Kundby-Fall

Angeklagte fand Beziehungen zum IS "spannend"

Angeklagte fand Beziehungen zum IS "spannend"

Angeklagte fand Beziehungen zum IS "spannend"

Ruben Karschnick
Ruben Karschnick Online-Redaktion
Holbæk
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Foto: Scanpix

Eine 17-Jährige soll Bombenanschläge auf zwei Schulen auf Seeland geplant haben. Vor Gericht spricht sie von "leeren Drohungen". Sie habe mit ihren Kontakten zur Terrororganisation "Islamischer Staat" nur interessant wirken wollen.

Eine 17-Jährige soll Bombenanschläge auf zwei Schulen auf Seeland geplant haben. Vor Gericht spricht sie von "leeren Drohungen". Sie habe mit ihren Kontakten zur Terrororganisation "Islamischer Staat" nur interessant wirken wollen.

In Holbæk hat die Gerichtsverhandlung einer 17-Jährigen begonnen, die Anfang 2016 Bombenangriffe auf zwei Schulen auf Seeland geplant haben soll. Laut Anklage ist sie dafür mit der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) in Verbindung getreten. 

In der ersten öffentlichen Anhörung sagte die Angeklagte, die Anschlagspläne seien lediglich „leere Drohungen“ gewesen. Sie habe keinen Bombe zünden wollen. Allerdings sei sie sauer gewesen, nicht zum Gala-Fest der Sydskolen in Fårevejle auf Seeland am 8. Januar 2016 eingeladen worden zu sein.

Der Anklage nach hat die 17-Jährige geplant, an diesem Tag an der Schule eine Bombe zu sprengen. Die junge Frau wies dies zurück. Es sei einfach „spannend“ gewesen, mit dem IS in Verbindung zu treten. „Sobald es ein bisschen gefährlich wird, wird es interessant." 

"Mein erster Anschlag steht bald bevor“

Beweisen zufolge hat die Angeklagte mehrmals nach Begriffen wie „ein Teil des Islamischen Staats“ und „Jihadist in Dänemark“ im Internet gesucht. Außerdem hat sie mehrere Personen kontaktiert, die möglicherweise mit dem Islamischen Staat in Verbindung stehen. An einen Twitter-User schrieb sie: „Ich brauche Rat von einem Jihadisten. Mein erster Anschlag steht bald bevor.“  

Dieser Nachrichtenverlauf sei sehr wichtig, erklärte der Staatsanwalt Kristian Kirk: „Es ist das erste Mal, dass die Rede von einem konkreten Anschlag ist." Die Angeklagte erwiderte, sie hätte mit ihren Aktivitäten in den Sozialen Medien nur interessant wirken wollen. 

Im Oktober 2015 war die Angeklagte zum Islam konvertiert. In der Vernehmung gab sie allerdings an, dies habe nichts mit dem Islamischen Staat zu tun. 

Die 17-Jährige war am 13. Januar 2016 festgenommen worden, nachdem ihre Familie wegen eines „chemischen Versuchs“ die Polizei alarmiert hatte. Die Polizei fand bei der jungen Frau Chemikalien, aus denen sich Sprengstoff herstellen lässt. Außerdem entdeckte sie einen Zettel, auf dem „Bombenanschlag gegen die Ungläubigen 8. Januar“ stand. 

Die Gerichtsverhandlung wird voraussichtlich bis Mitte Mai dauern. Dann wird ein Urteil erwartet.

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