Bauprojekt

Lang ersehnter Kindergarten-Neubau in Sicht

Lang ersehnter Kindergarten-Neubau in Sicht

Lang ersehnter Kindergarten-Neubau in Sicht

Lügumkloster/Løgumkloster
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Kinder spielen auf dem Schulhof
Der neue Kindergarten soll neben der Turnhalle gebaut werden. Foto: Monika Thomsen

Die deutschen Einrichtungen in Lügumkloster steigen nun voll in die Planungsphase ein. Der neue Kindergarten soll in unmittelbarer Nachbarschaft der Schule entstehen.

„Das ist ein großes Projekt für den Kindergarten und die Schule, das von der Minderheit vor Ort unterstützt wird“, freuen sich die Gesamtleiterin der deutschen Kindergärten und Clubs in der Kommune Tondern (DKCT), Ute Zander, und die Schulleiterin der Deutschen Schule Lügumkloster, Connie Meyhoff Thaysen, dass der Bau eines neuen Kindergartens nun in Sichtweite rückt.

Der Baubeginn ist für 2021 geplant

Der Hauptvorstand des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), der Dachverband der deutschen Minderheit, hat grünes Licht gegeben für einen Baustart im Jahr 2021 mit einer vorgesehenen Investition von 8,5 Millionen Kronen, wie Ute Zander freudestrahlend berichtet.

Geplant ist ein etwa 450 Quadratmeter großer Neubau mit 30 Kindergarten- und 15 Krippenplätzen. Im nächsten Schritt muss ein pädagogisches Konzept für die neue Einrichtung ausgearbeitet werden.

„Jetzt steigen wir voll in die Planung ein“, so die Gesamtleiterin in Gedanken an die Umsetzung in unmittelbarer Nähe des Schulgebäudes am Straßenzug Ringgade. Dort soll neben der Turnhalle gebaut werden.

Der Kindergarten neben dem Wasserturm
Am Wasserturm vorbei hat der Kindergarten seinen nun befristeten Standort. Foto: Monika Thomsen

Einige Straßen weiter in der Vindmøllegade kämpft der direkt neben dem Wasserturm gelegene Kindergarten seit Jahren drinnen und draußen mit Platzproblemen. Die ersten Weichen für den neuen Kindergarten stellte die Schule 2015 mit dem Kauf eines Nachbarhauses.

„Glaube versetzt Berge"

„Unsere Bemühungen haben 2014 angefangen. Ich lebe nach der Devise, Glaube versetzt Berge. Wir haben unterwegs auch Gegenwind und Rückschläge gehabt“, berichtet Ute Zander. Die angepeilte Lösung, das Nachbarhaus der Schule als Satellit für den Kindergarten zu nutzen, hat die Kommune Tondern abgelehnt. Daher wurde das Haus 2016 abgerissen, und die Schule nutzt das Umfeld als Spielgelände.

Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern von Schule und Kindergarten arbeitet unter der Federführung von Stefan Sass, Abteilungsleiter des Deutschen Schul- und Sprachvereins für Nordschleswig (DSSV), für den Neubau.

Die Mitglieder:

• Signe von Oettingen, Vorsitzende der Deutschen Schule Lügumkloster (vorher ihr  Vorgänger Ulf Terp)
• Hanne Matzen, Mitglied im Schulvorstand
• Schulleiterin Connie Meyhoff Thaysen
• DKCT-Gesamtleiterin Ute Zander
• Anette Asmussen, Vertreterin des DKCT-Vorstands
• Stefan Sass, DSSV-Abteilungsleiter

„Ich habe immer daran geglaubt, dass wir es schaffen würden. Es galt aber auch, die Stimmung aufrechtzuerhalten. Wegen der Arbeitsbedingungen durch die Lärmbelästigung ist es für die Mitarbeiter anstrengend“, so Ute Zander.

Ein hoher Lärmpegel

Auch für die Kinder sei der Lärmpegel trotz verschiedener durchgeführter Maßnahmen zu hoch. Da nicht alle Kinder gleichzeitig auf den Spielplatz können, wird das Gelände des Kindergartens in Jeising/Jejsing manchmal als Ausweichmöglichkeit genutzt.

Die Schulleiteirn und die Gesamtleiterin der Kindertagesstätten
Connie Meyhoff Thaysen (l.) und Ute Zander im Umfeld des neuen Kindergarten-Standorts Foto: Monika Thomsen

Mit dem Neubau können die Kinder wie ihre „Kollegen“ in Jeising und Tondern/Tønder  die Brotdosen zu Hause lassen, da ihnen Essen angeboten wird.

„Ich freue mich richtig doll und kann es fast nicht glauben. Es ist schon etwas Besonderes im Leben einer Gesamtleiterin, sehen zu dürfen, wie eine neue Institution entsteht“, sagt Ute Zander. Sie weist darauf hin, dass Stefan Sass einen großen Erfahrungswert vom Bau des neuen Kindergartens in Broacker/Broager mitbringt, der als Vorbild dient.

Politisch gut getragen

 „Ich fühle mich politisch gut getragen von den zwei Stadtratsvertretern der Schleswigschen Partei. Ich habe immer wieder mit Louise Thomsen Terp gesprochen, die ihre Erfahrung aus dem kommunalen Ausschuss für Kinder und Schulen einbringen konnte“, sagt die Gesamtleiterin.

Es ist schön, dass es endlich losgeht und wir jetzt eine Perspektive haben. Das ist auch für neue Eltern wichtig.

Connie Meyhoff Thaysen, Schulleiterin

Der Kindergarten wird sich im Neubau bei der Schule einmieten. „Es ist schön, dass es endlich losgeht und wir jetzt eine Perspektive haben. Das ist auch für neue Eltern wichtig“, sagt Schulleiterin Connie Meyhoff Thaysen.

Durch das Zusammenrücken der beiden Einrichtungen hofft sie, dass die Schule attraktiver für die Eltern wird, obgleich die allermeisten Kinder aus dem Kindergarten bereits dorthin wechseln.

Ein wichtiger Standort

Das Projekt für den zweitgrößten Kindergarten- und Schulstandort in der Kommune Tondern sei wichtig für die Gemeinschaft vor Ort und werde von ihr getragen. „Die deutschen Einrichtungen in Hoyer und Osterhoist sind weg. Es ist wichtig, dass investiert wird, damit wir attraktiv sind“, so die Schulleiterin.

Zwei Frauen neben einem Gebäude
Der Neubau soll neben der Turnhalle platziert werden. Foto: Monika Thomsen

Ursprünglich war eine Gesamtlösung mit dem Bau eines gemeinsamen Versammlungsraums und einer Bühne zwischen der Schule und dem neuen Kindergarten angestrebt. Die beiden Projekte mussten aber getrennt werden, da die Mittel aus zwei verschiedenen Töpfen kommen.

In der Schule wird es auch eng

In der Schule, wo der Klassenraum der 6./7. Klasse jeweils zum Versammlungsraum umfunktioniert wird, klopfen Platzprobleme ebenfalls an. Das wurde jüngst bei der Schulweihnachtsfeier in der Turnhalle deutlich.

Indes findet am 20. Februar ein Neubau-Planungstreffen statt, und Ute Zander und Co. „spielen“ bereits mit den Zeichnungen aus Broacker.

 

Connie Meyhoff Thaysen und Ute Zander blättern in den Unterlagen. Foto: Monika Thomsen
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