Neue Attraktion

Aussichtsplattform auf dem Schleusenturm für Publikum geöffnet

Aussichtsplattform auf dem Schleusenturm für Publikum geöffnet

Aussichtsplattform auf Schleusenturm für Publikum geöffnet

Hoyer/Højer
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Das Warten hat ein Ende: Die Aussichtsplattform ist geöffnet. Foto: Monika Thomsen

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Die neue Anlaufstelle mit einer Sichthöhe von 15 Metern eröffnet neue Perspektiven. Lösung für das Pfeifen des Windes im Geländer bahnt sich an. Die ersten Gäste ließen nicht lange auf sich warten.

Wer Pfingsten an der Westküste zum Nulltarif hoch hinaus will, der hat an der Wiedauschleuse in Hoyer die Möglichkeit. Dort kann der Schleusenturm neuerdings erklommen werden.

Hatte man bisher freie Sicht von der 7,5 Meter hohen Deichkrone, wird es nun auf der Aussichtsplattform um einige Meter aufgestockt.

„Ich muss gestehen, ich bin beeindruckt, was das ausmacht. Das gibt einen ganz anderen Blick“, sagte Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei), bevor er am Freitagmittag das blaue Band zur Treppe durchtrennte.

Der Bürgermeister durchtrennte das blaue Band. Foto: Monika Thomsen

Lösung für Pfeifen kommt

Der Zeitpunkt für die Eröffnung sei lange herbeigesehnt worden. Der Bürgermeister, der Vorsitzender der Initiative Tonderner Marsch ist, berichtete, dass eine Lösung für das ungewünschte Flöten des Windes im Geländer kommt.  

„Damit ergibt sich eine ganz andere Perspektive“, lautete die erste Reaktion aus dem kleinen Kreis der Teilnehmenden, als sie oben angekommen waren.

Ich muss gestehen, ich bin beeindruckt, was das ausmacht. Das gibt einen ganz anderen Blick.

Jørgen Popp Petersen, Bürgermeister
Die Plattform ist mit Informationen bestückt. Foto: Monika Thomsen

Eine Aussicht, die es in sich hat

„Da ist der Salzwassersee, über den wir 40 Jahre lang gelesen haben, zu dem wir aber nie kommen durften“, sagte Popp und zeigte Richtung Süden.

Das künstlich angelegte Gewässer entstand im Kielwasser des Baus des vorgeschobenen Deichs vor 40 Jahren mit Rücksicht auf die Vögel als Ersatz für die Flächen, die ihnen als Speisekammer durch die Eindeichung flöten gegangen waren.

Auch die Kirche in Jerpstedt  (Hjerpsted) ist sichtbar.

Die Kirche in Jerpstedt kann erspäht werden. Foto: Monika Thomsen

Die dritte und letzte Vermittlungsstation

Mit dem Schleusenturm ist nach der Mühle in Hoyer und dem Schöpfwerk in Legan (Lægan) die dritte und letzte Vermittlungsstation auf dem 54 Kilometer langen Marschensteig zugänglich, wie vom Direktor von Tøndermarsk Initiativet, Keld Hansen, zu erfahren ist.

„Das ist quasi der letzte Schritt auf Marskstien“, so Hansen auf der Spitze des Schleusenturms in einer Sichthöhe von etwa 15 Metern.

Neue Perspektiven eröffnen sich mit der Aussichtsplattform. Foto: Monika Thomsen

„Die Kunst des Möglichen“

„Ursprünglich träumten wir von einer Glaskuppel auf der Turmspitze. Das wollte das Küstendirektorat mit Rücksicht auf die Küstenschutzlinie jedoch nicht erlauben. Es ist die Kunst des Möglichen – vor diesem Hintergrund ist es gut geworden“, so der Direktor.

Eine Verglasung fehlt einem an diesem schönen Juni-Tag mit klarer Sicht und einem seichten Wind nicht.

Im Zuge des Projekts sind einige der Masten beim Schleusenturm entsorgt worden.

Der Salzwassersee aus der Vogelperspektive Foto: Monika Thomsen

Behindertenfreundlichkeit nicht möglich

„Da es sich um eine technische Anlage in vollem Betrieb handelt, war es nicht möglich, sie behindertenfreundlich einzurichten. Das war uns bewusst. Die beiden anderen Vermittlungspunkte sind jedoch behindertenfreundlich“, so Hansen.

Um das Heulen des Windes im Geländer zu unterbinden, ist eine Lösung mit dünnen Stahlplatten, die angeschraubt werden, angedacht. „Sie haben kleine Löcher, damit Kinder durchschauen können und sie auch den ganzen Weg herum den Ausblick haben“, so Hansen.

Die Lösung müsse bei starkem Wind getestet werden.

Seit Februar gibt es eine zwischenzeitliche Lösung, bei der jedes zweite Geländer-Element mit Styropor ummantelt ist.

Das Geländer mit dem zwischenzeitlichen Lärmschutz Foto: Monika Thomsen

Knapp 2 Millionen Kronen

Die Tonderner-Marsch-Initiative hat in das Projekt insgesamt 1,9 Millionen Kronen investiert. 1,4 Millionen Kronen stecken im Turm und 500.000 in der Vermittlung.

Diese Aufgabe wurde entsprechend wie in der Mühle und dem Schöpfwerk von dem Kopenhagener Architekturbüro Jac Studios ausgeführt.

Somit kann man auf der Plattform nicht nur die Aussicht genießen, sondern auch Informationen tanken.

Marie Holst und Magnus waren die Ersten auf der Plattform. Foto: Monika Thomsen

„Es ist richtig fein geworden“

Die neue Möglichkeit, den Schleusenturm zu erklimmen, ließen sich Marie Holst aus Hoyer und ihr Enkel Magnus Holst Egede aus Vejle nicht entgehen.

„Wir sind zufällig hier. Magnus ist gekommen, um bei mir einige freie Tage zu verbringen, und dann sind wir zur Schleuse geradelt“, so Marie Holst.

„Das ist eine gute Aussicht“, lautet das Urteil des Elfjährigen, der mehrmals an der Wiedauschleuse gewesen ist. „Hier oben bin ich aber das erste Mal“, so Magnus, bevor er sich dem Fernrohr zuwendet.

Magnus probiert das Fernrohr aus. Foto: Monika Thomsen

„Das ist richtig fein geworden“, sagt seine Großmutter, ehe sie gemeinsam die Plattform und die Informationen genauer in Augenschein nehmen.

Auf der Plattform gibt es auch Sitzgelegenheiten. Über die verschiedenen Himmelsrichtungen ist man sich nicht im Zweifel, da sie deutlich markiert sind.

Die Einweihungsfeier folgt später.

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