Deutsche Minderheit

Deutsches Museum kann auf Geld vom dänischen Staat hoffen

Deutsches Museum kann auf Geld vom dänischen Staat hoffen

Deutsches Museum kann auf Geld vom dänischen Staat hoffen

Kopenhagen
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Hauke Grella, Museumsleiter des Deutschen Museums Nordschleswig, im Ausstellungsraum über die Zeit der deutschen Minderheit im Zweiten Weltkrieg (Archivfoto) Foto: Karin Riggelsen

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Der Kulturausschuss des Folketings hält es für sinnvoll, dem Museum der Minderheit in Sonderburg einen Zuschuss für den Betrieb zu gewähren.

Der dänische Staat soll sich an den Betriebskosten für das Deutsche Museum in Sonderburg beteiligen. Mit diesem Anliegen ist der Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) beim Kulturausschuss des Folketings vorstellig geworden. Und im Anschluss an die Sitzung gibt es Unterstützung.

„Ich denke, wir sollten dem Museum etwas unter die Arme greifen“, sagt der Vorsitzende des Ausschusses, Hans Christian Schmidt (Venstre) aus Woyens (Vojens).

Vorbild Dannewerk

Dänemark hatte sich bereits mit 5 Millionen Kronen an den Kosten für die Renovierung und den Ausbau des Museums beteiligt. Die Gesamtkosten dafür betrugen 30 Millionen Kronen. Nun meint der BDN, dass es auch gerechtfertigt wäre, dass Dänemark sich gemeinsam mit Deutschland an den Betriebskosten in der Höhe von 3 Millionen Kronen pro Jahr beteiligt.

„Wir wiesen den Ausschuss auf das Museum Dannewerk (Danevirke Museum) hin, das mit Mitteln Schleswig-Holstein und Dänemark finanziert wird. Unser Museum wird nur aus Bundesmitteln finanziert“, sagt BDN-Generalsekretär Uwe Jessen.

Und genau dieses Argument greift auch der Ausschussvorsitzende auf. „Wir wollen untersuchen, ob wir ein Modell wie für das Museum Dannewerk hinbekommen“, so Schmidt.

Kulturminister eingeschaltet

Er hat sich bereits im Namen des Ausschusses mit einem Schreiben an Kulturminister Jakob Engel Schmidt (Moderate) gewandt und ihn gebeten, das Anliegen des BDN zu kommentieren. Im Anschluss möchte er sich mit ihm treffen.

Die BDN-Deputation mit dem Vorsitzenden des Kulturausschusses: Uwe Jessen, Anke Tästensen, Hans Christian Schmidt, Hinrich Jürgensen und Sekretariatsleiter Harro Hallmann Foto: Walter Turnowsky

Wie wir berichtet haben, war das Hauptanliegen des BDN, für eine dänische Beteiligung an der Finanzierung des Campus-Projekts beim DGN zu werben. Man nutzte dann die Gelegenheit, die Betriebskosten des Museums anzusprechen, da der Kulturminister eine Neuordnung der Museumsbezuschussung plant.

„Wenn nicht jetzt, wann dann?“, sagt Jessen, der beim Ausschuss auch mit den Besucherzahlen warb: 4.500 im vergangenen Jahr, Tendenz steigend.

Im Vergleich zu den geschätzten Baukosten für den Campus von 140 Millionen Kronen, ist ein Zuschuss zu den 3 Millionen Betriebskosten des Museums ein eher bescheidener Betrag. Das dürfte auch den Prozess erleichtern, so die Einschätzung von Hans Christian Schmidt.

„Ich denke, wir bekommen das hin“, sagt er.

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