Gesundheit

RS-Viren und Grippe: Alle Intensiv-Betten in Husum belegt

RS-Viren und Grippe: Alle Intensiv-Betten in Husum belegt

RS-Viren und Grippe: Alle Intensiv-Betten in Husum belegt

Jonna Marlin Lausen/shz.de
Husum
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Die Intensivstation in Husum ist aktuell voll belegt. Foto: Stefan Petersen/shz.de

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Im Klinikum Nordfriesland ist die Lage ernst: Aktuell müssen Intensivpatienten von Husum nach Niebüll verlegt werden. Das sagt das Klinikum zur Lage.

Grippe, Schnupfen, Husten und Corona – aktuell grassiert es in allen Bereichen. Kliniken im ganzen Land schlagen Alarm. Zum einen, weil viele Patienten mit Atemwegserkrankungen eingeliefert werden, zum anderen, weil viel Personal aufgrund von Krankheit ausfällt. Vergangene Woche hatte das Westküstenklinikum (WKK) mit Standorten in Heide und Brunsbüttel die Aufnahme von Patienten bereits zurückgefahren. Der Grund laut Klinikangaben: Hoher Krankenstand beim Personal in Kombination mit der stark steigenden Patientenzahl. „Wir werden hier quasi von zwei Wellen gleichzeitig heimgesucht“, sagt der WKK-Kliniksprecher. Auch hier sind aktuell alle Intensivbetten belegt.

Seit Herbst ist die Lage im Klinikum NF angespannt

Nicht anders ist die Lage im Klinikum Nordfriesland. Aktuell sind laut Klinikangaben alle 12 Intensivbetten in Husum belegt, in Niebüll sind nur noch zwei frei. „Wir haben seit Herbst durchgehend eine angespannte Lage“ erklärt Kliniksprecher Michael Mittendorf auf Nachfrage von shz.de. Doch was passiert, wenn alle Intensivbetten belegt sind? „Dann werden Patienten in andere Kliniken verlegt, zudem könnten wir, wenn nötig, zusätzliche Intensivplätze mit Beatmungskapazitäten schaffen, das ist im Moment aber nicht nötig“, so Mittendorf. Letzteres hätte allerdings zur Folge, dass geschultes Personal aus anderen Stationen abgezogen werden müsste. Momentan reiche es, dass Patienten nach Niebüll ausweichen können.

Und natürlich sind es auch hier die Atemwegserkrankungen, die sowohl Patienten als auch Personal treffen. Auf der Intensivstation werden laut Klinikangaben Corona-Patienten sowie verstärkt auftretende Influenza-Patienten behandelt. „Vereinzelt sind auch RSV-Patienten darunter“, so Mittendorf.

Hohe Belastung für das Klinik-Personal

Ein dauerhaft hoher Krankenstand – aktuell fehlen 60 Mitarbeitende – sorgt hier für zusätzlichen Druck auf dem Kessel. Das Personal sei jetzt das dritte Jahr in Folge einer hohen Arbeitsbelastung ausgesetzt. Hinzu komme die Tatsache, dass Isolations-Patienten einen hohen Aufwand bedeuten, so der Kliniksprecher. Bisher habe man das aber auffangen können. Deutlicher wird man da im Westküstenklinikum: „Der Personalausfall, der ja bundesweit problematisch ist, sorgt für eine extrem angespannte Lage und bereitet durchaus Sorge“, so der WKK-Sprecher.

In Nordfriesland fänden die Notfallversorgung sowie geplante Untersuchungen und Behandlungen weiterhin statt, heißt es. Auf die Frage, wie die Lage in der Notaufnahme ist, heißt es lediglich: „Derzeit sind unsere Notfallaufnahmen wie gewohnt aktiv.“ Einzelne Operationen müssten allerdings aufgrund der Bettenkapazitäten abgesagt werden. Dennoch appelliert das Klinikum, dass Personen mit leichteren Fällen vor allem die niedergelassenen Ärzte und die Anlaufpraxis der niedergelassenen Ärzte als Anlaufstelle nutzen sollten.

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