Immobilienmarkt

Rekord: Immer mehr dänische Ferienhäuser wechseln den Besitzer

Rekord: Immer mehr dänische Ferienhäuser wechseln den Besitzer

Immer mehr dänische Ferienhäuser wechseln den Besitzer

Dirk Thöming
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Im Mai dieses Jahres wurden in Dänemark so viele Ferienhäuser umgesetzt wie nie seit Beginn der Zählung 2011. Foto: Finn Byrum / Ritzau Scanpix

Seit 2011 steigt die Nachfrage nach Freizeit-Immobilien in Dänemark. Der Grund sind unter anderem höhere Steuer-Freibeträge bei der Vermietung.

Nach zwei guten Jahren 2017 und 2018 gibt es jetzt einen Rekord zu vermelden: 

Allein im Mai 2019 wechselten mehr dänische Ferienhäuser den Besitzer als je zuvor in einem Monat seit dem Beginn der Zählungen im Jahr 2011, teilt die Vereinigung dänischer Makler über ihre Homepage Boligsiden.dk mit.

Insgesamt 1.100 Ferienhäuser wurden im Mai verkauft, 18 Prozent mehr als im Mai des Vorjahres.

Das Portal informiert weiter darüber, dass die Zahl der Ferienhaus-Verkäufe sich insgesamt seit 2014 sogar verdoppelte, wenn man jeweils die Zahlen der ersten drei Monate des Jahres vergleicht.

In Jütland stiegen die Verkaufszahlen dabei prozentual am meisten:

Wurden in Südjütland  im ersten Quartal 2014 nur 87 Sommerhäuser verkauft, waren es von Januar bis März dieses Jahres 212 Häuser (plus 144 Prozent). In Westjütland stieg die Zahl sogar von 75 auf 204 Verkäufe – und damit um 172 Prozent.

Insgesamt wurden von Januar bis März dieses Jahres 1.874 Ferienhäuser in Dänemark verkauft.

Ein gutes Investment

Boligsiden.dk hat unterschiedliche Erklärungen für den anhaltenden Boom beim Verkauf dänischer Ferienhäuser.

Neben den global niedrigen Zinsen, die es attraktiv machen, sein Erspartes in eine Immobilie zu stecken, statt ohne Zinsen auf dem Sparbuch liegen zu haben, wird auch die gute Beschäftigungslage und die allgemein gute Konjunktur Dänemarks angeführt. Ein zweiter Grund seien neue Kreditregeln, die es jetzt ermöglichen, bis zu 75 Prozent des Kaufpreises per „Realkredit“ zu finanzieren (früher bis 60 Prozent).

Als Drittes spielt auch das gute Wetter eine Rolle.

„Der vergangene lange, warme Sommer führte den Menschen in Erinnerung, warum es Sinn macht, ein Sommerhaus in Dänemark zu besitzen“, sagt Birgit Daetz, Wohnungswirtschafterin und Informationsmitarbeiterin bei Boligsiden.dk.

Preise steigen

Die gestiegene Nachfrage führte auch zu erhöhten Preisen. Boligsiden.dk ermittelte von 2017 bis 2019 eine Preissteigerung (pro Quadratmeter) von über 20 Prozent. Diese Zahlen geben dabei noch keine Auskunft über den jeweiligen Zustand des Hauses. 

Aktuell wird gemeldet, dass weit weniger Häuser als gewöhnlich im Angebot sind. 

Sommerhäuser steuerfrei vermieten

  • Die meisten Dänen haben ein Ferienhaus ausschließlich oder weitgehend für die eigene Nutzung. Um die Bereitschaft zur Vermietung von Ferienhäusern im Privatbesitz anzukurbeln, führte die Regierung 2018 einen erhöhten Steuer-Freibetrag für die Eigentümer ein. 
  • Die ersten rund 41.000 Kronen (5.200 Kronen) Einnahmen jährlich sind steuerfrei, wenn Hauseigentümer ihr Ferienhaus über eine Ferienhaus-Vermittlung, die direkt an die Steuerbehörde Mitteilung macht, vermieten. 
  • Bei reiner Privatvermietung ohne eine zwischengeschaltete Vermittlungs-Agentur gilt der bisherige Steuer-Freibetrag von 11.500 Kronen.
  • Wer mehr einnimmt, zahlt auf 60 Prozent der Einnahmen Steuern, der Rest ist wiederum steuerfrei. Quelle: Skat.dk
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