Milliarden-Betrug

Løkke: Raffgier, die verfolgt wird

Løkke: Raffgier, die verfolgt wird

Løkke: Raffgier, die verfolgt wird

Kopenhagen/Brüssel
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Der dänische Regierungschef Lars Løkke Rasmussen Foto: Ólafur Steinar Gestsson/Scanpix 2018

Der dänische Staatsminister fordert nach Enthüllung weiterer Milliardenbetrügereien Beitritt Dänemarks zur EU-Bankenunion. EIne Unterstützerpartei der Regierung ist dagegen.

Staatsminister Lars Løkke Rasmussen (V) reagiert extrem erzürnt auf die neuesten Enthüllungen europäischer Medien, dass der 2017 aufgeflogene Betrug der dänischen Steuerbehörde um 12,7 Milliarden Kronen Teil eines von einem Netzwerk internationaler Betrüger unter Mitwirkung von Großbanken organisierten Betrugs mit fingierten Steuerrückerstattungen ist. „Es geht hier um Raffgier unvorstellbarer Dimensionen, die wir verfolgen werden, bis die letzte Krone zurückgezahlt worden ist“, sagte der Regierungschef gegenüber Ritzau und meinte, dass es angesichts des Betrugs in neun europäischen Ländern, bei dem die Staatskassen unter anderem Deutschlands, Frankreichs und der Niederlande um 410 Milliarden Kronen erleichtert wurden um ein europäisches Problem gehe. Man habe es mit der Schattenseite der kleiner gewordenen Welt zu tun.

Pikant an der Aufdeckung ist, dass Ermittlungen der deutschen Steuerbehörden, die die dänischen Kollegen hätten warnen können, nicht nach Dänemark weitergeleitet wurden. Dänemark gehört nicht der EU-Bankenunion an, die für die Bankenaufsicht über die Grenzen hinweg zuständig ist.

Løkke Rasmussen fordert angesichts der neuen Enthüllungen, dass sich Dänemark der Union anschließt. „Das, was wir in den vergangenen Monaten gesehen haben, geht in die Richtung, dass Dänemark an der Bankenunion teilnehmen sollte“, so der Staatsminister. Das sei auch angesichts der Erkenntnisse in Verbindung mit dem Geldwäscheskandal der Danske Bank dringlich.

Widerspruch kam umgehend von der Dänischen Volkspartei (DF). Deren Steuersprecher Dennis Flydtkjær forderte neue Steuervorschriften.

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