Deutsches Flugzeugwrack

"Ich dachte mir, dass das wohl einer war, der genug vom Krieg hatte"

"Ich dachte mir, dass das wohl einer war, der genug vom Krieg hatte"

"Ich dachte mir, dass das wohl einer war, der genug vom Krieg hatte"

Apenrade/Aabenraa
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Foto: Martyn Wheatley/I-Images/Ritzau Scanpix

Der Absturz einer Messerschmidt über Nordjütland habe auf ihn wie Selbstmord gewirkt, erzählt Sigaard Jensen, der den Absturz miterlebte, als er Torf stach.

Der Absturz einer Messerschmidt über Nordjütland habe auf ihn wie Selbstmord gewirkt, erzählt Sigaard Jensen, der den Absturz miterlebte, als er Torf stach.

Eigentlich war der damals 22-jährige Sigaard Jensen aus Brovst an jenem kalten Novembertag im Jahre 1944 nur aus dem Haus getreten, um eine Ladung Torf für den Ofen zu holen. Doch er wurde Augenzeuge einer Geschichte, die heute, mehr als 70 Jahre später, in Dänemark und Deutschland für Schlagzeilen sorgt. Eine Messerschmitt Bf 109 stürzte vor seinen Augen in ein Moor bei Birkelse in Nordjütland. Das berichtet DR Nordjylland."Es hat gekracht und Schrott und Dreck schleuderten in alle Richtungen", erzählt der heute 94-jährige dem Sender. Der Flieger habe über ihm Kreise gedreht, als er gerade dabei war, Torf zu stechen, und sei auf und ab geflogen. "Plötzlich raste er mit hoher Geschwindigkeit herab. Und ich dachte, dass er die Maschine bald mal aufrichten müsste. Aber das tat er nicht", erzählt Jensen. "Ich dachte mir, dass das wohl einer war, der genug vom Krieg hatte", sagt er.

Der Fundort in Nordjütland. Foto: Scanpix

Das Jagdflugzeug bohrte sich ins Moor. Und dort lag es, bis der 14-jährige Daniel Kristiansen kürzlich im Rahmen einer Schularbeit auf die Suche nach dem Wrack ging. Denn die Geschichte des abgestürzten deutschen Flugzeuges war 72 Jahre lang ein Gerücht in der Gegend gewesen – an das die meisten nicht glauben wollten.

Selbst Sigaard Jensen hat all die Jahre für sich behalten, was er damals, im November 1944 sah. Er brachte den Torf nach Hause und ließ Flugzeug Flugzeug sein. "Ich dachte, dass das schon vor Jahren ausgegraben worden sei und dass die Deutschen es weggebracht hätten. Aber die haben nur das entfernt, was man sehen konnte", sagt er.

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