Deutsche Schule Tingleff

Dauermarsch: Jugendliche verdienten sich Respekt

Dauermarsch: Jugendliche verdienten sich Respekt

Dauermarsch: Jugendliche verdienten sich Respekt

Tingleff/Tinglev
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Erschöpft und müde, aber glücklich: Linus Menzel kurz nach dem Zieleinlauf. Er und Mitschülerin Stina schafften es, 100 Kilometer innerhalb von 24 Stunden zurückzulegen. Foto: kjt

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Fast alle Staffeln und zwei Einzelakteurinnen und -akteure der Deutschen Schule Tingleff schafften es, beim Spendenmarsch 100 Kilometer innerhalb von 24 Stunden zrückzulegen. Der Ideengeber ist voll des Lobes.

Als es am Freitagmorgen gegen 8.15 Uhr heller wurde und die Nebelschwaden sich allmählich verzogen, brach am Zieltor auf der Tartanbahn an der Deutschen Schule Tingleff Jubel aus.

Linus Menzel überquerte als letzter Akteur die Ziellinie und machte die 250. Runde voll. Der 16-Jährige hatte damit die anvisierten 100 Kilometer innerhalb von 24 Stunden geschafft.

Linus war am Donnerstag um 12 Uhr zusammen mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gestartet und marschierte die Nacht durch.

Grenzerfahrung für den guten Zweck

Der Mammutmarsch wurde auf die Beine gestellt, um für ein Kinderhospiz in Flensburg (Flensborg) und ein Pendant in Hadersleben (Haderslev) Spenden zu sammeln.

Auch im Dunkeln wurde marschiert. Foto: hpb

„Bislang sind etwa 40.000 Kronen zusammengekommen, und wir hoffen, dass noch weitere Spenden dazukommen. Das Konto wird noch zwei Wochen offen gelassen“, erwähnt Henning Kracht, Lehrer und Initiator der Benefizveranstaltung.

Er hat die ganze Nacht an der Bahn verbracht und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammen mit anderen betreut und motiviert.

Kracht ist voll des Lobes für die Einsatzbereitschaft und die Leistung der Teilnehmenden.

„Alle haben sich tapfer geschlagen und sind an ihre Grenzen gegangen“, so Kracht.

Abbrechen kein Beinbruch

Dass im Laufe der Nacht einige abbrachen, spiele überhaupt keine Rolle.

„Im Gegenteil. Es ist vernünftig und erwachsen, aufzuhören, wenn die Kraft fehlt. Die meisten sind über 50 Kilometer marschiert. Allein, es für den guten Zweck versucht zu haben, ist aller Ehren wert“, so Kracht.

Sichtlich müde und erschöpft war Linus, als er ins Ziel kam. Er war aber auch stolz, es geschafft zu haben.

„Ich gehe sofort aufs Sofa“, so der 16-jährige Mammutgeher. Solch eine Strecke die Nacht durchzumarschieren, zehrt halt an den Kräften.

Linus Menzel kurz nach Vollendung des 100-Kilometer-Laufs. Foto: kjt

Wie viele Mitläuferinnen und Mitläufer musste auch Linus einen toten Punkt überwinden. Das hatten alle schon im Vorfeld zu wissen bekommen.

„Als ich ungefähr 60 Kilometer geschafft hatte, kamen bei mir Zweifel auf, und ich war kurz vor dem Aufgeben. Henning sprach mir aber gut zu, und nach einer Massage bin ich dann weitergegangen“, so der Zehntklässler erleichtert.

Herausfordernd und schwierig sei es hauptsächlich gewesen, als die Nacht hereinbrach und es dunkel wurde.

„Als es so langsam wieder hell wurde und mehr Leute an die Strecke kamen, gab es den entscheidenden Schub“, so Linus zur Grenzerfahrung.

Für die Dauermarschierer wurde ein Versorgungszelt bereitgestellt. Foto: hpb

Von den sechs Einzelstarterinnen und -startern – ursprünglich waren sieben vorgesehen – schaffte auch Stina Sørensen die Distanz. Von sieben Staffeln machten sechs die 100 Kilometer voll.

Verdiente Ruhepause

Als „Der Nordschleswiger“ Linus am Morgen an der Strecke abfing, hatte sich Stina bereits schlafen gelegt. Das hatte sie sich verdient.

„Stina hat die 100 Kilometer unter 19 Stunden geschafft. Eine famose Leistung“, sagte Kracht.

Wie Linus (2. v. r.) legte auch Stina (3. v. r.) 100 Kilometer innerhalb von 24 Stunden zurück. Foto: kjt

Auch Stina habe einen kritischen Moment überwinden müssen, habe den Marsch nach einer Verpflegungspause dann aber mit Bravour vollbracht.

Pech hatte Lucas Søndergaard, der wie Stina auch dem Organisationsteam angehörte. Der Achtklässler war ebenfalls hoch motiviert gestartet, brach verletzungsbedingt nach 58 Kilometern aber schweren Herzens lieber ab – eine erwachsene Entscheidung nach dem Motto des Mammutevents „dabei sein ist alles“.

Hätte die 100 Kilometer allzu gern geschafft, brach nach Muskelproblemen vernünftigerweise aber lieber ab: Lucas Søndergaard. Foto: kjt
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