Kinder und Jugendliche

Volksschulen: Zu viel Abwesenheit wird der Kommune gemeldet

Volksschulen: Zu viel Abwesenheit wird der Kommune gemeldet

Volksschulen: Zu viel Abwesenheit wird der Kommune gemeldet

jt
Kopenhagen
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Foto: Angelina Litvin/Unsplash

Wenn in Zukunft ein Schüler über 15 Prozent der Unterrichtszeit abwesend war, dann kann es die Eltern das Kindergeld kosten.

Ab dem Jahreswechsel gelten neue Regeln bezüglich der Abwesenheit der Schüler in den Volksschulen Dänemarks. Eine zu hohe, unbegründete Abwesenheit eines Schülers kann demnach die Eltern sogar das Kindergeld kosten, berichtet die Tageszeitung „Jyllands-Posten“.

Die neue Initiative stammt aus dem Kinder- und Unterrichtsministerium, die eine neue Art der Anwesenheitsregistrierung in den Schulen einführen möchte. Demnach sollen alle Kinder beim morgendlichen Unterrichtsanfang registriert werden. In den älteren Klassen (ab der 7. Klasse) wird solch eine Aufzählung auch am Ende des Schultages durchgeführt. Zeigt es sich, dass ein Schüler eine Abwesenheit von über 15 Prozent hat, wird dies der Kommune gemeldet. Die Kommune muss dann entscheiden, welche Konsequenzen die Abwesenheit unter anderem für die Eltern haben wird, so die Zeitung.

Registrierung notwendig

Laut Kinder- und Unterrichtsministerin Pernille Rosenkrantz-Theil (Sozialdemokraten) sei eine solche Registrierung notwendig, weil eine hohe Abwesenheit oft mit Komplikationen im Leben des Kindes zusammenhänge. Sie unterstreicht, dass Kinder mit Krankheiten und dergleichen von dem Vorhaben des Ministeriums befreit seien.

Beim dänischen Schulleiterverband werden die neuen Regeln vom Vorsitzenden, Claus Hjortdal, zwar akzeptiert; er bezeichnet es jedoch als ein Paradox, dass die Schulen gezwungen werden, weitere Bürokratie einzuführen – in einer Zeit, in der ihnen eine Entbürokratisierung versprochen wurde. „Wir stimmen dem zu, dass eine zu hohe Abwesenheit dem Kind schaden kann. Derzeit wird aber schon verstärkt auf die Abwesenheit der Schüler in den Schulen fokussiert“, so Hjortdal zur Nachrichtenagentur Ritzau.

Zudem sei es unzulässig, dass man eine hohe Abwesenheit mit einer finanziellen Strafe verknüpft. „Das sind zwei Bereiche, die nichts miteinander zu tun haben. Für uns in den Schulen ist es keine schöne Arbeit, dadurch explizit in die finanzielle Lage einer Familie einzugreifen“, erklärt der Vorsitzende.

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