Rücktritt

Genug ist genug: Chef der Geschäftsleute tritt zurück

Genug ist genug: Chef der Geschäftsleute tritt zurück

Genug ist genug: Chef der Geschäftsleute tritt zurück

Tondern/Tønder
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Möbelhändler Anders Jacobsen verlässt den Vorstand des Tonderner Handelsvereins. Foto: Tønder Handelsstandsforening

Nach vier Jahren hat Anders Jacobsen sein Amt als Vorsitzender des Tonderner Handelsvereins niedergelegt. Der 40-Jährige will mehr Freizeit, Zeit für eigene Interessen und die Möbelgeschäfte der Familie haben.

Mit sofortiger Wirkung ist der Vorsitzende des Tonderner Handelsvereins, Anders Jacobsen, zurückgetreten. Sein Ausscheiden habe nichts mit Unstimmigkeiten im Vorstand zu tun. „Ich möchte mehr Zeit für mein Privatleben, meine privaten Interessen und für unser Möbelgeschäft haben“, erklärt der Tonderaner, der vier Jahre den Vorsitz innehatte.

Vor acht Jahren wurde er in den Vorstand gewählt, den er jetzt ganz verlässt. „Es ist nicht gut, als Ex-Vorsitzender in einem Vorstand zu bleiben“, erklärte er. Der Vorstand müsse sich neu konstituieren. Jacobsens Stellvertreter ist Peter Sørensen vom Sportgeschäft Sport 24.

Entspannung mit Freundin, Hund und Rotwein

Anders Jacobsen hatte am Freitagmorgen dem Vorstand seinen Entschluss mitgeteilt. Er freue sich schon auf den Abend, wenn er gemeinsam mit seiner Freundin, seinem Cocker Spaniel und einem guten Glas Rotwein auf dem Sofa sitzen und sich darüber freuen könne, den Vorsitz und die damit verbundenen ebenfalls unbezahlten Nebenämter loszusein.

Über seinen Rücktritt habe er schon seit geraumer Zeit nachgedacht. Der Zeitpunkt sei gut gewählt. Die Geschäfte seien geschlossen, das Vereinsleben ruhe. „Ich fände einen Zeitpunkt mit Hochkonjunktur und vielen Events wesentlich unpassender als jetzt“, antwortet Anders Jacobsen.

Ich kann von Glück sagen, dass ich meinen Bruder Bo hatte, um die Geschäfte in der Firma zu führen. Obwohl unsere Geschäfte geschlossen sind, boomt unser E-Handel.

Anders Jacobsen, scheidender Vorsitzender des Tonderner Handelsvereins

„Ich habe in meinen Jahren als Vorstandsmitglied und als Vorsitzender viel für meine Stadt Tondern geleistet und werde dies auch weiter tun. Ich habe an unzähligen Sitzungen teilgenommen, und mein Terminkalender war immer vollgepackt. Gerade in der Corona-Zeit drehte sich bei mir alles um den Handelsverein", erzählt er.

„Ich kann von Glück sagen, dass ich meinen Bruder Bo hatte, um die Geschäfte in der Firma zu führen. Obwohl unsere Geschäfte geschlossen sind, boomt unser E-Handel. Und wir haben beide eine große Schwäche für die Möbel von Hans J. Wegner. Daher wollen wir ein Museum auf drei Stockwerken im Møbelhuset 2 einrichten, wo die Kunden die Klassiker Wegners aus den Jahren 1950 bis 1970 bewundern können. Dies werden historische Möbel sein, die unverkäuflich sind. Die Räumlichkeiten haben wir bisher nur als Lager genutzt. Im Wegner-Museum im Wasserturm sind es modernere Möbel“, erläutert der Geschäftsmann weiter.

Mit Anders Jacobsen, hier bei der Grenzdemo in Seth/Sæd, hatte der Handelsverein Tondern einen stimmgewaltigen Vorsitzenden. Foto: Archivfoto: Elise Rahbek

Er meint, einen großen Einsatz für den Handelsverein und Tondern geleistet zu haben und habe es vermocht, den Bekanntheitsgrad der Stadt zu steigern. Zum Beispiel mit der Grenzaktion in Seth (Sæd), die auch die Schleswigsche Partei mitgetragen hatte.

 

Mit seinem Ausstieg aus der Vorstandsarbeit bleibe ihm mehr Zeit für private Projekte. Beispielsweise für das Zeppelinmuseum und das geplante historische Erlebniszentrum im Soldaterskoven. „Ich habe Lust auf andere Sachen und habe viele Eisen im Feuer“, versichert der 40-Jährige.

 

Genug ist genug

Doch genug sei genug. Als Vorstandsmitglied und Vorsitzender habe er den Einzelhandel im Tonderner Wirtschaftsrat vertreten, war Mitglied des Fassadenausschusses, saß im Lenkungsausschuss für die Neugestaltung der Tonderner Stadmittte, war Mitglied des Einzelhandelforums der Kommune und in der Task Force Butikker Tønder Midtby. Diese Arbeit habe mittlerweile einen riesigen, zeitlichen Umfang angenommen, bedauert der Geschäftsmann.

Die Corona-Zeit sei eine sehr anstrengende Zeit gewesen. Jeden einzelnen Tag habe sich bei ihm alles um die Pandemie und den Handelsverein gedreht. „Ich hinterlasse einen Verein mit geregelten Finanzen und einer guten Organisation.“

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