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Flø hatte sich mit Reservistenrolle nicht abgefunden

Flø hatte sich mit Reservistenrolle nicht abgefunden

Flø hatte sich mit Reservistenrolle nicht abgefunden

Hadersleben/Haderslev
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Nicolai Flø bei seinem erst zweiten Superliga-Einsatz für SønderjyskE Foto: Frank Cilius/Ritzau Scanpix

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56 der ersten 57 Superliga-Spiele hatte Lawrence Thomas seit seiner Ankunft im Sommer 2020 absolviert, doch der Australier ist bei SønderjyskE auf die Ersatzbank geschickt worden. Nicolai Flø will seine Chance nutzen und sich als neue Nummer eins behaupten.

Der Torwartwechsel hatte sich bei SønderjyskE schon seit einiger Zeit angedeutet. Lawrence Thomas hat nicht an das hohe Niveau seiner ersten Saison anknüpfen können und machte zuletzt einfach zu viele Fehler. Gegen AGF war der Australier auf die Bank geschickt worden. Beim ersten Superliga-Sieg seit sieben Monaten stand Nicolai Flø zwischen den Pfosten.

Der 26-Jährige hat sich in Geduld üben und lange auf seine Chance warten müssen. Nicolai Flø war im Sommer 2020 mit 28 Superliga-Einsätzen im Gepäck für Vendsyssel FF nach Hadersleben gekommen, doch für SønderjyskE war es erst der zweite Superliga-Einsatz nach seinem Einstand im Oberhaus im November bei der 1:3-Niederlage in Vejle.

„Es macht am meisten Spaß, wenn man spielt. Das war verdammt schön, und darauf habe ich eine Weile gehofft. Ich denke, die Leistung der Mannschaft und auch die eigene Leistung waren richtig stark. Ich habe den Platz mit einem guten Gefühl verlassen“, sagt Nicolai Flø zum „Nordschleswiger“.

Sichere Hände hatte Nicolai Flø gegen AGF. Foto: Frank Cilius/Ritzau Scanpix

Der bisherige Ersatztorwart machte einen sehr soliden Eindruck und scheint zumindest bis Saisonende die Chance zu bekommen. Eine Verlängerung des im Sommer auslaufenden Vertrages mit Lawrence Thomas deutet sich nicht an, und Nicolai Flø hat es selbst in der Hand, ob er künftig die neue Nummer eins sein wird oder nicht.

„Ich kenne die Pläne des Trainers und des Vereins nicht. Ich denke, dass ich auf jeden Fall im nächsten Spiel wieder spielen werde. Das hoffe ich zumindest, und dann werden wir sehen, in welche Richtung es gehen wird. Ich weiß, wie schnell sich die Dinge im Fußball ändern können“, sagt der 26-Jährige, der im März seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag bei SønderjyskE bis zum Sommer 2024 verlängert hatte.

„Ich habe verlängert, weil ich positive Rückmeldungen vom Klub bekommen habe und die Möglichkeit sehe, künftig viele Spiele zu machen. Das Bauchgefühl ist gut, ob ich jetzt in der kommenden Saison gegen Lawrence oder gegen einen anderen Torwart um die Einsatzminuten kämpfen werde“, so Flø: „Das ist ja das Schicksal eines Torwarts, dass er entweder spielt oder nicht spielt. Da gibt es nicht hier und da einige wenige Einsatzminuten, wie auf anderen Positionen. Lawrence hat bislang mit dem Staubsauger fast alle Superliga-Minuten aufgesaugt, und da kann man schnell in einen Alltag kommen, wo man sich mit der Ersatzrolle abfindet. Ich finde aber nicht, dass ich mich mit der Ersatzrolle abgefunden habe. Ich habe stets gut trainiert und mich auch im Pokal empfohlen. Abgerechnet wird aber am Ende nicht beim Training, sondern am Sonntag beim Spiel.“

Nicolai Flø vor seinem ersten Superliga-Heimspiel für SønderjyskE Foto: Frank Cilius/Ritzau Scanpix

Nicolai Flø wird am kommenden Freitag im Kellerduell gegen Vejle Boldklub mit der SønderjyskE-Mannschaft kämpfen, um die kleinen Chancen in Sachen Klassenerhalt zu wahren, danach wartet aber das Pokal-Halbfinale gegen OB. Im Pokal hat er schon mehrmals auf sich aufmerksam machen können.

Der 26-Jährige wurde im Elfmeterschießen des Pokal-Viertelfinales gegen Hvidovre wieder einmal zum Pokalhelden und kann die beeindruckende Bilanz aufweisen, dass er mit SønderjyskE noch nie aus dem Pokal geflogen ist.

Seit seiner Verpflichtung im Sommer 2020 stehen elf Pokal-Einsätze zu Buche: Skive (1:0), Lyngby (2:1 n.V.), Fremad Amager (2:1/4:1), FC Midtjylland (0:1/3:1), Hillerød (5:0), B1913 (4:3) und AGF (2:0 n.V.), Hvidovre (1:0, 6:6 n. E.).

Die einzige Niederlage gab es im Halbfinal-Hinspiel der vergangenen Saison gegen den FC Midtjylland. Das 0:1 wurde im Rückspiel wettgemacht, doch danach folgte die vielleicht größte Enttäuschung seiner Karriere, als er für das Pokalfinale gegen Randers nicht berücksichtigt wurde.

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