Energiewende

Elf regenerative Projekte haben die erste Hürde geschafft

Elf regenerative Projekte haben die erste Hürde geschafft

Elf regenerative Projekte haben die erste Hürde geschafft

Tondern/Tønder
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Thomas Ørting Jørgensen
Im Juni fanden Bürgertreffen statt, bei denen der Ausschussvorsitzende Thomas Ørting Jørgensen Erläuterungen gab. Foto: Bjarne Lund Henneberg

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Der Klimaausschuss in Tondern hat seine Wahl getroffen: Sonnenkollektoren auf einer Fläche von 780 Hektar und bis zu 75 Windturbinen sind im Spiel.

Luft unter den Flügeln beziehungsweise unter den Solarzellen bescherte der kommunale Ausschuss für Klima, Wachstum und Entwicklung auf seiner jüngsten Sitzung elf regenerativen Projekten.

Während den vier Solarparks, drei Windparks sowie vier Hybridanlagen Eintritt in die nächste Runde gewährt wird, bleiben neun Anträge – zumindest vorerst – draußen vor der Tür.

Neue Antragsrunde im Dezember

Dies bedeutet aber nicht, dass sie komplett weg vom Fenster sind, sondern es gibt im Dezember eine zweite Bewerbungsrunde, wie vom Ausschussvorsitzenden Thomas Ørting Jørgensen (Borgerlisten) zu erfahren ist.

Es liege an den Antragstellern, inwieweit sie ihre Projekte überarbeiten wollen.

„Wir haben Ausgangspunkt in dem sehr ehrgeizigen Rahmen genommen, den 29 von 31 Stadträten Ende März abgesteckt haben“, so Ørting Jørgensen.

„Ein starker Ausgangspunkt“

„Somit war unser Ausgangspunkt stark. Mir ist es wichtig, dass wir nach wie vor viel zusammen sprechen, um die breite Rückendeckung zu gewährleisten“, erläutert er.

Die gewählten Anlagen würden auf einer Gesamteinschätzung der Bewerbungen fußen.

In der Anhörung gingen insgesamt 497 Bemerkungen ein. Im Vorfeld waren 14.000 Anhörungsbriefe an Bürgerinnen und Bürger verschickt worden, die in einem Abstand von 2,5 Kilometern zu den angestrebten Anlagen wohnen.

Bis zu 125 bestehende Anlagen sollen aus dem Verkehr gezogen werden (Symbolfoto). Foto: Monika Thomsen

Von 24 auf 11

Ursprünglich waren 24 Projekte eingereicht worden. Bei einem Vorhaben gab es einen Rückzieher, und zwei Projekten erteilte die Kommune eine Abfuhr.

Es gibt eine Änderung. Bei dem Projekt für Reisby Hede werden die zwei Pläne mit Wind- und Sonnenenergie zu einer kombinierten Anlage gekoppelt.

Die elf Vorhaben, die weiterhin im Spiel sind, bringen es auf Solaranlagen auf einer Fläche von 780 Hektar und 71 bis 75 Windkraftanlagen.

Ich denke, dass es ab jetzt bei den verschiedenen Projekten zu zeitlichen Verschiebungen kommen wird. Bei einigen wird es schnell gehen und bei anderen langsamer.

Thomas Ørting Jørgensen, Ausschussvorsitzender

Frandsen wollte alle Projekte weiterlaufen lassen

Damit ist noch Luft nach oben. Der Kommunalrat hat sich mehrheitlich für den Bau von mindestens 100 und bis zu 150 Windturbinen ausgesprochen. Langfristig sollen 250 bestehende Windkraftanlagen im Zuge der Erneuerung auf 125 reduziert werden.

Die Sonnenenergie darf sich auf bis zu 1.500 Hektar entfalten.

Mit dem Auswahlverfahren seiner vier Ausschuss-Kollegen konnte sich Henrik Frandsen (Tønder Listen) nicht anfreunden: Er votierte dafür, dass alle Vorhaben zur weiteren Planung weitergeleitet werden.

Die Bürgertreffen zum Thema erneuerbare Energie stießen auf großes Interesse. Foto: Monika Thomsen

Die geografische Platzierung

Weiter im Rennen sind Solarparks in Toftlund, eine Anlage zwischen dem Söllstedter Moor und dem Kongsmoor und zwei in der Nähe von Bredebro.

Kombinierte Anlagen sind in Drengstedt (Drengsted), Vollum Enge, Gasse Hede und Rejsby Hede vorgesehen. Windparks werden zwischen Borg und Wiesby (Visby), in Arrild sowie in Haved anvisiert.

Die elf Projekte, die im August 2022 in die nächste Runde gingen

Solaranlagen:
•  Vestermarksvej Toftlund: Solarpark (2,1 Hektar), Nextam ApS
• Tyvse: Solarpark (234 Hektar zwischen dem Söllstedter Moor und dem Kongsmoor), GreenGo Energy M93 K/S
•  Nördlich von Bredebro, Solaranlage (182 Hektar), GreenGo Energy M108 K/S
• Bredebro: Solarpark (60 Hektar), Svanstrup Invest ApS

Kombinierte Anlagen
• Drengstedt: Hybridanlage: Solarpark (55,5 Hektar) 6 Windräder, NRGi Renewables A/S
• Vollum Enge, Hybridanlage: Solarpark (190 Hektar), 10 Windräder, Eurowind Project A/S
• Gasse Hede: Hybridanlage: Solarpark (45 Hektar), 8 Windräder, Eurowind Project A/S
• Rejsby Hede: Solarpark (11 Hektar), Jens Lund kombiniert mit Rejsby Hede: Windpark: 15 Windräder, Eurowind Energy A/S

Windkraftanlagen
• Zwischen Borg und Wiesby: Windpark: 9 Windräder, NRGi Renewables A/S u. Nordic Energy Advice
• Arrild: Windpark: 6 Windräder, Momentum Energy Group A/S
• Haved, Windpark: 18 Windräder, Eurowind Energy A/S

 

So geht es weiter

Als Nächstes werden erst der Finanzausschuss und der Kommunalrat  zu den Projekten Stellung beziehen.

Danach stehen die Umweltverträglichkeits-Prüfungen auf der Tagesordnung.

„Das sind primär die Antragsteller, die sich darum bemühen. In Zusammenarbeit mit der kommunalen Verwaltung“, so Ørting. Diese münden dann in Vorschläge für Flächennutzungspläne und spiegeln sich in einem Kommunalplan wider.

Zu dem bezieht der Stadtrat Stellung, und danach geht es in die Anhörung, und die örtlichen Abstimmungen finden statt.

Verschiebungen erwartet

„Ich denke, dass es ab jetzt bei den verschiedenen Projekten zu zeitlichen Verschiebungen kommen wird. Bei einigen wird es schnell gehen und bei anderen langsamer“, so die Erwartung des Ausschussvorsitzenden.

Der Ausschuss für Klima, Entwicklung und Wachstum
• Thomas Ørting Jørgensen (Borgerlisten), Vorsitzender
• Martin Iversen (Venstre), stellvertretender Vorsitzender
• Henrik Frandsen (Tønder Listen)
• Harald Christensen (Sozialdemokratie)
• Bjarne Lund Henneberg (Sozialistische Volkspartei)

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