Umwelt

Kein Geld für vom Sturm betroffene Ferienhäuser

Kein Geld für vom Sturm betroffene Ferienhäuser

Kein Geld für vom Sturm betroffene Ferienhäuser

Heisagger/Hejsager
Zuletzt aktualisiert um:
Die Ferienhäuser waren teilweise mit Meerwasser vollgelaufen. Foto: Viggo Hjort Kohberg

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Kein Geld in Sicht: Die von der Flut im November betroffenen Ferienhausbesitzerinnen und -besitzer in Heisagger und Kjelstrup gehen leer aus und bleiben auf den Kosten sitzen. Versicherungsexpertin Anne Garde Slothuus erklärt im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“ die Tücken im Versicherungsschutz und wie wichtig Prävention ist.

Wer seinen morgendlichen Kaffee im eigenen Ferienhaus mit Blick auf die Ostsee trinken will, lebt im Risiko. Primär finanzielles Risiko.

Eine Tatsache, die durch Klimawandel und vermehrte Umweltkatastrophen immer mehr Menschen erreicht. Und von einer „angespannten Umwelt“ kann sich auch Dänemark nicht frei machen.

2022 brausten zwei Stürme – Nora und Malik – im Königreich, und im Herbst zeugte der trockene Boden davon, wie sehr die Hitze die Landschaft ausgetrocknet hatte.

Die Ruheoase Ferienhaus kann schnell zur finanziellen Talfahrt werden – vor allem, wenn die Versicherung nicht zahlen will. Dieses Schicksal ereilte nun auch die Eigentümerinnen und Eigentümer der Ferienhäuser bei Heisagger (Hejsager) und Kjelstrup (Kelstrup). Sie bleiben auf den Kosten sitzen.

Vorsicht statt Nachsicht

Im Gespräch mit Anne Garde Slothuus vom Branchenverband der Versicherungen (Forsikringsoplysningen) erklärt die Versicherungsexpertin, wie die Versicherungslage für Ferienhausbesitzerinnen und -besitzer derzeit aussieht.

Wieso zahlen Versicherungen bei Sturmschäden, wie im Fall von Heisagger und Kjelstrup, nicht?

Weil es zu teuer ist. Sowohl für die Versicherungen selbst als auch für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Es ist derzeit also auch nicht möglich, sich in Dänemark für diesen speziellen Fall versichern zu lassen.

Welche Möglichkeiten gibt es sonst für die Eigentümerinnen und Eigentümer?

Es gibt „Naturskaderådet“, den Rat der für Naturkatastrophen zuständig ist. Versicherungen, dänisch oder nicht dänisch, sind verpflichtet, eine Sturmschäden-Steuer zu zahlen. Auf dieses Geld können sich Ferienhausbesitzerinnen und -besitzer bewerben. Es gibt aber keine Garantie dafür, dass man unterstützt wird. Wenn man ein Ferienhaus in einer geografisch kritischen Lage kauft, müssen sich die Menschen bewusst sein, dass sie damit ein Risiko eingehen.

Im Fall der Besitzerinnen und Besitzer der Immobilien in Heisagger und Kjelstrup kommt die oben genannte Unterstützung aber nicht zustande. Welche Tipps gibt der Verbraucherverein der Versicherungen den Menschen, die von potenziellen Überschwemmungen betroffen sein könnten?

Besitzerinnen und Besitzer, deren Eigentum an Orten, die für Überschwemmungen und andere Umwelteinflüsse günstig liegen, raten wir, immer Vorkehrungen zu treffen und am besten präventiv zu handeln. Etwa Sandsäcke parat zu haben und Wetterberichte genau zu studieren.

Gibt es denn bereits Vorkehrungen seitens der Versicherungsunternehmen? Eventuell neue Versicherungsmodelle, die Umweltkatastrophen umfassen?

Davon haben wir nichts gehört, und Versicherungsfirmen sind auch nicht verpflichtet, uns ihre neuesten Ideen und Ansätze zu präsentieren. Man ist sich aber der zunehmenden Stürme natürlich bewusst.

Naturskaderådet

Versicherungen in Dänemark, egal ob dänisch oder nicht, müssen in eine Sturmschädensteuer einzahlen. Auf dieses Geld können sich dann Menschen bewerben, deren Unterkunft vom Sturmschäden betroffen ist. Unterschieden wird dabei, um welche Art von Behausung es sich handelt.

Bei Ferienhäusern können 10 Prozent des Gesamtbetrages bezahlt werden, bei einem Minimum von 10.000 Kronen und einem Maximum von 50.000 Kronen.

Die Bewerbung findet über die eigene Versicherung statt und darf nicht länger als zwei Monate nach dem entsprechenden Sturm eingereicht werden.

Mehr lesen