Transport und Verkehr

Am Bahnhof: Neue Hoffnung für Rollstuhlfahrende

Am Bahnhof: Neue Hoffnung für Rollstuhlfahrende

Am Bahnhof: Neue Hoffnung für Rollstuhlfahrende

Pattburg/Rothenkrug
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Wer vom Bahnsteig zum Bahnhofsgebäude und zum Ausgang möchte, muss diese Stufen hinunter. Foto: Karin Riggelsen

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Die Bahnhöfe in Pattburg (Padborg) und Rothenkrug (Rødekro) stellen die Menschen vor Herausforderungen. 23 Stufen müssen erklommen werden, bevor Reisende auf dem Bahnsteig angekommen sind. Jetzt mischt sich der Ombudsmann ein – und macht Hoffnung auf Abhilfe.

Ob mit Kinderwagen und Windeltasche beladen, am Stock gehend oder im Rollstuhl sitzend: Für Zugreisende ist es an den beiden Bahnhöfen Pattburg und Rothenkrug fast unmöglich, auf den Bahnsteig zu kommen und den Zug zu nehmen. So müssen Reisende in Rothenkrug beispielsweise 23 Treppenstufen erklimmen, um zum Zug zu kommen.

Seit Jahren steht deshalb ein Fahrstuhl zur Diskussion.  So schaute sich 2018 der damalige Verkehrsminister Hans Christian Schmidt (Venstre) auf Einladung des Rothenkruger Entwicklungsrats und des Apenrader Seniorenrats die Situation vor Ort an und versprach Abhilfe.

Bis heute ist daraus nichts geworden. Noch immer wartet unter anderem der Seniorenrat auf eine erneute Zusage, gibt aber die Hoffnung nicht auf.

Ombudsmann mischt sich ein

Schon 2016 hatte der Ombudsmann in einer Anfrage an das zuständige Ministerium beklagt, dass es dort „wesentliche Behinderungen für Menschen mit Bewegungseinschränkungen gibt.“ Das Ministerium antwortete daraufhin, dass es mehrere Fahrstuhl-Projekte an verschiedenen Bahnhöfen gebe. Noch heute warten zwölf Stationen auf bessere Zugänglichkeit für alle.

Jetzt gibt es einen erneuten Hoffnungsschimmer, denn der Ombudsmann des Folketings mischt sich wieder ein. In einem Schreiben an das Transportministerium fordert der Ombudsmann eine Erklärung über „die Zugänglichkeit an den Bahnhöfen für Personen mit Bewegungseinschränkungen“. Außerdem will er wissen, welche der Projekte durchgeführt wurden und welche noch in Planung sind.

Seniorenrat glaubt wieder an Erfolg

Sønnik Andresen, der Vorsitzende des Verkehrsausschusses des Apenrader Seniorenrats, ist froh, dass nun endlich wieder etwas passiert. „Bei einem Etat von 650 Millionen Kronen für Projekte dieser Art, da sollten doch Fahrstühle, die wir vorgeschlagen haben, für die Bahnhöfe im Landesteil drin sein“, findet er. Er freut sich, dass die Debatte über die Fahrstuhlvorschläge wieder angestoßen worden ist und „es jetzt weitergehen kann“, wie er sagt.

Der Verkehrsausschuss des Seniorenrates steht im laufenden Kontakt mit dem Transportausschuss des Folketings, in dem die jeweiligen Transportsprecher der Parteien sitzen. Auch dort liegt ein Antrag für einen Fahrstuhl im Rothenkruger Bahnhof.

Der lokale Ausschuss versucht, das Problem von mehreren Seiten zu lösen, denn „passiert ist bisher ja nichts“, fasst Sønnik Andresen enttäuscht zusammen.

Aufgeben möchten die Seniorenratsmitglieder nicht. „Wir werden uns weiterhin für die Sache einsetzen“, erklärt Andresen und bekommt Unterstützung vom Seniorenratsvorsitzenden Dieter Johannsen. Er sagt, dass der Wunsch nach Bahnhöfen, die für alle zugänglich sind, ein Ziel sei, das der Seniorenrat vehement verfolgt.

Jetzt heißt es vorerst warten auf die Antwort des Transportministeriums an den Ombudsmann.

 

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