung Dänemarks von Hitler-Deutschland gedenken, wirkten die Straßen verlassen. Nur wenige Zaungäste – und ein Hund – hatten sich am abgesperrten Kasernengelände eingefunden, um einen Blick auf die Zeremonie zu erhaschen, die sich an diesem Abend auf dem Hof der einstigen Preußenkaserne abspielte.
Baugerüst statt Lichtshow
An der Kasernenfassade, dort, wo alle Jahre wieder eine überwältigende Lichtshow die Blicke aller in ihren Bann schlägt, thront im 75. Jahr der Befreiung ein Baugerüst. Wenige Meter entfernt, am Gedenkstein, der an die Soldaten erinnert, die den deutschen Besatzern Widerstand leisteten, legten die dänische Verteidigungsministerin Trine Bramsen (Sozialdemokratie) und Garnisonskommandant Oberst Lars Mouritsen Kränze nieder – begleitet vom Trommelwirbel des Militärensembles SMUK.
SMUK-Trio
Das heißt: Lediglich ein SMUK-Trio wurde zum Lichtfest 2020 entsandt. Die übrigen Musiker musizieren zurzeit ausschließlich im Homeoffice. „Sicher ist sicher“, sagte Orchesterchef Rasmus Frandsen mit Blick auf die Kontaktbeschränkungen.
Nichts zu machen
Auch Haderslebens Bürgermeister H. P. Geil (Venstre) machte keinen Hehl daraus, dass die Entscheidung nicht leichtgefallen sei, das Lichtfest in kleinstem Kreis zu begehen: „Aber da ist nichts zu machen.“
Es wird eine Zeit danach geben
Verteidigungsministerin Trine Bramsen zog in ihrer Rede Parallelen zwischen den dunklen Jahren, der Befreiung – und der Gegenwart.
„Auch wir machen zurzeit eine Krise durch. Doch es wird eine Zeit nach Corona geben und damit einen Neuanfang.“
Bramsen verwies auf die Notwendigkeit leistungsstarker Streitkräfte, die den Herausforderungen der Gegenwart gewachsen seien – und auch in Zeiten wie diesen ihre Existenzberechtigung unter Beweis stellen würden.