Natur am Wattenmeer

Hoyer: Neue Aussichtsplattform mit „Pfiff“

Hoyer: Neue Aussichtsplattform mit „Pfiff“

Hoyer: Neue Aussichtsplattform mit „Pfiff“

Hoyer/Højer
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Die neue Aussichtsplattform verbessert nicht nur den Blick auf die Natur rund um die Wiedauschleuse bei Hoyer. Sie entpuppt sich auch als lautstarkes „Musikinstrument". Foto: Volker Heesch

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Die jüngste Attraktion der Initiative Tonderner Marsch auf dem Dach des Turms an der Wiedauschleuse sorgt schon bei geringer Windgeschwindigkeit für ein weit hörbares Heulen und Pfeifen. Der Schleusenmeister hofft auf Behebung der unerwarteten Musik.

In den vergangenen Wochen haben Handwerker unter Einsatz von Kränen und Liften eine Aussichtsplattform auf dem Dach des Turms an der Wiedauschleuse montiert. Die Metallkonstruktion, die von der Deichkrone aus per Wendeltreppe erreicht werden kann, soll um den 1. Februar herum offiziell eingeweiht werden.

Besucher des Turms, von dem aus die Technik des zur Entwässerung der Tonderner Marsch und dem Sturmflutschutz dienenden Bauwerks gesteuert wird, können bereits bei relativ geringen Windgeschwindigkeiten Pfeifgeräusche vernehmen. Vermutlich wirken die Schutzgeländer wie Flöten oder Orgelpfeifen. Bei stürmischen Winden wird allen Besuchenden ein durchdringender „Tinnitus“ beschert.

Die Montage der Aussichtsplattform dauerte mehrere Monate. Foto: Volker Heesch

 

Die Aussichtsplattform wurde im Rahmen der Initiative Tonderner Marsch zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur erbaut. Ursprünglich war sogar eine verglaste Aussichtskuppel im Gespräch.

 

Schleusenmeister hört das Pfeifen

Schleusenmeister Steen Skov Christensen berichtet, dass seine Frau noch in 600 Meter Entfernung bei einem Spaziergang das Pfeifen vernehmen konnte. „Das muss aufhören“, meinte Skov Christensen, dessen Dienstwohnung direkt neben der Aussichtsplattform „mit Pfiff“ liegt. Von den vielen Vogelfreundinnen und -freunden, die zu allen Jahreszeiten von der Wiedauschleuse aus die vielen Vögel im Margrethenkoog, auf der Wiedau und im Wattenmeer beobachten, liegen noch keine Kommentare vor.

Auch in den Wintermonaten tummeln sich Vögel wie die Alpenstrandläufer auf den Wattflächen bei der Wiedauschleuse. Solange es nicht friert, finden sie Nahrung im Schlick. Es sind durchweg Gäste aus nördlicheren Breiten. Foto: Volker Heesch

 

Die pfeifenden Geländer könnten auf jeden Fall auch den Genuss der Vogelstimmen übertönen, die besonders in der Brutsaison zu den Erlebnissen an der vor rund 40 Jahren erbauten Wiedauschleuse zählen. 

Die Aussichtsplattform ist noch gesperrt, da noch einige Installationen fehlen. Der neue Aussichtspunkt gibt den Blick in alle Himmelsrichtungen noch einige Meter erhöht über dem 7,45 Meter hohen Deich frei. Allerdings sind am Turm sehr grell leuchtende Lampen montiert, die bei Dunkelheit den Blick hinauf zu den Sternen und zu den Leuchttürmen auf der Insel Sylt „verblenden“.            

 

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