Tierschutz

Naturbehörde: Lasst die Seehund-Jungen in Ruhe!

Naturbehörde: Lasst die Seehund-Jungen in Ruhe!

Naturbehörde: Lasst die Seehund-Jungen in Ruhe!

Kopenhagen/Apenrade
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Robbe
Sieht niedlich aus – und vielleicht auch hilflos: ein Robbenbaby. Doch in fast allen Fällen ist das Muttertier nur kurz auf der Jagd. Foto: Naturstyrelsen

Urlauber sollen auch im Jahr 2020 die Finger von jungen Seehunden lassen, die sich am Strand ausruhen. Denn ein gutgemeinter Eingriff von uns Menschen kann für die Tiere lebensbedrohlich sein.

Alle Jahre wieder rufen im Sommer besorgte Urlauber aus Dänemark, Deutschland und anderen Ländern die dänischen Behörden an und informieren sie darüber, dass sie beobachtet hätten, dass junge Seehunde ganz alleine am Strand liegen würden.

Die Antwort ist immer dieselbe: Das Beste, was wir für die niedlichen Robben tun können, ist es, sie in Frieden zu lassen.

Denn wenn die Seehundmutter ihren Nachwuchs am Strand zurücklässt, geschieht dies nicht aus Grausamkeit – sondern im Gegenteil deshalb, damit die Kinder sich ausruhen können, während sie selbst auf Jagd geht und ihnen somit etwas zu fressen besorgt.

Denn ein Robbenbaby verzehrt rund ein Kilo Milch am Tag. Das Muttertier muss also seine Energiedepots auffüllen, um das Kleine versorgen zu können.

„Die Mutter würde ihr Junges niemals verlassen“

„Die Mutter würde ihr Junges niemals verlassen, sondern immer dahin zurückkehren, wo sie es zurückgelassen hat. Deshalb ist es wichtig, dass das Junge genau dort liegen bleibt und dass am Strand Ruhe herrscht, um das Junge zu säugen“, sagt Ivar Høst von der Naturbehörde.

„Das kann schwierig werden, wenn sich dort viele Menschen aufhalten und besonders dann, wenn sie ganz bis zum Jungen gehen, um ihm zu helfen. Ich rate deshalb dazu, einen Bogen um das Seehundjunge zu machen und dessen Ansicht aus der Ferne zu genießen. Dann kümmert sich die Mutter schon um den Rest.“

Die Seehundjungen müssen sich ausruhen und dabei all ihre Kraft darauf verwenden zu wachsen. Deshalb sollte man auch auf keinen Fall versuchen, das Tier ins Wasser zu befördern. Die Kräfte braucht es, um sich warmzuhalten und sich zu bewegen. Außerdem könnte es so passieren, dass das Junge und die Mutter einander nie wieder finden.

Auch wenn sie über den Sommer hinweg etwas größer geworden sind und die Milch der Mutter nicht mehr brauchen, werden die Jungen sich noch am Strand ausruhen. Auch dann sollte man sie in Ruhe lassen, mahnt die Naturbehörde.

Nur wer ein Jungtier mit sichtbaren Verletzungen sieht, sollte unter der dänischen Rufnummer 1812 bei der Wachtzentrale des Tierschutzbundes oder bei der Naturbehörde anrufen.

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