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Freie Bahn: Planung geht für elf Energieprojekte weiter

Freie Bahn: Planung geht für elf Energieprojekte weiter

Freie Bahn: Planung geht für elf Energieprojekte weiter

Tondern/Tønder
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Ziel des Stadtrats: 100 bis 125 neue Windräder und Sonnenenergieproduktion auf 1.500 Hektar Foto: Brigitta Lassen

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Eine große Mehrheit des Tonderner Stadtrats einigte sich auf eine Auswahl. Vier Solarparks, drei Windparks sowie vier Hybridanlagen werden geprüft. Doch drei Mitglieder des Kommunalrats melden Bedenken an.

Elf Projekte zur Gewinnung erneuerbare Energie haben die vorläufige Zustimmung einer großen Stadtratsmehrheit bei drei Gegenstimmen erhalten.

Die größte Stadtratsfraktion, Tønder Listen, schlug vor, dass alle 20 vorliegenden Projekte in die weitere Planung gehen, erklärte die Fraktionssprecherin Anita Uggerholt Eriksen.

Diesen Antrag unterstützten auch Anette Abildgaard Larsen (Kons.) und Allan Svendsen (Neue Bürgerliche). Letztgenannter ist Gegner von Energieerzeugungsanlagen schlechthin, meinte aber, dass zumindest alle Projektmacher gleichbehandelt werden müssten, wenn sie die vom Stadtrat festgesetzten Richtlinien für nachhaltige Stromgewinnung erfüllt haben.

 

Lieber elf als gar keine

Nach der Abstimmungsniederlage votierten die neun Mitglieder der Liste T für die Empfehlung des Fachausschusses für Klima, Wachstum und Entwicklung. Anita Uggerholt Eriksen meinte dazu: „Lieber elf gute Projekte als gar keine.“ Allan Svendsen, Anette Abildgaard Larsen (ihr Parteikollege Hans Schmidt nahm nicht an der Stadtratssitzung teil) und die Sozialdemokratin Barbara Krarup Hansen, die nur Windräder auf dem Meer duldet, blieben bei ihrem Nein.

Der Vorsitzende des Klimaausschusses, Thomas Ørting Jørgensen (Borgerlisten), versicherte, dass die nicht berücksichtigten Projekte nicht aus dem Rennen seien, sondern in der neuen Antragsrunde im Dezember ins Spiel gebracht werden können. 

 

Die elf Projekte (vier Solarparks, drei Windparks sowie vier Hybridanlagen) sehen den Bau von 71 bis 75 neuen Windrädern und 791 Hektar vor, auf denen Sonnenenergie gewonnen werden kann. Insgesamt hat sich der Stadtrat bei der grünen Wende ein Ziel von 100 bis 125 neuen Windanlagen und 1.500 Hektar mit Sonnenkollektoren gesetzt.

Die Bedingungen

  • Die Kommune verlangt von den Antragstellern die Einhaltung der vom Stadtrat gutgeheißenen Guidelines
  • größtmögliche Beteiligung der lokalen Bevölkerung. Die Anteile (mindestens 40 Prozent des Gesamtprojekts) sollen den örtlichen Bürgerinnen und Bürgern, der Kommune, auswärtigen Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen zum Selbstkostenpreis angeboten werden.
  • Finanzielle Gewinne sollen der Lokalbevölkerung durch jährliche Zuwendungen zukommen.
  • Einzahlung von Beiträgen in eine gemeinnützige Stiftung – beispielsweise zur Wachstumsförderung. 
  • In den betroffenen Planungsbereichen werden richtungsweisende Abstimmungen durchgeführt.

Die Stiftung muss erst noch gegründet werden. Anette Abildgaard Larsen hätte sich mehr Informationen über diese Stiftung gewünscht. Es sei nicht ausreichend, die Legalität zu bestätigen. Allan Svendsen hegte Zweifel an der Rechtmäßigkeit. Er hegt den Verdacht, dass es zwischen der Politik und Unternehmen im Vorfeld gemauschelt worden sein könnte. Firmen, die gewillt waren, mehr in einen noch zu gründenden Stiftung einzubezahlen, hätten sich so vielleicht bessere Karten gesichert, meint er. Vor der Stadtratssitzung hat er folgenden Leserbrief geschrieben.

Die nummerierten Projekte, die in die nächste Runde gehen
Solaranlagen:
3. Vestermarksvej Toftlund: Solarpark (2,1 Hektar), Nextam ApS
12. Tyvse: Solarpark (234 Hektar zwischen dem Söllstedter Moor und dem Kongsmoor), GreenGo Energy M93 K/S
13. Nördlich von Bredebro, Solaranlage (182 Hektar), GreenGo Energy M108 K/S
18. Bredebro: Solarpark (60 Hektar), Svanstrup Invest ApS

Kombinierte Anlagen
4. Drengstedt: Hybridanlage: Solarpark (55,5 Hektar) 6 Windräder, NRGi Renewables A/S
15. Vollum Enge, Hybridanlage: Solarpark (190 Hektar), 10 Windräder, Eurowind Project A/S
16. Gasse Hede: Hybridanlage: Solarpark (45 Hektar), 8 Windräder, Eurowind Project A/S
8. Rejsby Hede: Solarpark (11 Hektar), Jens Lund kombiniert mit
20. Rejsby Hede: Windpark: 15 Windräder, Eurowind Energy A/S

Windkraftanlagen
5. Zwischen Borg und Wiesby: Windpark: 9 Windräder, NRGi Renewables A/S u. Nordic Energy Advice
17. Arrild: Windpark: 6 Windräder, Momentum Energy Group A/S
21. Haved, Windpark: 18 Windräder, Eurowind Energy A/S

Die abgewiesenen Projekte
1. Laurup: Solarpark (158 Hektar), Obton A/S
6. Ballum Hede: Solarpark (125 Hektar), Unison Energy Partners ApS
7. Kæpslundvej Scherrebek: Solarpark (74 Hektar), European Energy A/S
9. Borg bei Bredebro: Solarpark (98 Hektar), Better Energy Borg P/S
10. Lügumkloster: Solarpark (69 Hektar), Unison Energy Partners ApS
11: Mollerup bei Bredebro: Solarpark (65 Hektar), Better Energy Mollerup P/S
14. Wollum: Solarpark: (71 Hektar), Obton A/S
23. Duborgvej Hoyer: Solarpark (81 Hektar), European Energy A/S
24. Sindetvej, Aggerschau: Solarpark (122 Hektar), European Energy A/S

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