Gourmetkonzept

Jesper Koch mit 17 Gängen im 17. Stock

Jesper Koch mit 17 Gängen im 17. Stock

Jesper Koch mit 17 Gängen im 17. Stock

Sonderburg/Sønderborg
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Jesper Koch mit dem Servierwagen, der den Gästen ab Mittwoch ausgewählte Süßigkeiten „vorfährt". Foto: Karin Riggelsen

Im 17. Stock des Sonderburger Hotels Alsik eröffnet am Mittwoch ein Gourmetrestaurant der Spitzenklasse. Hinter Konzept und Einrichtung steht Jesper Koch. Wir haben ihn in seinem neuen Restaurant besucht.

Jesper Koch eröffnet am kommenden Mittwoch sein Gourmetrestaurant „Syttende“ im 17. Stock des Steigenberger-Hotels Alsik am Sonderburger Hafen. Für 2.500 Kronen pro Person kann man an einem der sieben Tische speisen, oder man mietet sich den vom Restaurant mit einer Glasscheibe abgetrennten „Private Dining Room“, direkt neben der offenen Küche.

Der abgeschirmte private Dinner-Raum liegt direkt neben der offenen Küche. Foto: Karin Riggelsen

An diesem Mittwoch hängen tiefe Wolken über dem Alsensund, und die Flensburger Förde liegt im Nebel – der Ausblick aus den hohen, schmalen Fenstern ist dennoch spektakulär.

Nur noch wenige Tage haben Jesper Koch und sein Team, dann eröffnet das Restaurant. Dann muss alles perfekt sein. Die Erwartungen sind so hoch wie die Lage.


 

Die Sicht von einem der acht Tische Foto: Karin Riggelsen

Schließlich erwarten die Gäste für den Preis Perfektion und Einzigartigkeit. Wo hängen die Handtaschen, wie weit rollt der Dessertwagen an die Gäste heran, wie tief soll der Löffel für einen bestimmten Gang sein, und wie sprechen die Kellner die Besucher an?

2.500 Kronen sind ein sehr stolzer Preis, den sich nicht jeder für ein Abendessen leisten kann. An wen richtet sich euer Angebot, und gehört der Durchschnitts-Nordschleswiger zu eurer Zielgruppe?

„Wenn wir uns mit anderen dänischen Restaurants in unserer Klasse vergleichen, beispielsweise mit dem Falsled Kro, dann sind wir mit unserem Preis günstig. Und das ist bewusst so gewählt, weil wir in Nordschleswig liegen. Unsere Gäste werden Hotelbesucher sein, die sich ein Abendessen bei uns bestellen, wir werden Gäste aus ganz Dänemark und hoffentlich auch Deutschland haben, die uns besuchen.“

 

Die Ausstattung ist bis ins kleinste Glas durchdacht Foto: Karin Riggelsen

Seit Dienstag ist es möglich, einen Tisch vorzubestellen. „Es haben längst nicht nur Externe einen Tisch bestellt, wir hatten viele Anrufer mit einer Nummer aus der Gegend. In den kommenden Monaten bis Weihnachten sind die Tische gut ausgebucht, es gibt noch einzelne freie, aber der Großteil ist vorbestellt, es gab auch eine längere Warteliste“, sagt Jesper Koch.

Die Gäste erhalten 17 angerichtete Speisen, fünf Kellner werden die Tische bedienen.

 

Der Blick ins Restaurant, hinten links die Küche Foto: Karin Riggelsen

Nicht nur die Speisen sind komponiert, auch die Art und Weise, wie sie serviert werden. Jeder Löffel, jeder Teller, jeder Brotkorb ist bewusst gewählt.

Der 4.000-Kronen-Porzellanteller von Hering Berlin ebenso wie die von Hand geblasenen Weinkaraffen mit ihren langen Schnäbeln, jedes Messer des Robert-Welch-Bestecks liegt auf den Millimeter genau.

Auch auf das Design der Weinkaraffen wird Wert gelegt. Foto: Karin Riggelsen

Die Höhe der – eigens für das Restaurant –luftgetrockneten Blumen auf den Tischen ist genau abgestimmt, die über 1.200 Weine liegen wohltemperiert hinter Glas im Weinzimmer, die getrockneten Kalbsherzen hängen im gläsernen Kühlschrank und warten darauf, gerieben zu werden.

 

Jesper Koch mit all den Gegenständen, auf denen die 17 Speisen angerichtet werden. Foto: Karin Riggelsen

Jesper Koch hat das Restaurant schon geplant, da war das Alsik noch gar nicht gebaut. Die Inneneinrichtung, das kulinarische Angebot, das gesamte Konzept sind von ihm konzipiert.

„So ein Hotel wie das Alsik muss ein Flaggschiff haben, und das gilt auch für Sonderburg und Nordschleswig. Wir wollen zeigen, was unsere Region zu bieten hat“, sagt Jesper Koch, der mit seiner Familie nach Sonderburg gezogen ist.

 

Das Hotel Alsik am Sonderburger Hafen hat 18 Etagen, in Etage Nummer 17 liegt das Restaurant. Foto: Karin Riggelsen

Sämtliche Speisen werden, soweit es möglich ist, mit regionalen Lebensmitteln hergestellt. Mehl von der Skærtoft Mølle, Honig von der Düppeler Mühle, Gemüse aus den Plantagen der Region, Haselnüsse, Brombeeren, Äpfel und Pilze aus den Wäldern der Küsten.

„Natürlich beziehen wir Zitronen, Kaviar oder Trüffel nicht aus der Gegend, aber wo wir können, verwenden wir regionale Lebensmittel“, erklärt Jesper Koch, der das Essen zusammen mit Peter Rødsgaard kreiert. Rødsgaard bringt Erfahrungen aus dem Svinkløv Badehotel mit, und hat zuletzt in Stockholm im The Grand Hotel gearbeitet.

Will Jesper Koch mit seinem Restaurant Michelin-Sterne erkochen? „In erster Linie kochen wir für die Gäste und nicht, um Sterne zu kriegen. Wir wollen, dass unsere Gäste uns schätzen, mit Sternen alleine können wir unsere Rechnungen nicht bezahlen. Aber wir bieten ohne Zweifel eine sehr hohe Qualität an, und es wäre doch toll, wenn wir einen Stern nach Sonderburg holen könnten“, so Koch, der als kreativer Direktor für das gesamte kulinarische Programm im Alsik zuständig ist.
 

Jesper Koch mit seinem Team – bis zur Eröffnung gibt es noch viel zu besprechen. Foto: Karin Riggelsen

Für Jesper Koch geht am Mittwoch ein lang erarbeiteter Traum in Erfüllung: Er eröffnet ein Gourmet-Restaurant in seiner Heimat Nordschleswig.

„Das ist natürlich super fett, und ich wünsche mir, dass alle Nordschleswiger genauso stolz darauf sein werden, wie ich es bin. Ich wünsche mir, dass jeder, der hier war, begeistert nach Hause geht und sagt: Das waren die besten 2.500 Kronen, die ich je ausgegeben habe.“

Nach den 17 Gängen gibt es auf Wunsch Kaffee und Kuchen im Lounge-Bereich – und wer will, kann sich nach alter Tradition einen Kognak bestellen.

Über 1.200 Weine stehen auf der Karte Foto: Karin Riggelsen

Insgesamt verfügt das Hotel Alsik über drei Restaurants: Alsik, Freia und nun das Syttende.

www.syttende.dk

Der Blick aus dem Lounge-Bereich auf das Alsion Foto: Karin Riggelsen
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