Meeresschutz

DN: Muschelfischerei auch in Flensburger Förde stoppen

DN: Muschelfischerei auch in Flensburger Förde stoppen

DN: Muschelfischerei auch in Flensburger Förde stoppen

Apenrade/Aabenraa
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Nur in wenigen Bereichen der westlichen Ostsee gibt es eine ungeschädigte Bodenfauna mit Plattfischen, Knurrhähnen und Sandgrundeln wie auf dem Foto, oft haben Grundnetze alles durchpflügt Foto: Volker Heesch

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Der dänische Naturschutzverband „Danmarks Naturfredningsforening“ freut sich über das Aus für Grundnetze und Muschelbagger im Kleinem Belt und weiteren Meerengen und Förden. Die Kommunalvereine wollen weiter für Einbeziehung des Grenzgewässers kämpfen.

Am 7. Oktober verkündete der dänische Fischereiminister Rasmus Prehn (Sozialdemokraten) ein Verbot der Grundnetzfischerei und des Fangs von Miesmuscheln im Großen und Kleinen Belt, aber auch im Alsensund sowie der Haderslebener, Apenrader und Augustenburger Förde.

Beifall und Kritik

Während der Fischereiverband kritisch reagierte, gab es Beifall für die Entscheidung vom größten dänischen Naturschutzverband „Danmarks Naturfredningsforening“ (DN). Diese kritisiert seit Jahren die zerstörerische Durchpflügung der Meeresböden in den genannten Gewässern.

In Deutschland fordert der Naturschutzverband Nabu schon seit Jahren, dass auch Dänemark die Miesmuschelbänke in den Ostseeförden schützt, die das Wasser filtrieren, um Plankton als Nahrung zu fangen. Sie tragen damit zur Verbesserung der Wasserqualität bei. Durch den kommerziellen Fang wird auch Tauchenten die Nahrungsgrundlage entzogen. Foto: Nabu

Die rabiate Behandlung des Meeresbodens mit schweren Fanggeschirren, die keinen Stein und keine Bodenfauna unbeschadet lässt, wird ebenso wie der alljährlich wiederkehrende Sauerstoffschwund in vielen Meerengen und Buchten als eine Ursache der Verminderung der Fischbestände genannt.

Verbotszone erweitern

Nachdem bereits die Präsidentin von „Danmarks Naturfredningsforening“, Maria Reumert Gjerding, mit Unverständnis darauf reagierte, dass ausgerechnet der dänische Teil des deutsch-dänischen Grenzgewässers der Flensburger Förde nicht mit in das Fangverbot einbezogen worden ist, melden sich jetzt auch die Kommunalgremien von DN in Apenrade und Sonderburg zu Wort.

Die Karte zeigt, wo in Dänemark die Grundnetzfischerei und Muschelfang verboten werden. Ausgerechnet der dänische Teil der Flensburger Förde wurde ausgespart. Foto: Fiskeriministeriet

In einer Presseerklärung erinnern die Kommunalverbände daran, dass sie mehrfach Umweltministerin Lea Wermelin (Soz.) und andere Politikerinnen und Politiker bei Ortsterminen über die Schädigung der Flensburger Förde durch die Muschelfischerei informiert haben.

Enttäuschte DN-Ortsverbände

Sie seien sehr enttäuscht, dass die Flensburger Förde vom dänischen Schutz ausgenommen wird, da sie sich in einem beunruhigenden Zustand befinde. Pikant ist, dass die Muschelfischerei schon seit Jahren im deutschen Teil der Flensburger Förde verboten ist und die Behörden in Schleswig-Holstein auch darauf gesetzt haben, dass die dänischen Behörden gleichziehen. „Wir werden weiter dafür kämpfen, dass auch die bisher nicht berücksichtigten nordschleswigschen Förden einbezogen werden“, heißt es in der Erklärung der DN-Ortsverbände.    

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