Ländlicher Raum
Viele „Kaufmänner“ für das Land
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Kurz vor Jahresschluss bekommt der Einzelhandel in Hadersleben neue Impulse: Sowohl im Stadtteil Erleffer Berge als auch im Vorort Starup könnten schon bald neue Supermärkte und Discounter entstehen. Längst nicht alle sind angesichts dessen begeistert.
Kurz vor Beginn der neuen Legislaturperiode haben sich die Mitglieder des Technischen Ausschusses noch einmal in die Riemen gelegt: Eine politische Mehrheit ebnete neuen Supermärkten bzw. Discountern am Stadtrand von Hadersleben sowie in dem Haderslebener Vorort Starup den Weg.
Ungenutzte Kaufkraft
Die Haderslebener Südstadt verfügt mit Aldi und Netto bereits über zwei Discounter. Für einen dritten Markt am Platze gibt es Interesse. Die Projektentwickler verweisen in ihrer Analyse des Einzelhandels auf die Kaufkraft in dem neuen Wohngebiet, das noch nicht fertig ausgebaut ist.
Laut Kommuneplan 2021 ist allein in den Erleffer Bergen eine Fläche von 13 Hektar für den Wohnungsbau vorgesehen. Somit gebe es, wie Repräsentanten einer namentlich nicht genannten Marktkette argumentieren, ein bislang nicht ausgeschöpftes Potenzial an Kaufkraft, das sie auf 40 bis 70 Millionen Kronen jährlich beziffern.
Noch ein Discounter in der Südstadt
Die Politiker des Ausschusses, der ab dem neuen Jahr „Technik & Klima“ heißt, beschlossen einmütig, die technische Verwaltung mit der Planung zu beauftragen und damit einem weiteren Supermarkt mit einer Fläche von ca. 1.200 Quadratmetern den Weg zu ebnen.
An einem Supermarkt bzw. Discounter in Starup vor den Toren der Stadt scheiden sich indes die Geister. Auch dort gibt es Interessenten, die in ein Geschäft am Lundingvej 3 investieren möchten. In Starup haben Projektentwickler Pläne für einen 1.200 Quadratmeter umfassenden Supermarkt. Im Vorfeld betreibt das Ehepaar Morten und Lone Lang dort sowie in Hoptrup je einen Spar-Kaufmannsladen.
Betreiber legen Pläne Eis
In einem Schreiben an die Politikerinnen und Politiker des Kommunalparlaments äußern die Geschäftsleute große Bedenken und nehmen kein Blatt vor den Mund: Kommt ein Discounter nach Starup, bedeute dies das Aus für den dortigen Spar-Kaufmannsladen – und somit auch für zahlreiche Aktivitäten, die mit einem Dorfladen einhergehen, unter anderem das kleine Postamt unter dem Dach des Spar-Kaufmanns, argumentieren die Kaufleute. Vorläufige Ausbaupläne für Spar in Starup sind somit erst einmal auf Eis gelegt.
Svend Brandt (Einheitsliste) und Søren Rishøj Jakobsen (Sozialdemokratie) votierten dagegen, das Planverfahren für einen weiteren Markt in Starup in Angriff zu nehmen. Jakobsens Parteikollege Bent Vedsted Rønne enthielt sich der Stimme.
Ein weiteres Kaufmanns-Paar, Anita Bram und Finn Ploeg aus Starup, hat Anfang Dezember in Marstrup bei Hadersleben einen „Let Køb“-Kaufmannsladen eröffnet. Der kleine Laden auf dem Lande hatte vor gut einem Jahr dichtgemacht. Jetzt erfährt der Kaufmannsladen mit neuen Betreibern an der Kasse eine Renaissance – zur großen Freude der Dorfbewohner.
