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SønderjyskE klammert sich an letzten Strohhalm

SønderjyskE klammert sich an letzten Strohhalm

SønderjyskE klammert sich an letzten Strohhalm

Hadersleben/Haderslev
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Henrik Hansen will nicht weiter nach vorne blicken als auf das Spiel gegen den FC Nordsjælland. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

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Alles andere als ein Sieg im Heimspiel gegen den FC Nordsjælland würde den Abstieg aus der Fußball-Superliga besiegeln. SønderjyskE-Trainer Henrik Hansen hat weiter den Fokus auf die letzten drei Aufgaben der laufenden Saison und nicht schon auf den Neustart in der Zweitklassigkeit.

Der Zug scheint ohne SønderjyskE abgefahren zu sein. Der Ausgleich von AGF in der 87. Minute hat die letzte realistische Hoffnung auf den Klassenerhalt zerstört. Das Tabellenschlusslicht hätte mit einem Sieg in Aarhus noch einmal Leben in den Abstiegskampf hauchen können, geht nun aber mit einem Rückstand von acht Punkten und einem schlechteren Torverhältnis in die letzten drei Spieltage der Abstiegsrunde.

„Es sieht schwarz aus, wenn es um die Möglichkeit geht, in der Superliga zu bleiben. Das ist kein Geheimnis, aber das ändert nichts daran, dass wir versuchen werden, das nächste Spiel zu gewinnen, und dann sehen wir, was das mit sich führt. Wir müssen alle drei gewinnen und alle anderen Ergebnisse müssen in unsere Richtung gehen. Wir werden den Versuch machen“, sagt Henrik Hansen vor dem Heimspiel am Mittwoch ab 18 Uhr gegen den FC Nordsjælland zum „Nordschleswiger“.

Marc Dal Hende bekommt noch ein wenig mehr Zeit, den späten AGF-Ausgleich zu verdauen: Er ist gegen den FC Nordsjælland gesperrt. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Der SønderjyskE-Trainer klammert sich an den letzten Strohhalm, hat weiter den Fokus auf die letzten drei Aufgaben der laufenden Saison und nicht schon auf den Neustart in der Zweitklassigkeit. 

„Alles, was wir machen, wollen wir mit in die neue Saison tragen, egal in welcher Spielklasse wir landen. Wenn zu gegebener Zeit etwas entschieden sein sollte, werden wir die Dinge neu bewerten und ganz klar spezifisch auf die nächste Saison blicken, aber von Anfang an haben wir die beste Mannschaft auf den Rasen geschickt und die Spieler, die unserer Auffassung nach an dem gegebenen Spieltag die größte Chance hatten, das Spiel zu gewinnen“, unterstreicht Henrik Hansen: „Wir hatten in den vergangenen Wochen so viele Spiele auf dem Programm, dass viele Spieler erforderlich waren und wir rotieren mussten. Und wenn wir Spieler wie José Gallegos und Isak Jensen gebracht haben, die jugendliche Frische einbringen konnten, dann ist die Entscheidung gefallen, weil wir der Auffassung waren, dass dies an dem gegebenen Tag die beste Wahl war.“

Dass SønderjyskE in der nächsten Saison aller Voraussicht nach nur noch in der zweithöchsten Spielklasse zu finden sein wird, ist auch den späten Gegentoren geschuldet, die in diesem Jahr für viele Nackenschläge gesorgt haben. Zum Jahresauftakt gegen AGF, gegen OB, Vejle und noch einmal gegen AGF sind die Hellblauen in der Schlussphase aus allen Träumen gerissen worden, im Abstiegskampf Boden gutzumachen.

Duplexe Tchamba war gegen AGF bester SønderjyskE-Kicker, fällt aber gegen den FC Nordsjælland verletzt aus. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

„Eine eindeutige Erklärung für diese späten Gegentore habe ich nicht. Am Fitnesszustand der Spieler liegt es sicherlich nicht. Nüchtern betrachtet haben sich in den letzten Minuten eine Furcht und ein Gefühl eingeschlichen, dass es schon noch schiefgehen wird, obwohl man alles dafür tut, um die Führung zu verteidigen. So ist es, wenn man im Laufe der Saison nicht genug Spiele gewonnen hat und das Siegen keine Gewohnheit ist. Das ist eine mentale Frage, und das ist hier zum Teil der Fall gewesen“, meint der SønderjyskE-Trainer.

Gegen AGF hatte er in der Halbzeitpause die Formation gewechselt und von einem 4-2-3-1 auf eine 5-3-2-Formation umgestellt.

„Gegen AGF war es eine taktische Entscheidung, in der zweiten Halbzeit die Defensive zu stärken. AGF war in der ersten Halbzeit nach unseren Ballverlusten mit schnellem Umschaltspiel gefährlich geworden. Wir wollten mit einer Fünferkette hinten abwartend spielen und hatten nach sieben, acht Minuten das Spiel im Griff, bis zur klassischen Schlussoffensive“, so Henrik Hansen.

Neben dem gesperrten Marc Dal Hende fallen gegen den FC Nordsjælland die verletzten Duplexe Tchamba, Emil Holm, Emil Berggreen, Kristofer Kristinsson, Jannick Liburd und Patrick Banggaard aus.