Entwicklungsstrategie der Region Süddänemark

Die SP will die Zukunft der Region mit konkreten Vorschlägen mitgestalten

Die SP will die Zukunft der Region mit konkreten Vorschlägen mitgestalten

Die SP will die Zukunft der Region mitgestalten

Apenrade/Aabenraa
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Gösta Toft sieht in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit deutscher und dänischer Bildungseinrichtungen ein unausgeschöpftes Potenzial. Foto: Karin Riggelsen

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Die Schleswigsche Partei (SP) hat mehrere Anmerkungen zur neu entworfenen Entwicklungsstrategie der Region Süddänemark. Daher wurde vom SP-Regionsausschuss im Rahmen einer öffentlichen Anhörung eine Antwort mit Verbesserungsvorschlägen verfasst. Gösta Toft, Vorsitzender des SP-Regionsausschusses, hat dem „Nordschleswiger“ die konkreten Vorschläge zur Entwicklungsstrategie erläutert.

Den Entwurf zur neuen Entwicklungsstrategie der Region Süddänemark stuft Gösta Toft, Vorsitzender des Regionsausschusses der Schleswigschen Partei (SP), im Großen und Ganzen als zufriedenstellend ein. Dennoch hat der SP-Regionsausschuss im Rahmen einer öffentlichen Anhörung eine Antwort mit konkreten Verbesserungsvorschlägen verfasst.

„Bei der früheren Strategie sind mehrere Vorschläge unsererseits in die Dokumente eingearbeitet worden. Wir hoffen, dass man unsere Antwort auch dieses Mal aufmerksam liest“, sagt Gösta Toft, laut dem positiv hervorzuheben sei, dass bei der Entwicklungsstrategie der Region Süddänemark der Fokus auf die deutsch-dänische Zusammenarbeit gelegt werde. Dennoch gebe es aber auch noch „viele Themen, die angegriffen werden müssten“. Im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“ hebt Gösta Toft diesbezüglich vor allem hervor, dass die grenzüberschreitenden Möglichkeiten beim Thema Bildung besser genutzt werden müssten.

Zusammenarbeit deutsch-dänischer Ausbildungseinrichtungen

„Eine Herausforderung für die Region Süddänemark und vor allem auch für das Grenzland ist, wie wir für genug Arbeitskräfte sorgen. Aus unserer Sicht ist dies ein Hauptthema, wo wir besondere Anstrengungen unternehmen müssen. Die Wirtschaft kann sich nur positiv entwickeln, wenn Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Wir wünschen uns daher eine noch bessere grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Ausbildungseinrichtungen und dass Bildungsabschlüsse grenzübergreifend anerkannt werden. Hier ist ein riesiges Potenzial vorhanden, das bisher noch in einem zu großen Ausmaß ungenutzt bleibt“, meint Gösta Toft, der bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von Ausbildungseinrichtungen vor allem an Berufsschulen denkt, „die eine enge Zusammenarbeit eingehen können“.

Überwindung von Barrieren durch Sprachkompetenzen 

„Darüber hinaus müssen Sprachkompetenzen gestärkt werden – und dazu gehört eben auch die deutsche Sprache. Eine Voraussetzung dafür, dass man Barrieren überwinden kann, sind auch gute Sprachkenntnisse“, so der Vorsitzende des SP-Regionsausschusses, demzufolge der Entwurf zur Entwicklungsstrategie recht „allgemein gehalten“ sei, um „konsensfähig“ zu sein. Gerade aus diesem Grund habe der SP-Regionsausschuss konkrete Vorschläge vorgelegt – hierunter auch zum Thema Nachhaltigkeit und zur Verbesserung des Ostsee-Meeresschutzes.

Lebloser Boden in der Flensburger Förde (Archivfoto) Foto: Privat

Einsatz gegen den Sauerstoffschwund in der Ostsee

„Auch gegen den Sauerstoffschwund in der Ostsee muss dringend etwas gemacht werden. Die Flensburger Förde ist ein Musterbeispiel hierfür. Der Handlungsbedarf ist groß, aber es passiert nichts. Auch hier ist eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Wichtigkeit. Ich hoffe, dass auch dieses Thema in die Entwicklungsstrategie miteinfließt“, sagt Gösta Toft, der sich wünscht, dass der vom schleswig-holsteinischen Umweltminister Tobias Goldschmidt (Die Grünen) vorgeschlagene Ostsee-Nationalpark als grenzüberschreitende Einrichtung auch dänische Gebiete umfassen wird.

Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs

Ein weiterer Verbesserungsvorschlag des SP-Regionsausschusses bezieht sich auf den Nahverkehr in der Region Süddänemark.

„Die zweispurige Streckenführung zwischen den Bahnhöfen Tingleff und Pattburg muss so schnell wie möglich errichtet werden. Dies ist zwar ein Teil des dänischen Infrastrukturplans, doch wir haben schon Jahrzehnte gewartet, und solange die zweispurigen Gleise nicht fertiggestellt werden, glaube ich nicht daran. Diesen Punkt wollen wir deshalb in der Entwicklungsstrategie gerne erwähnt sehen. Zudem verschwinden generell immer mehr Strecken im öffentlichen Nahverkehr. Das ist ein schlechtes Zeichen. Unser Wunsch ist, dass die Frequenz bezüglich der Abfahrzeiten für die Hauptstrecken erhöht wird“, so Gösta Toft.

Insgesamt sei der SP-Regionsausschuss trotz dieser wichtigen Anmerkungen zufrieden mit dem Entwurf zur neuen Entwicklungsstrategie der Region Süddänemark. Die konkreten Vorschläge seien so formuliert worden, dass sie direkt in den schriftlichen Entwurf der Region einfließen könnten. Nun bleibt abzuwarten, ob dies auch geschieht.

 

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