Fussball

Anders K. Jacobsen schießt SønderjyskE zum Pokalsieg

Anders K. Jacobsen schießt SønderjyskE zum Pokalsieg

Anders K. Jacobsen schießt SønderjyskE zum Pokalsieg

Esbjerg
Zuletzt aktualisiert um:
Riesenjubel bei SønderjyskEs erstem Titelgewinn. Foto: Karin Riggelsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die SønderjyskE-Fußballer haben Geschichte geschrieben und einen der größten Erfolge der Vereinsgeschichte gefeiert. SønderjyskE ist erstmals dänischer Pokalsieger und darf zum zweiten Mal auf der europäischen Bühne antreten.

Der klare Favorit AaB wurde beim Pokalfinale in Esbjerg überraschend, aber überaus verdient mit 2:0 in die Knie gezwungen. Ausgerechnet Anders K. Jacobsen, der 2014 mit AaB Pokalsieger wurde, wurde mit zwei Toren zum Matchwinner.

Die Sensation und auch die Gesamtleistung waren größer, als SønderjyskE vor vier Jahren dänischer Vizemeister wurde, aber diesmal ist ein Titel herausgesprungen. Der erste in der Vereinsgeschichte für die Fußballer. Ein Meilenstein für das nur 16 Jahre alte nordschleswigsche Sport-Flaggschiff. Ein Triumph, der ein zweites Mal die Türen nach Europa aufschlägt und für immer in den Geschichtsbüchern als erster von hoffentlich vielen Erfolgen zu finden sein wird.

Stefan Gartenmann bejubelt das 2:0 für SønderjyskE. Foto: Karin Riggelsen

SønderjyskE trat mutig auf und war eine Stunde lang die klar bessere Mannschaft, rettete nach einem Platzverweis für Julius Eskesen in Unterzahl den Vorsprung über die Zeit und siegte nach einem dramatischen Endspiel, bei dem sogar ein Eklat drohte.

Die AaB-Fans dominierten auf den Rängen, eine Ultras-Gruppe hielt sich dabei aber nicht an den Abstandsregeln und erzwang so nach einer halben Stunde einen viertelstündigen Spielabbruch. Die Ultras-Gruppe wollte sich trotz mehrfacher Aufforderungen nicht zu den Sitzplätzen zurückbewegen und wurde letztenendes aus dem Stadion verwiesen.

Die Fans von AaB wollten sich nicht an die Abstandsregeln halten. Foto: Karin Riggelsen

Die SønderjyskE-Anhänger blieben brav auf ihren Sitzen. Alles andere als brav traten allerdings die SønderjyskE-Kicker auf. Sie kamen gut ins Spiel, waren in einer hektischen Anfangsphase die tonangebende Mannschaft, doch gute Torchancen gab es zunächst kaum. Ein Schuss aus spitzen Winkel von Johan Absalonsen war bis zum Spielabbruch noch die beste Möglichkeit.

SønderjyskE verlor durch den Spielabbruch nicht den Faden, ganz im Gegenteil. Ein mustergültiger Angriff über Johan Absalonsen auf der linken Seite führte in der 36. Minute zur keineswegs unverdienten Führung. Der abgefälschte Schuss von Anders K. Jacobsen segelte in den Torwinkel.

Aners K. Jacobsen bejubelt seinen Treffer zum 1:0 für SønderjyskE. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Die Hellblauen versäumten es, in den zehn Minuten bis zur Halbzeitpause eine Vorentscheidung zu erzwingen, denn es stand auf der Gegenseite ein angeknockter Gegner. Nicht nur durch den 0:1-Rückstand, sondern auch durch das Aus für den absoluten Topstar der AaB-Mannschaft, Lucas Andersen, der mit einer Oberschenkelverletzung unter Tränen ausgewechselt werden musste.

Der K.-o.-Schlag blieb zunächst aus, wurde aber nach dem Seitenwechsel nachgelegt, und das war alles andere als ein Zufallsprodukt. Ein einstudierter Freistoß wurde perfekt ausgeführt, über Mads Albæk, Alexander Bah und Anders K. Jacobsen landete der Ball im Tor.

Julius Eskesens Leichtsinn hatte keine Folgen für SønderjyskE. Foto: Karin Riggelsen

SønderjyskE hatte in der ersten Stunde Spiel und Gegner völlig im Griff. AaB blieb weit hinter den Erwartungen zurück und hatte bis dahin keine einzige nennenswerte Torchance, doch ein Platzverweis änderte das Spiel. Schiedsrichter Jørgen Daugbjerg Burchardt hatte bei Julius Eskesen eine Schwalbe gesehen und zeigte dem SønderjyskE-Youngster die zweite gelbe Karte.

AaB bekam Auftrieb und hatte in Überzahl einige gute Chancen. Sebastien Mielitz musste einige Male den Anschlusstreffer verhindern, doch so richtig in Gefahr geriet der SønderjyskE-Triumph nicht mehr.

AaB - SønderjyskE (0:1) 0:2

0:1 Anders K. Jacobsen (36.), 0:2 Anders K. Jacobsen (56.)

AaB: Andreas Hansen – Kristoffer Pallesen (80.: Patrick Kristensen), Jores Okore, Rasmus Thelander, Jakob Ahlmann (59.: Mathias Ross) – Iver Fossum, Magnus Christensen (46.: Robert Kakeeto), Patrick Olsen – Tom van Weert (59.: Frederik Børsting), Kasper Kusk, Lucas Andersen (40.: Søren Tengstedt). SønderjyskE: Sebastian Mielitz – Eggert Jonsson (63.: Patrick Banggaard), Pierre Kanstrup, Stefan Gartenmann – Victor Mpindi (84.: Emil Frederiksen) – Alexander Bah, Mads Albæk (84.: Rasmus Vinderslev), Julius Eskesen, Johan Absalonsen – Christian „Greko“ Jakobsen (75.: Rilwan Hassan) – Anders K. Jacobsen. Rote Karte: Julius Eskesen (65.) Gelbe Karten: Julius Eskesen, Eggert Jonsson, Alexander Bah, Glen Riddersholm, Christian „Greko“ Jakobsen – Jores Okore, Magnus Christensen, Mathias Ross, Patrick Banggaard.

Schiedsrichter: Jørgen Daugbjerg Burchardt. Zuschauer: 1.750.

In einer hart umkämpften Partie konnte sich SønderjyskE verdient gegen AaB durchsetzen. Foto: Karin Riggelsen
Gutes Benehmen wird belohnt: SønderjyskE ist Pokalsieger 2020! Foto: Karin Riggelsen
Mehr lesen

„Mojn Nordschleswig“

Jetzt im Podcast: Mit 18 nach Brüssel und die Trophäe aus Barcelona

Apenrade/Aabenraa Cornelius von Tiedemann begrüßt die Politik-Juniorinnen Amelie Petry und Wencke Andresen, die ihm von ihrer Reise nach Brüssel berichten – und Chefredakteur Gwyn Nissen, der aus Katalonien eine Überraschung mitgebracht hat. Walter Turnowsky befragt die Glaskugel nach dem Termin für die nächste Folketingswahl, und Helge Möller fordert Hannah Dobiaschowski in „Wer hat’s gesagt?“ heraus.

Amelie Petry, Wencke Andresen