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Schulrätin: Deutsche Schulen schließen bei Corona-Nachweis sofort

Deutsche Schulen schließen bei Corona-Nachweis sofort

Deutsche Schulen schließen bei Corona-Nachweis sofort

Apenrade/Aabenraa
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Schulrätin Anke Tästensen ist davon überzeugt, dass einige Vorschläge der dänischen Regierung in Zukunft auch noch beim Deutschen Schul- und Sprachverein diskutiert werden. Foto: Volker Heesch

Anke Tästensen hat den DSSV-Unterrichtsstätten diese Anweisung als Vorkehrung erteilt. Die Leiterin des Bildungswesens der deutschen Minderheit in Nordschleswig weist auf funktionierende Anti-Corona-Routinen von Kindern, Lehrpersonal und Eltern hin.

„Wir haben seit Wiederaufnahme des Unterrichts nach dem Ende der Sommerferien keine Probleme an unseren Schulen, und es hat keine Corona-Nachweise gegeben“, berichtet Schulrätin Anke Tästensen. Die Leiterin des Bildungswesens der deutschen Minderheit in Nordschleswig hat den Schulen in Regie des Deutschen Schul- und Sprachvereins (DSSV) dennoch die Anweisung gegeben, bei Nachweis von Covid-19-Infektionen unter Schülerinnen und Schülern oder im Personal der Schule sofort mit Einstellung des dortigen Unterrichtsbetriebs und der Schließung der Einrichtung zu reagieren.

Schulleitungen diskutieren Maßnahmen

„Bei der Konferenz der Schulleiterinnen und Schulleiter des DSSV haben wir diskutiert, wie wir reagieren sollen, wenn Corona auftritt“, so Anke Tästensen. „Wir lassen nicht nur die einzelne betroffene Klasse zu Hause, sondern wir schließen die ganze Schule. Unsere Einheiten sind so klein, dass eine Teilschließung nicht möglich ist“, so die Schulrätin, die zugleich unterstreicht, dass es im Bereich des DSSV „keine Fälle und keine Probleme“ gebe. Sie fügt hinzu, dass es für den Fall der Fälle keine Zeitvorgabe gebe, wie lange eine Schulschließung andauern würde.

Staatliche Vorgaben werden eingehalten

„Wir richten uns an die Vorgaben der staatlichen Gesundheitsbehörde, die festgelegt hat, welcher Personenkreis nach Nachweis einer Corona-Infektion in Quarantäne bleiben oder getestet werden muss“, erläutert Anke Tästensen. „Wir haben an unseren Schulen die geltenden Richtlinien eingehalten. Es sind reine Vorsichtsmaßnahmen, die jetzt getroffen worden sind. Wir hoffen, dass es weiterhin keine Infektionen gibt“, fügt sie hinzu. „Ich sehe keine Gefahr im Verzuge. Hygiene- und Abstandsregeln werden überall an unseren Einrichtungen eingehalten“, so ihre Einschätzung rund zwei Wochen nach Wiederbeginn des Unterrichts am 10. August.

Kleine Schulen sind von Vorteil

Als Vorteil der deutschen Schulen in Nordschleswig im Verlauf der Corona-Krise nennt sie, dass diese meist relativ klein sind. „Wir können auch viele Aktivitäten ins Freie verlegen, was die Ansteckungsgefahren mindert“, so die DSSV-Chefin. 

Gesundheitsbehörde aktualisiert Hinweise

Angesichts vermehrter Meldungen von Corona-Diagnosen in dänischen Bildungseinrichtungen hat die staatliche dänische Gesundheitsbehörde „Sundhedsstyrelsen“ am Dienstag ihre Richtlinien aktualisiert. Darin heißt es, dass die „nahen Kontakte“ der Personen mit Corona-Nachweis an einer Schule nach Hause geschickt, isoliert und getestet werden. Es werden nur Empfehlungen gegeben. Wie reagiert werden sollte, hänge stets auch von der „konkreten Beurteilung“ der Situation an betroffenen Einrichtungen ab.

„Wir zeigen eine verstärkte Aufmerksamkeit hinsichtlich Ansteckungen an Schulen, weil wir gerade jetzt zunehmend angesteckte Schülerinnen und Schüler und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehen. Es ist wichtig, dass die einzelne Schule oder der Kindergarten weiß, was sie zu unternehmen haben, wenn ein Kind oder eine Schülerin oder ein Schüler angesteckt worden sind“, so Helene Probst, die fungierende Vizedirektorin der Gesundheitsbehörde.

Wartezeiten bei Testungen

Als Problem bezeichnet Helene Probst, dass es augenblicklich angesichts eines erhöhten Testbedarfes bei Schulkindern zu Wartezeiten kommt. Viele Eltern seien frustriert, dass ihre Kinder erst nach Tagen der Ungewissheit getestet werden. „Bei Kindern und Jugendlichen gibt es durchweg weniger Covid-19-Wirkungen und mildere Krankheitsverläufe“, so die Behördenchefin. Dennoch sei es wichtig, dass bei Erkrankungen der Hausarzt oder die ärztliche Wachbereitschaft eingeschaltet wird.

 

 

 

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