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Jeppe Simonsen und die verkorkste Saisonvorbereitung

Jeppe Simonsen und die verkorkste Saisonvorbereitung

Jeppe Simonsen und die verkorkste Saisonvorbereitung

Hadersleben/Haderslev
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Jeppe Simonsen spielt seit 2013 für SønderjyskE. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

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Im vergangenen Jahr war es ein Knöchelbruch, der den 25-jährigen SønderjyskE-Kicker mit großem Rückstand in die Saison gehen ließ. In diesem Jahr sind es ein Haiti-Abenteuer und eine Corona-Erkrankung. Das Haiti-Abenteuer hat er aber keine Sekunde bereut.

Jeppe Simonsen hätte an diesem Freitag im Inter Miami Stadium in Sonnenstaat Florida stehen können. Die Fußball-Nationalmannschaft Haitis absolviert dort die erste von zwei Playoff-Runden zur Gruppenphase des traditionsreichen Gold Cups. Können sich die Haitianer gegen St. Vincent und die Grenadinen sowie gegen den Sieger der Begegnung Bermuda-Bahamas durchsetzen, würden sie in die Gruppe B einziehen und in Kansas City gegen die USA, Kanada und Martinique spielen.

Der CONCACAF Gold Cup ist ein seit 1963 ausgetragenes kontinentales Turnier zur Ermittlung des Meisters von Nord-, Zentralamerika und der Karibik, vergleichbar mit dem Copa America in Südamerika und der Europameisterschaft. Doch Jeppe Simonsen hat das Angebot zur Teilnahme dankend abgelehnt.

„Ich habe mich mit dem Klub beraten, und wir sind uns sehr einig gewesen, dass es besser ist, dass ich heimkehre und an der Saisonvorbereitung mit einem neuen Trainer teilnehme. Da ist es schon ärgerlich, dass jetzt Corona dazwischengekommen ist“, sagt Jeppe Simonsen zum „Nordschleswiger“.

Jeppe Simonsen absolvierte in der vergangenen Saison 29 Superliga-Spiele für SønderjyskE. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Der 25-Jährige hat sich eine Corona-Erkrankung eingehandelt und befindet sich nun vorerst in häuslicher Quarantäne.

„Mir geht es okay. Ich war anfangs sehr verschnupft und müde, aber es geht jetzt besser. Ich weiß aber nicht, ob ich für das Trainingslager in Portugal noch infrage komme. Ich glaube eher nicht“, so Jeppe Simonsen, der somit wieder einmal mit Rückstand in eine neue Saison steigt.

Im Vorjahr litt er unter den Nachwirkungen eines Knöchelbruchs und konnte erst Ende September sein erstes Saisonspiel absolvieren.

„Ich kann das nicht ändern. Ich lasse den Kopf nicht hängen und muss eben Gas geben, wenn ich wieder zurück bin“, meint der dienstälteste SønderjyskE-Profi, der seit 2013 bei den Hellblauen unter Vertrag steht.

Jeppe Simonsen hatte sich mit der Auswahl Haitis in der WM-Qualifikation gegen Nicaragua durchgesetzt (Foto), doch Kanada war eine Nummer zu groß. Foto: Jean Marc Herve Abelard/EFE/Ritzau Scanpix

Das Haiti-Abenteuer hat er keine Sekunde bereut. Mit drei WM-Qualifikationsspielen für die Nationalmannschaft Haitis im Gepäck und um viele Erlebnisse reicher ist er nach vier Wochen Karibik nach Dänemark zurückgekehrt.

„Das war ein tolles Erlebnis, nicht nur sportlich. Das war auch meine Rückkehr in ein Land, wo ich geboren bin und wo ich seitdem nicht gewesen bin. Das war ein großer Kontrast zu dem Leben, das ich heute lebe. Das ist ein armes Land, worauf ich mich auch eingestellt hatte, aber ein Land mit vielen sehr netten Menschen“, berichtet Jeppe Simonsen.

„Vom sportlichen Niveau her waren die Unterschiede schon groß, aber generell war das Niveau gut. Haiti hat Spieler, die in Auxerre und Guingamp oder in der französischen Ligue II, in der MLS und in Hobro spielen. Auf den Gold Cup habe ich verzichtet, aber ich würde wahnsinnig gerne wieder dabei sein“, so der SønderjyskE-Kicker, der hofft, für die Länderspiele im September wieder nominiert zu werden.

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