Luftig

Übernachten in den Baumwipfeln

Übernachten in den Baumwipfeln

Übernachten in den Baumwipfeln

Gjenner/Genner
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Über eine Stahl-Strickleiter geht es in das Innere des Shelter. Foto: Karin Riggelsen

Ein Unikat hängt zwischen den Bäumen im Kletterparadies „ High Park“. Darin können Besucher die Aussicht über den Campingplatz und die Kletterstiege genießen und auch die Nacht verbringen. Das hat allerdings seinen Preis. Unvergesslich dürfte es trotzdem sein.

Shelter

Shelter ist die englische Bezeichnung für eine Übernachtungsmöglichkeit im Freien. Es handelt sich dabei um eine, zu einer Seite offene, einfach gebauten Hütte.

Shelter gibt es in Dänemark in der Nähe von Stränden und in Wäldern. Sie können kostenlos zum Übernachten genutzt werden. Einige Shelter sind für zwei bis drei Personen geeignet, andere sogar für Gruppen.

 

 

Knapp zwei Meter über dem Boden hängt der neue Shelter  im „High Park“ in Gjenner/Genner. Befestigt ist das einzigartige Bauwerk aus aufwendig gebogenem Holz mit mehreren Stahlseilen an den darum herum stehenden Bäumen. Aus dem Shelter kann der Blick aus dieser luftigen Höhe über das umher liegende Gelände sowie die Kletterpfade in den Bäumen geworfen werden.

Fest verankert

„Ein Kran musste das fast eine halbe Tonne schwere Shelter in Position bringen. Dann wurde es mit den Stahltrossen gesichert“, erzählt Tine Eriksen. Sie betreibt zusammen mit ihrem Mann Poul den „High Park“ sowie den anliegenden Campingplatz, das „Pandekagehus“ und den Minigolf-Platz. Beim Aufhängen geholfen hat der Erbauer des Kletterparks, der das „Nest“ fest und sicher in den Bäumen verankert hat.

Über eine runde Öffnung geht es in den Shelter. Foto: Karin Riggelsen

Gemeinschaftsprojekt

Vor zwei Jahren entstand die Idee zu dem ungewöhnlichen Shelter, den es in dieser Art nur einmal weltweit gibt. „Das Architektenbüro ,Tegnestuen Stedse‘ trat an uns heran, ob wir nicht  an einem gemeinsamen Projekt interessiert wären“, erzählt Tine Eriksen.

Die beiden Architekten und „Regnestuen“-Besitzer, Marianne Dalbøl und Rasmus Hamann, aus Gjenner waren bei einem Spaziergang im Wald auf den „High Park“ gestoßen und hielten den Ort als hervorragend geeignet, um eine neue Idee umzusetzen. Die auf den Bau mit Holz spezialisierten Architekten wollten etwas ganz neues ausprobieren. Ein in den Bäumen hängender Shelter sollte es sein. „Als wir von der Idee hörten, waren wir schnell überzeugt. Ein solcher Shelter passt hervorragend in unser Konzept“, so Eriksen.

Finanzierung gesichert

Für die Finanzierung und Umsetzung des Plans wurden verschiedenen Stiftungen angeschrieben, darunter auch der Apenrader „Kunstfond“. Und da die Stiftung Ja zur Unterstützung gesagt hat, gilt der Shelter nun sogar als Kunstwerk. Einen anderen Teil der Produktionskosten hat das Architektenbüro getragen, einen weiteren die Eriksens.

Kürzlich wurde die auffällige Holzkonstruktion nun eingeweiht und ist bereit für die ersten Gäste, die sich ein einmaliges Übernachtungserlebnis wünschen.

Poul Eriksen blickt von dem Shelter in luftiger Höhe aus in die Wipfel der umliegenden Bäume. Foto: Karin Riggelsen
Der Blick über die Umgebung Foto: Karin Riggelsen

Besondere Übernachtung

Über eine Leiter aus Stahlseilen, mit Holzleisten als Tritthilfe, geht es durch eine runde Öffnung am Boden in den kreisrunden Shelter. An den Außenseiten gibt es eine etwa 70 Zentimeter gepolsterte Sitz- bzw. Liegefläche, die den ganzen Rand füllt. Gegen Regen ist der Innenraum durch eine durchsichtige Kunststofffolie geschützt.

Ganz billig ist die Übernachtung in dem besonderen „Nest“ zwischen den Baumwipfeln allerdings nicht. 750 Kronen (etwa 100 Euro) kostet die Nacht. „Das Ganze zu produzieren war nicht billig, aber wir bieten hier eine ganz einzigartige Erfahrungsmöglichkeit an“, erklären die Eriksens.

Buchen können Gäste den „hängenden Shelter“ über die Internetseite www.highparksoenderjylland.dk.

 

Tine und Poul Eriksen am Eingang zum „High Park“, über den auch der Shelter erreicht werden kann. Foto: Karin Riggelsen
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