Corona-Maßnahmen

Regierung empfiehlt umfassende Restriktionen

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Kopenhagen
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Die Regierung hat neue Corona-Maßnahmen vorgestellt. Foto: Olafur Steinar Gestsson/Ritzau Scanpix

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Theater, Kinos und andere Teile des Kulturlebens sollen schließen, Restaurants nur bis 23 Uhr geöffnet sein. Das teilte Staatsministerin Mette Frederiksen bei einer Pressekonferenz um 14 Uhr mit. Die Maßnahmen müssen noch vom Epidemie-Ausschuss abgesegnet werden.

Die Regierung schlägt ein umfassendes Paket an neuen Corona-Maßnahmen vor. Dabei gehe es vor allem darum, die rasche Ausbreitung der Omikron-Variante zu bremsen, sagte Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) bei einer Pressekonferenz um 14 Uhr.

Demnach sollen nach Vorstellung der Regierung Theater, Kinos, Messezentren, Spielstätten, Bürgerhäuser (forsamlingshuse), Volkshochschulen, Kasinos, Vergnügungsparks und Museen schließen.

In Geschäften mit einer Größe unter 2.000 Quadratmetern müssen pro Kundin oder Kunde vier Quadratmeter zur Verfügung stehen.

Weihnachtsgottesdienste mit Abstandsregel

Restaurants und Kneipen dürfen ihre Gäste nur bis 22 Uhr bewirten und müssen um 23 Uhr schließen.

Der Verkauf von Alkohol soll zwischen 22 und 5 Uhr verboten werden.

Die Regierung will zudem mehr Raum zwischen den Menschen: zwei Quadratmeter pro sitzende Person und vier Quadratmeter in Geschäften und bei Veranstaltungen.

Dies gilt auch für die Gottesdienste. Der Direktor der Gesundheitsbehörde, Søren Brostrøm, betonte, dass die Weihnachtsgottesdienste weiterhin stattfinden können. 

Schnelltests soll man zukünftig auch selbst durchführen können.

Impfungen weiterhin entscheidend

Bevor die Maßnahmen in Kraft treten können, muss der Epidemie-Ausschuss des Folketings zustimmen.

Frederiksen betonte, dass die Impfungen, vor allem die Booster-Impfungen, weiterhin das wichtigste Instrument zur Kontrolle der Epidemie sei. Der Direktor des Staatlichen Serum Instituts, Henrik Ullum, betonte, dass die Vakzine ernsten Erkrankungen und Krankenhauseinweisungen vorbeugen.

Die Staatsministerin rief die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich über Weihnachten nur mit den Nächsten zu treffen. 

Die Regierung fordert öffentliche und private Arbeitsplätze dazu auf, so weit wie möglich auf Homeoffice umzustellen. 

In Intercity-Zügen und in Fernbussen werden wieder eine Pflicht für Platzkarten eingeführt.

Die neuen Restriktionen sollen nach dem Vorschlag der Regierung ab für das Geschäfts- und Wirtschaftsleben ab Sonntag 8.00 Uhr gelten, sagt Wirtschaftsminister Simon Kollerup (Soz.) zu „Ritzau“.

Schulen sollen nach Silvester wieder öffnen

Die Volksschulen wurden am Mittwoch für den Präsenzunterricht geschlossen. Die Staatsministerin erwartet weiterhin, dass die Kinder nach den Weihnachtsferien am 5. Januar wieder in die Schule gehen können.

Obwohl die tägliche Anzahl der Neuinfektionen derzeit deutlich höher ist, als im vergangenen Winter, meint die Regierung nicht, dass ein ebenso umfassender Shutdown notwendig ist.

„Die Impfungen bedeuten, dass wir uns in einer grundsätzlich anderen Situation befinden. Trotz der bislang höchsten Infektionszahlen ist die Anzahl der Einweisungen ins Krankenhaus deutlich geringer als vor einem Jahr“, so Frederiksen.

Der Epidemie-Ausschuss wird im Laufe des Nachmittags über die Vorschläge der Regierung beraten. 

Der Artikel wurde um 15.42 Uhr um die Information ergänzte, dass die Regeln ab Sonntag gelten sollen.

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