20 Jahre Sønderjysk Elitesport

Fußballer hatten das Maximum erreicht

Fußballer hatten das Maximum erreicht

Fußballer hatten das Maximum erreicht

Hadersleben/Haderslev
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SønderjyskE feierte 2005 seinen ersten Superliga-Aufstieg. Foto: Karin Riggelsen

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Die Superliga war beim Jahrtausendwechsel für die HFK-Fußballer eine Nummer zu groß, doch mit dem SønderjyskE-Logo auf der Brust blieben die besten Kicker des Landesteils 14 Jahre im Oberhaus. Mittlerweile stehen die Fußballer auf eigenen Beinen und gehören Sønderjysk Elitesport nicht mehr an.

Es hatte schon was von einem Märchen, als die Fußballer vom Haderslev Fodboldklub (HFK) im Jahr 2000 in die Superliga aufstiegen. Zum ersten Mal in der Geschichte stand eine Mannschaft aus Nordschleswig in der besten Fußball-Spielklasse Dänemarks, doch die Haderslebener mussten schnell erkennen, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen.

Die Superliga war eine Nummer zu groß, und die Halbprofis flogen mit nur einem Sieg aus 33 Spielen wieder raus. Die elf Punkte sind bis heute Negativrekord in der Superliga-Geschichte. 

 

 

Henrik Beck (unten, 2.v.l.) stieg 2000 mit dem HFK in die Superliga auf. Foto: Karin Riggelsen

Auch die anschließenden Anläufe, in die Superliga zurückzukehren, scheiterten.

„Wir hatten das Maximum erreicht, was wir als HFK schaffen konnten. Es war das einzig Richtige, die Kräfte zu bündeln. Wir wollten mehr, und die Entstehung von SønderjyskE wurde begrüßt“, sagt Henrik Beck, der zur Aufstiegs-Mannschaft von 2000 gehörte und HFK Sønderjylland vertrat, als Sønderjysk Elitesport im Oktober 2003 bei einer Pressekonferenz in Apenrade ins Leben gerufen wurde.

Aufstieg um 15 Punkte verfehlt

HFK Sønderjylland stand beim Jahreswechsel 2003/04 auf Tabellenplatz fünf der 1. Division, 13 Punkte hinter Tabellenführer Horsens und fünf Punkte hinter Randers auf dem zweiten Aufstiegsplatz. 

Der Aufstieg wurde um 15 Punkte verfehlt, aber ein Jahr später nachgeholt. Nach dem direkten Wiederabstieg 2006 und Wiederaufstieg 2008 blieben die Hellblauen 14 Jahre lang in der Superliga.

 

Fußballerin Ida Krusborg, Handballerin Bitten Petz, Handballer René Hansen, Amtsbürgermeister Carl Holst, Eishockeyspieler Jan Jensen und Fußballer Henrik Beck bei der Pressekonferenz im Oktober 2003, als im Amtshof in Apenrade die SønderjyskE-Pläne veröffentlicht wurden Foto: Karin Riggelsen

Der Pokalsieg 2020 ist gemeinsam mit dem Gewinn der dänischen Vizemeisterschaft 2016 und dem anschließendem Europapokal-Abenteuer der absolute Höhepunkt.

„Die Erwartungen waren damals riesengroß, und ich finde, dass sie auch erfüllt worden sind. Mit einem Pokalsieg und Silbermedaillen ist es schwer, etwas anderes zu behaupten“, meint Henrik Beck.

Neustart nach einem Wellental

Die Fußballer gehören seit dem Verkauf an den US-Amerikaner Robert Platek im September 2020 nicht mehr Sønderjysk Elitesport an. Mittlerweile sind die Fußballer wieder fest in dänischer Hand, stehen aber auf eigenen Beinen.

„Die Situation ist ein wenig mit unserer von damals vergleichbar. Es ist ein Neustart nach einem Wellental. In diesem Geschäft geht es manchmal auf und ab. Nach einigen schlechten Jahren ist man wieder auf dem Weg nach oben. Ich weiß nicht, ob Silber noch einmal drin ist, aber es ist durchaus möglich, sich wieder fest in der Superliga zu etablieren“, so der 49-Jährige.

 

SønderjyskE holte mit dem Pokalsieg 2020 den ersten Fußball-Titel der Vereinsgeschichte. Foto: Karin Riggelsen

Der ehemalige Mannschaftskapitän spielte nur ein halbes Jahr für SønderjyskE.

„Ich war 30, mein Vertrag lief aus und ein neuer Trainer kam. Ich und einige Mitspieler gingen im Sommer 2004. Ich habe noch zwei Jahre bei Kolding IF gespielt, habe mich aber nach dem ersten Jahr verletzt, und danach fand ich nie wieder richtig in den Tritt“, sagt Henrik Beck, der mit seinem Abschied von damals keine Probleme hat und Sønderjyske weiter die Daumen drückt.

„Sønderjyske ist weiterhin meine Mannschaft in Dänemark. Ich verfolge das Geschehen, gehe hin und wieder auch ins Stadion und hoffe das Beste für den Klub“, so der 49-Jährige, der in Hadersleben (Haderslev) lebt und Lehrer an der Sportnachschule SINE in Lügumkloster (Løgumkloster) ist.

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