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SønderjyskE belohnt sich nicht für starken Pokal-Fight

SønderjyskE belohnt sich nicht für starken Pokal-Fight

SønderjyskE belohnt sich nicht für starken Pokal-Fight

Hadersleben/Haderslev
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Emil Kornvig und SønderjyskE mussten sich im Halbfinal-Hinspiel geschlagen geben. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

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Das dritte Pokalfinale in Folge ist erst einmal in weite Ferne gerückt. Die SønderjyskE-Fußballer zeigten eine der absolut besten Saisonleistungen, gingen aber dennoch als Verlierer vom Platz und müssen um ihre stärkste Offensiv-Waffe bangen.

Unterhaltung hatte in der laufenden Saison im Sydbank Park Seltenheitswert, diesmal kamen die 3.772 Zuschauer aber voll auf ihre Kosten. Superliga-Tabellenschlusslicht SønderjyskE legte einen begeisternden Pokal-Fight hin, trat mit einer Energie, Einsatzbereitschaft und Spielfreude auf, die man sich früher in dieser Saison gewünscht hatte. 

Wie schon so oft in jüngster Vergangenheit haben sich die Hellblauen aber für einen starken Auftritt nicht belohnt. Die SønderjyskE-Fußballer waren über 90 Minuten gesehen die bessere Mannschaft, mussten aber im Halbfinal-Hinspiel gegen OB eine 1:2-Niederlage einstecken.

OB hat sich mit dem schmeichelhaften Erfolg noch weiter in die Favoritenrolle gespielt, kann SønderjyskE aber erneut einen starken Pokal-Fight aufbringen, ist im Rückspiel am Donnerstag, 5. Mai, noch alles drin.

Der ewige Pechvogel Emil Berggreen droht für den Rest der laufenden Saison auszufallen. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

„Es ist immer wieder dasselbe Lied. Wir holen die Ergebnisse nicht“, sagt ein enttäuschter Marc Dal Hende zum „Nordschleswiger“: „Die Leistung war ganz sicher eine der besseren, besonders in der ersten Halbzeit waren wir wirklich gut, aber ich würde lieber schlecht spielen und das Ergebnis holen. Obwohl OB jetzt der Favorit ist, fahren wir nach Odense und glauben noch hundertprozentig daran, dass wir es umbiegen können.“

Hier wird aber die stärkste Offensiv-Waffe jedoch aller Voraussicht nach fehlen. SønderjyskE musste bereits ab Mitte der ersten Halbzeit ohne Emil Berggreen auskommen. Der ehemalige Bundesliga-Stürmer fiel nach einem Luftduell unglücklich auf seine Schulter und musste mit Verdacht auf eine schwere Schulterverletzung ausgewechselt werden. Berggreen, der bei den beiden 2:2-Unentschieden gegen OB in diesem Frühjahr alle vier SønderjyskE-Tore erzielt hatte, droht für den Rest der laufenden Saison auszufallen.

Eine gute Offensiv-Aktion war alles, was der Favorit aus Odense in der ersten Halbzeit zu bieten hatte, doch die reichte auch zur schmeichelhaften Pausenführung. Max Fenger staubte zum 0:1 ab, nachdem Issam Jebali mit einem eleganten Heber Emmanuel Sabbi freigespielt und dieser den Pfosten getroffen hatte.

 

SønderjyskE-Jubel nach dem Ausgleich von Peter Buch Christiansen Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

OB hatte mit dem 0:1 den bisherigen Spielverlauf auf den Kopf gestellt, sehr zum Jubel der 1.200 mitgereisten OB-Fans, die die Geräuschkulisse im Sydbank Park total dominierten.

Die wenigen SønderjyskE-Anhänger wurden deutlich in die Schranken gewiesen, wachten aber auf, als Peter Buch Christiansen kurz nach dem Seitenwechsel sein Herz in beide Hände nahm und mit einer brillanten Einzelleistung den Ausgleich herstellte. Sein Dribbling und sein Abschluss aus spitzem Winkel waren allererste Sahne.

Die zweite Halbzeit war ausgeglichener als die erste, es war aber weiterhin der Gastgeber, der die Initiative ergriff und auf den Siegtreffer drängte. Ein individueller Fehler wurde wieder einmal für SønderjyskE teuer. Ein unentschlossener Bubacarr Sanneh sah beim 1:2 in der 83. Minute alles andere als gut aus. Ausgerechnet der ehemalige SønderjyskE-Kicker Troels Kløve traf zum OB-Sieg.

Troels Kløve erzielte an alter Wirkungsstätte das Siegtor für OB. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

„Nach den vielen schlechten Leistungen im Herbst haben wir uns im neuen Jahr wirklich gesteigert, können aber nur wenig damit anfangen. Wir müssen die Punkte holen“, ärgert sich Marc Dal Hende: „Der Pokal scheint unser Freiraum zu sein, wo wir nicht an das Abstiegsgespenst in der Liga denken. Wir haben mit viel Power gespielt, waren stark Mann gegen Mann und haben fast alle Zweikämpfe gewonnen. Das hat uns gutgetan, dass wir so weit nach vorne gegangen sind, aber Fußball wird nun einmal in den Strafräumen entschieden, und da waren wir wieder einmal nicht abgeklärt genug.“

 

 

SønderjyskE - OB (0:1) 1:2

0:1 Max Fenger (44.), 1:1 Peter Buch Christiansen (51.), 1:2 Troels Kløve (83.)

SønderjyskE: Nicolai Flø – Bubacarr Sanneh, Stefan Gartenmann, Duplexe Tchamba – Rasmus Vinderslev, Nicolaj Thomsen (65.: Rilwan Hassan), Mads Albæk, Marc Dal Hende – Emil Frederiksen (65.: Isak Steiner Jensen) – Peter Buch Christiansen (86.: José Gallegos), Emil Berggreen (25.: Emil Kornvig).

OB: Hans Christian Bernat – Nicholas Mickelson, Kasper Larsen, Mihajlo Ivancevic, Jørgen Skjelvik – Jeppe Tverskov (80.: Troels Kløve), Jens Jakob Thomasen – Emmanuel Sabbi, Issam Jebali (80.: Bashkim Kadrii), Sander Svendsen (73.: Jakob Breum) – Max Fenger (80.: Max Frøkjær).

Gelbe Karten: Bubacarr Sanneh, Emil Frederiksen, Emil Kornvig, Rilwan Hassan – Max Fenger, Mihajlo Ivancevic, Emmanuel Sabbi.

Schiedsrichter: Jørgen Daugbjerg Burchardt.

Zuschauer: 3.772.

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