Nachhaltigkeit

Erster komplett nachhaltiger Bau

Erster komplett nachhaltiger Bau

Erster komplett nachhaltiger Bau

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Ekensund/Egernsund
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Clean Tech Block ist mit geschäumtem, wiederverwertbarem Glas gefüllt. Foto: Ruth Nielsen

Die Firma Gråsten Tegl hat das Modul „Clean Tech Block“ für den Hausbau verwendet. Das Projekt ist in Kooperation mit der Universität Aalborg entstanden und wurde unter anderem gefördert vom „Højteknologifond“ und Horizon 2020.

Gestern hat am Havnevej 60 ein besonderes Richtfest stattgefunden. Das Haus ist das erste komplett  nachhaltig gebaute in Dänemark. Das bestätigt das DGNB-Zertifikat (Deutsche Gesellschaft  für nachhaltigen Bau,  der sich Dänemark angeschlossen hat).


Das Modulelement heißt „Clean Tech Block“, das  sich die Ziegelei Gråsten Teglværk 2017 hat patentieren  lassen. Es  besteht aus einer inneren und einer äußeren Steinschale, die  mit  geschäumtem, wiederverwertbarem Glas isoliert ist.  „Das Glas kommt von den Containerplätzen. Das wird    zu sehr  feinem  Glasmehl   verarbeitet, sodass  es besser schäumt“, erklärt Projektleiter  Jacob Bendtsen, der das DGNB-Examen gemacht hat. Die Isolierung  kann sich übrigens mit     Mineralwollprodukten messen.   

 

Jacob Bendtsen zeigt Deckenmaterial. Foto: Ruth Nielsen


 Der Block ist in einer Kooperation mit der Universität in Aalborg   entwickelt. Das hat acht Jahre gedauert. Gefördert wurde das Projekt u. a. vom „Højteknologifond“   und Horizon 2020.
Die Nachhaltigkeit macht nicht bei der Ummantelung des Hauses halt.  Die Innenwände   werden nicht  angestrichen. Sie sind  aus 128 Jahre alten Steinen vom  abgerissenen Rinkenisser Krug   hochgezogen. Helle Romersteine der Ziegelei sind im Treppenaufgang. So wird es lichter,   auch weil ein Oberlicht angebracht ist. Die Stahltreppe   hat gewachste Holzstufen, die ebenfalls keine Farbe brauchen. Das Fensterglas enthält  weniger Blei, „so kommt mehr Licht ins Haus, die Hitze   bleibt draußen“, so Bendtsen.


Es versteht  sich, dass die Luft durch Ventile gesteuert wird. „Nur die schlechte Luft wird ausgetauscht, die gute wird genutzt.    „Um gut zu schlafen, brauchst du viel Sauerstoff im Schlafzimmer. Der kommt aus der Stube, die nachts nicht genutzt wird“,   erklärt er weiter.

 

Alte und neue Steine Foto: Ruth Nielsen


Selbst die Holzarbeitsplatte der Küche   hat das FSC-Zertifikat (nachhaltiger Umgang mit Ressourcen).  Ein weiteres Plus: 80 Prozent des Duschwassers  werden für die Toilette  wiederverwendet.  Kunden der Lieferanten können  im Haus nächtigen,  um sich zu vergewissern,  dass Nachhaltigkeit im DGNB-zertifizierten  Bau kein leeres Wort ist.

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