Es war eine Ära, die am Dienstagabend im Deutschen Museum in Sonderburg endete: Dieter Jessen ist nicht länger Vorsitzender des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) im Bezirk Sonderburg. 

Nach 21 Jahren als Vorsitzender, zunächst im Bezirk Fördekreis und nach der Kommunalreform im Bezirk Sonderburg, wollte Dieter Jessen nicht noch einmal wiedergewählt werden – eine Entscheidung, die er schon vor langer Zeit mitgeteilt hatte. Die Corona-Krise und das damit einhergehende Versammlungsverbot verlängerten Jessens Amtszeit noch einmal um mehrere Monate, doch nun konnte der Posten auf der Bezirksdelegierten- und Bezirksmitgliederversammlung neu besetzt werden. 

Ruth Nielsen stellte sich zur Wahl – und erhielt alle Stimmen der rund 30 Anwesenden. Die 65-Jährige war schon einmal Bezirksvorsitzende, damals im alten Bezirk Sonderburg.

„Es ist eine spannende Aufgabe. Wenn ich so ins nächste Jahr blicke, ins Jahr der Kommunalwahl, da kommt die Frage auf, was wir als BDN tun können, um die SP zu unterstützen. Oder was können wir tun, um den Zusammenhalt der Vereine zu unterstützen? Der ist zwar gut, aber er kann besser werden“, nennt die neue Vorsitzende zwei Aufgabenbereiche.

Kritisches Nachfragen ist garantiert

Dass der Job viele Termine und Sitzungen mit sich bringt, weiß die neue Frau an der Spitze. „Das ist überhaupt kein Problem, ich freue mich auf die Aufgaben. Aber ich gebe ehrlich zu, dass ich auch ein wenig Bammel habe. Es ist wirklich eine große Aufgabe, man kann vieles in Gang setzen und fördern. Auch die Wechselwirkung zwischen Hauptvorstand und Bezirk ist sehr wichtig“, gibt Nielsen zu bedenken.

Sie verspricht ihrem Bezirk, Sachverhalte im Hauptvorstand kritisch zu hinterfragen. Eine Eigenschaft, für die sie in ihrer Zeit als Redakteurin und Journalistin in der Lokalredaktion des „Nordschleswigers“ bekannt war.

Ein ausführlicher Bericht sowie weitere Berichte von der Bezirksdelegierten- und Bezirksmitgliederversammlung folgen.