20 Jahre Sønderjysk Elitesport

Für den Frauenfußball war kein Geld mehr da

Für den Frauenfußball war kein Geld mehr da

Für den Frauenfußball war kein Geld mehr da

Apenrade/Aabenraa
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Der Einzug ins Pokalfinale im Jahr 2008 war der Höhepunkt für die SønderjyskE-Fußballerinnen. Das Endspiel verloren sie jedoch mit 0:4 gegen Fortuna Hjørring. Foto: DN-Archiv

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Der Frauenfußball gehörte beim Startschuss bei Sønderjysk Elitesport zu den auserwählten Sportarten, wurde aber 2009 aus wirtschaftlichen Gründen ausgegliedert, als bei SønderjyskE das Geld knapp wurde.

Die Fußballerinnen von Vojens BI waren beim Jahreswechsel 2003/04 das bestplatzierte Frauenfußball-Team des Landesteils, standen aber als Tabellenneunte der zweitbesten Spielklasse (1. Division) mitten im Abstiegskampf, mit nur einem Punkt mehr auf dem Konto als die Tabellenvorletzten von Lunde.

„Ich hatte wahnsinnig viel Freude am Fußball und auch hohe Ambitionen. Als wir von SønderjyskE übernommen wurden, hatten wir die positive Erwartung, dass der Fokus bezüglich des Frauenfußballs steigen würde, aber leider hielt dies nicht lange an“, sagt Ida Krusborg Nørholm, die als Vertreterin von Vojens BI an der Pressekonferenz im Oktober 2003 teilnahm, als Sønderjysk Elitesport im Amtshof in Apenrade ins Leben gerufen wurde.

 

Fußballerin Ida Krusborg, Handballerin Bitten Petz, Handballer René Hansen, Amtsbürgermeister Carl Holst, Eishockeyspieler Jan Jensen und Fußballer Henrik Beck bei der Pressekonferenz im Oktober 2003, als im Amtshof in Apenrade die SønderjyskE-Pläne veröffentlicht wurden Foto: Karin Riggelsen

Mit dem SønderjyskE-Logo auf der Brust schafften die Fußballerinnen den Aufstieg in die dänische Liga und zogen als Höhepunkt ins dänische Pokalfinale 2008 ein, das sie allerdings gegen Fortuna Hjørring mit 0:4 verloren.

„Ich möchte nicht sagen, dass wir verwöhnt wurden, aber unsere Bedingungen waren gut. Diese Bedingungen hatten viele unserer Konkurrenten nicht. Es war aber irgendwann einmal kein Geld mehr da. Die Nachricht, dass die finanzielle Unterstützung verschwinden würde, ist natürlich nicht positiv empfangen worden, aber wir haben es nicht als unfair empfunden“, erinnert sich die heute 45-Jährige.

„Es war ein ständiges Auf und Ab zwischen der ersten und zweiten Liga. Es hat eigentlich ganz gut gepasst, was uns angeboten wurde und was wir aufs Spielfeld gebracht haben. Nach dem Rückzug von SønderjyskE hatten wir ungefähr das, was unsere Konkurrenten auch hatten“, so Ida Krusborg Nørholm.

 

Ida Krusborg Nørholm spielt seit Ende 2011 nicht mehr Fußball. Foto: DN

Bis 2018 kickten die besten Fußballerinnen des Landesteils noch in der 1. Division. Davon sind sie aktuell weit entfernt. Die Frauen-Mannschaft vom Haderslev Fodboldklub (HFK) ist vor wenigen Wochen in die viertbeste Spielklasse Dänemarks („Kvindeserien“) aufgestiegen.

Für Ida Krusborg Nørholm war Ende 2011 Schluss.

„Ich habe aufgehört, weil ich schwanger wurde. Mein Sohn Mads Bo kam 2012 zur Welt, und ich habe danach nicht wieder mit dem Fußballspielen angefangen. Ich habe eine fürchterliche Siegermentalität und konnte mich nicht damit anfreunden, so ein bisschen nebenher zu spielen. Stattdessen habe ich mit dem Laufen begonnen“, erzählt die ehemalige SønderjyskE-Fußballerin, die nach Aarhus zog, wo sie weiterhin als Investmentberaterin bei „Ringkjøbing Landbobank“ arbeitet.

„Ich bin ja schon vor langer Zeit weggezogen und verfolge nicht mehr, was in meiner alten Heimat passiert. Fußball spielt immer noch eine große Rolle, weil mein Sohn in der Talentabteilung von AGF spielt“, sagt Ida Krusborg Nørholm.

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