Sportpolitik

Dänemark erstmals seit 122 Jahren ohne IOC-Mitglied

Dänemark erstmals seit 122 Jahren ohne IOC-Mitglied

Dänemark erstmals seit 122 Jahren ohne IOC-Mitglied

Peking
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Poul-Erik Høyer ist seit 2014 IOC-Mitglied. Foto: Nils Meilvang/Ritzau Scanpix

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Nach Kronprinz Frederik wird auch Poul-Erik Høyer sein Amt als Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees niederlegen.

Poul-Erik Høyer ist seit 2015 an Parkinson erkrankt und will sportpolitisch kürzer treten. Der Badminton-Olympiasieger von 1996 sieht sich nicht in der Lage, sein Amt als Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und seinen Posten als Präsident des Internationalen Badminton-Verbandes unter einen Hut zu bringen – und wird sich im Mai vom IOC verabschieden.

„Man weiß nie, was passiert, wenn man Parkinson hat. Ich möchte sicherstellen, dass die Personen, die IOC-Mitglieder sind, auch die Zeit und die Kraft dafür haben. Ich möchte mich in meiner letzten Amtsperiode als Präsident des Badminton-Weltverbandes auf den Badminton-Sport konzentrieren. Das ist mir wichtiger“, sagt Poul-Erik Høyer.

Der 56-Jährige ist noch bis 2025 Präsident des Badminton-Weltverbandes. Seit 2014 ist er Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees. Nach dem Rücktritt von Kronprinz Frederik im Juli des vergangenen Jahres wird Dänemark im Mai erstmals seit 122 Jahren ohne aktives IOC-Mitglied sein.

Kronprinz Frederik ist seit seinem Rücktritt als aktives IOC-Mitglied noch Ehrenmitglied des IOC. Diesen Status genießt auch der 99-jährige Niels Holst-Sørensen, der von 1977 bis 2002 IOC-Mitglied war. Danach ist auch Kai Holm (2002-2008) IOC-Mitglied gewesen.

Der Vorsitzende von Danmarks Idrætsforbund (DIF) gibt zu, dass der Rücktritt für Dänemark ein sportpolitischer Schritt zurück ist.

„Wir sind im IOC gut verankert, aber es ist dennoch ärgerlich, dass wir einen Zeitraum ohne direktes IOC-Mitglied haben werden. Das hätten wir gerne gehabt“, sagt Hans Natorp zu „DR“.

Der 57-jährige Sonderburger ist erst seit acht Monaten DIF-Vorsitzender, könnte aber mittel- oder längerfristig als Høyer-Nachfolger im IOC infrage kommen.

„Im Augenblick gehöre ich sicherlich zu den Kandidaten, aber das bedeutet nicht, dass ich auf dem Sprung ins IOC stehe“, so Hans Natorp zu „DR“.

 

 

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