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PFAS in Fischmehl – Branche sucht Lösungen

PFAS in Fischmehl – Branche sucht Lösungen

PFAS in Fischmehl – Branche sucht Lösungen

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Die Produzentinnen und Produzenten von Bio-Eiern haben derzeit die Verwendung von Fischmehl als Zutat von Hühnerfutter gestoppt. Die Fischmehlbranche sucht nun nach Wegen, das Problem der PFAS-Belastung im Fischmehl zu lösen. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

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Wer Bio-Eier kauft, erwartet ein rundum gesundes Produkt. Die Lebensmittelbehörde hatte jedoch jüngst bedenkliche Konzentrationen von chemischen Verbindungen aus der PFAS-Gruppe gefunden und als Quelle Fischmehl ausgemacht. Dessen Produzenten suchen nun Lösungen.

Nach dem Fund chemischer Verbindungen aus der Gruppe der PFAS (fluorierte Kohlenstoffverbindungen) in bedenklicher Konzentration in Bio-Eiern, wollen die Fischmehlfabrikanten Wege suchen, PFAS aus ihrem Produkt zu entfernen. Dies teilte Anne Mette Bæk, Direktorin des Branchenverbandes Marine Ingredients Denmark, mit.

Die Lebensmittelbehörde hatte als Quelle der Belastung Fischmehl ausgemacht. Als Reaktion kündigte Danske Æg, der Branchenverband der eierproduzierenden Unternehmen in Dänemark, an, zukünftig auf Fischmehl als Inhaltsstoff von Bio-Futter zu verzichten.

Anne Mette Bæk kündigte ihrerseits an, dass ihr Verband nun Untersuchungen starten werde, um mehr über die Hintergründe der Belastung zu erfahren.

Fischmehl als Zutat erwünscht

„Zudem werden wir Projekte starten, mit deren Hilfe wir herausfinden wollen, wie PFAS bei der Produktion entfernt werden kann“, so Bæk. Dies geschehe bereits beim Gift Dioxin, das auch in geringen Mengen zu finden sei.

Die Direktorin vermutet, dass die Belastung mit PFAS in Fischen variiert, je nach Fischart, Jahreszeit und Gebiet. Bæk vermutet Gebiete mit besonderer Belastung.

Nur ein Teil der Fischmehlproduktion findet in Hühnerfutter Verwendung. Die Fischmehl-Branche will aber gerne weiterhin Lieferant sein. Auch Danske Æg hofft nach den Worten des Abteilungsleiters Jørgen Nyberg Larsen, dass Fischmehl in Zukunft wieder genutzt werden kann. Sollte es eine Möglichkeit geben, PFAS aus dem Fischmehl zu entfernen, sehe er keinen Grund, es bei der Futterproduktion nicht zu verwenden, so Larsen. Seinen Worten nach enthält das Fischmehl Aminosäuren, die es auf natürlicher Basis nicht so häufig in anderen Produkten gibt.

Leiden die Hühner unter einem Mangel an Nährstoffen, könne es aufgrund des Stresses im schlimmsten Fall zu Kannibalismus kommen, so Larsen.

Dänemark ist Europas größter Fischmehl- und Fischölproduzent. Der Exportwert liegt bei rund 4 Milliarden Kronen.

 

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